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Von der Kunst zur Gunst

100 Jahre Tischlerei Nickel: Perfekte Bauelemente aus Weißwasser
Von der Kunst zur Gunst

Handwerkliche Tradition, fortschrittliche Produktionstechnik und zeitgemäße Marketingkonzepte: Mit dieser Strategie konnte sich die Nickel Bauelemente GmbH in Weißwasser eine starke Marktposition, nicht nur in der Lausitzer Region, erobern. Die aus der 100jährigen Tradition entwickelte Fachkompetenz nutzt Nickel mit großem Erfolg vor allem in der Althausmodernisierung und im Denkmalschutz.

Der Ursprung des Unternehmens “Nickel Bauelemente GmbH” führt in eine ähnlich revolutionäre Zeit wie heute. Am 3. Oktober 1899 gründete der Großvater des heutigen Inhabers, Tischlermeister Ernst Nickel, eine Tischlerei mit Sitz in Lughwitz unweit von Bad Muskau.

Zwischen damals und heute liegen hundert Jahre bewegte Geschichte: Zwei verheerende Kriege, Veränderungen der staatlichen und wirtschaftliche Systeme, Rezessionen und Konjunkturphasen in all ihren Varianten und zu guter letzt die deutsche Wiedervereinigung.
Die Tischlerei Nickel hat sich in drei Generationen ihr eigenes Image bewahrt: Qualität im Sinne solider Handwerksarbeit prägt vor diesem Hintergrund auch den aktuellen Firmenslogan: “Die Kunst, perfekte Fenster zu bauen.” Zweifellos ein hoher Anspruch, der sich bei genauer Betrachtung auf einen großen Erfahrungsschatz stützt:
Vom Gründungsort Lughwitz wurde der Betrieb unmittelbar nach Kriegsende 1945 in zunächst gepachtete Räume nach Weißwasser verlegt. 1954 folgte die Auslagerung in eigene Werkstatträume am Rande von Weißwasser, und 1971 die Verlegung in ein Gewerbegebiet. Dort wurde der Betrieb nach und nach erweitert. 1990 waren 12 Mitarbeiter für die Herstellung aller üblichen Tischlerarbeiten beschäftigt.
Mit der Wende folgte eine neue Epoche in der Firmengeschichte: 1992 wurde unweit des vorhandenen Betriebes ein modernes Fenster- und Türenwerk errichtet. Hier ist die zentrale Verwaltung aller zu NBE (Nickel Bau Elemente) gehörenden bzw. mit NBE kooperierenden Unternehmen untergebracht. NBE beschäftigt heute zusammen etwa 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Nickel Bauelemente GmbH & Co. KG expandiert indes weiter. Ernst Nickel, Firmenchef in dritter Generation stellt dabei das Bewahren der handwerklichen Tradition als besonderes Merkmal seiner Strategie heraus.
? Hat die jetzt erreichte Größe und Fertigungskapazität noch etwas mit “Handwerk” zu tun?
Nickel: Im Denken, Entscheiden und Handeln sind wir ein Handwerksbetrieb geblieben. In der Einrichtung und Organisation jedoch ein modernes Industrieunternehmen. Auf den ersten Blick stellt sich diese Konstellation als Widerspruch dar, weil in Kreisen der mittelständischen Betriebe des Handwerks immer noch der Begriff “Tradition” mit überlieferten handwerklichen Fertigkeiten und Fähigkeiten verbunden wird. Darin und nicht in unserer fortschrittlichen Unternehmensstruktur liegt ein Widerspruch.
? Werden die Grenzen zwischen Handwerk und Industrie nicht zu sehr von der Zugehörigkeit zur einen oder anderen Kammer bzw. Berufsorganisation bestimmt?
Nickel: Mit solchen fragwürdigen Abgrenzungsfragen verlieren wir keine Zeit. Denn wie und in welchem Umfang bzw. mit welchen Investitionen unser Betrieb wächst, wird allein von der Wettbewerbsfähigkeit bestimmt. In den zurückliegenden 10 Jahren hat sich speziell im Fenstergeschäft, das zu unserem wichtigsten Angebot gehört, sehr viel verändert. Um hier mithalten zu können, müssen ständig wichtige Entscheidungen getroffen werden. Und diese sind mit überproportionalsteigenden Investitionen verbunden.
Bedarf und Nachfrage regeln unser Angebot und unsere Kapazität. Der Kampf um Aufträge ist von neuen, veränderten Gesetzmäßigkeiten geprägt. Hierzulande bekommt immer noch – den Regeln einer freien Marktwirtschaft entsprechend – der Billigst-Bietende den Zuschlag. Durch das wachsende Überangebot sind die Preise für Fenster, Türen und Bauelemente derart verwässert, daß eine realistische Kalkulation mit dem Ziel einer kostendeckenden Fertigung mit Ertrag immer schwieriger wird. Dennoch bleibt der Fertigungszweig “Holzfenster” das wichtigste Standbein unserer Strategie. Dabei handelt es sich nicht um ein liebgewonnenes Hobby, sondern um eine betriebswirtschaftlich gerechtfertigte Entscheidung.
? Wie schafft man sich am sichersten den notwendigen Wettbewerbsvorsprung?
Nickel: Zwei Dinge müssen mit viel Gespür aufeinander abgestimmt werden. Da sind zunächst die Signale aus den Preisen der Angebote. Wenn man kontinuierlich feststellt, daß man zu teuer anbietet, kann es nicht nur an den radikalen Preisen liegen. Der größte Kalkulationsfaktor – gemeint ist der Zeitaufwand je Fertigungseinheit – muß reduziert werden. Früher regulierte man diesen Punkt, indem die Mitarbeiter schneller und fleißiger arbeiten mußten. Heute zielen kostenreduzierende Maßnahmen ohne Umwege auf schnelle Bearbeitungszyklen mit rationelleren Maschinen,Werkzeugen und Betriebsmitteln.
? Sie kompensieren den Preisverfall, indem Sie die Produktivität steigern. Und der zweite Aspekt?
Nickel: Das sind die Aufträge in ihrer Art, in ihrem Umfang und in ihren Besonderheiten. Früher hat man Maschinen und Betriebsmittel angeschafft, nachdem ein spezieller Auftrag erteilt war. Heute geht diese Rechnung nicht mehr auf, weil die Anschaffungspreise für die speziellen Maschinen zu hoch sind. Man muß somit für spezielle Aufgaben und Aufträge ausgerüstet sein, bevor andere Wettbewerber aufwachen. Und dabei müssen Fehlinvestitionen zuverlässig vermieden werden.
? Fehlanschaffungen vermeidet man mit vielseitigen Maschinen am sichersten. Entspricht dies Ihrer eigenen Strategie?
Nickel: Nein! Es gibt zwar Ausnahmen, daß kleine Vorrichtungen zum Beispiel für einen einzelnen, exotischen Auftrag angeschafft werden. Aber die täglich eingesetzten Bearbeitungsmaschinen müssen Leistung, Bearbeitungsqualität und Vielseitigkeit mitbringen. Darauf haben wir uns im Betrieb und seiner Einrichtung bewußt konzentriert. Die besondere Art des jeweiligen Auftrages bzw. erkennbare Trends lösen durchaus auch heute noch Anschaffungswünsche aus. Sie sehen, daß man in zwei Richtungen blicken und entscheiden muß: Von der Fertigung in Richtung Auftrag und ebenso vom Auftrag in Richtung Maschinenausstattung.
? Bei Maschinen, Werkzeugen und Betriebsmitteln hat sich das Angebot der Hersteller geändert und beispielhaft angepaßt. Ist ein ähnlicher Wandel auch bei den Aufträgen festzustellen?
Nickel: Weder im Neubau noch im Altbau geht es um Serien mit hohen Stückzahlen gleicher Ausführung. Die verlockende Serie ist so gut wie Vergangenheit. Und wenn ein derartiger Auftrag ansteht, muß man sich in eine kaum noch zumutbare Preisschlacht begeben. Unsere Stärke verlagert sich deshalb immer mehr zur Althausrenovierung mit dem Schwerpunkt Denkmalschutz. Hier können nur wenige Anbieter mithalten, weil es um die erwähnte solide Handwerkskunst aus Tradition geht.
? Was bedeutet die Spezialisierung auf die Fensterrenovierung im historischen Baubestand für Ihren Betrieb?
Nickel: Elektronisch gesteuerte, programmierbare Betriebsmittel erschließen im Zusammenspiel mit Computer und EDV die notwendige Vielseitigkeit bei hoher Durchlaufleistung und erstklassiger Bearbeitungsqualität. Ständig wechselnde Größen, Proportionen, Profile, Funktionen und Formen können bei uns in kürzester Zeit zu reellen Preisen hergestellt werden. Allerdings funktioniert der fehlerlose Einsatz der High-Tech-Mechanik nur, wenn entsprechend qualifizierte Fachleute am Steuerpult stehen. Vom Zuschnitt bis zur Montage sind bei uns Fachkräfte im Einsatz, die vorwiegend aus unserer betriebseigenen Ausbildung in die Produktion gewachsen sind. Dieses “Kapital” muß genauso hoch, wenn nicht noch höher eingeschätzt werden als die Sachwerte im Betrieb.
? Zu Rekonstruktion und Denkmalschutz gehört auch der Innenausbau. Sind Sie in diesem Bereich ebenfalls aktiv?
Nickel: Diese Frage ist sehr wichtig, denn die Nickel Bauelemente GmbH & Co. KG ist eine Tischlerei mit dem Service einer ganzheitlichen Ausbauplanung und -betreuung. Das, was mein Vater und Großvater im handwerklichen Sinn ohne Computer hergestellt haben, produzieren wir heute eben nur mit anderen Mitteln. Unsere Stärke bleibt dabei der Fenster-, Türen- und Fassadenbau. Für den Innenausbau steht der frühere Betrieb sowie Betriebe, mit denen wir kooperieren, zur Verfügung. Für den Auftraggeber sind wir von der Planungshilfe über die ganzheitliche Ausbaufertigung bis hin zur Montage verantwortlich – wenn es gewünscht wird einschließlich des Innenausbaus.
? Knapp zehn Jahre Umstellung auf eine völlig andere Wirtschaftsform haben Sie in Weißwasser genutzt, um daraus ein modernes, leistungsfähiges Unternehmen zu gestalten. Sie haben 1997 das RAL-Gütezeichen “Holzfenster plus Montage” erworben. Und Sie können auf Referenzobjekte wie das Hotel Adlon und das Schauspielhaus in Berlin, das Taschenberg-Palais und das Italienische Dörfchen in Dresden mit dem gesamten Innenausbau verweisen. Wie wird es weitergehen?
Nickel: Genauso wenig wie mein Großvater am 3. Oktober 1899 voraussagen konnte, welche Höhen und Tiefen seiner und den folgenden Generationen bevorstehen werden, habe ich den Mut Prophet zu spielen. Personell sind die Weichen für die vierte Generation bereits gestellt. Meine Tochter hat Bauingenieurwesen studiert, mein Schwiegersohn ebenfalls. Als Geschäftsführer fungiert ein langjähriger Mitarbeiter bereits jetzt. Und mit fünf Tischlermeistern, weiteren Holztechnikern und verantwortungsbereiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird schon heute jeder Auftrag vom ersten Planungsgespräch bis zur Abnahme begleitet. Darüber hinaus sind Investitionen für die Zukunftssicherung in der Vorbereitung.
Die bevorstehende Feier zum 100jährigen Bestehen der Tischlerei Nickel wird auf einem soliden Fundament stattfinden. Wir wünschen Ihnen weiterhin eine glückliche Hand für eine erfolgreiche Zukunft ihres Unternehmens.
Jürgen Estrich
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