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Vorsprung durch Innovation

UV-Beschichtung im Fensterbau
Vorsprung durch Innovation

„Wir müssen das Holz dauerhaft schützen und stärken – gegen das Klima, aber auch gegen die Strömungen im Markt!“ Dies war Ende der neunziger Jahre die Erkenntnis eines Fensterbaubetriebes in der Innerschweiz. Bei ihrer Umsetzung machte die Gawo Gasser AG ,Nägel mit Köpfen‘. Dabei kam die schweizweit erste und bislang einzige Beschichtungsanlage für Holzfenster heraus, auf der UV-vernetzende Wasserlacke verarbeitet werden. Mit den damit einhergehenden Produktvorteilen will sich das Unternehmen auch in schwierigen Zeiten gut gefüllte Auftragsbücher sichern.

Am Eingang zum Entlebuch – tief in den schweizerischen Voralpen – liegt Wolhusen mit seiner landesweit bekannten Fensterfabrik ,Gawo Gasser‘. Diesem Unternehmen ist ein technologischer Sprung gelungen, der die Position des Holzfensters im Kampf um Marktanteile deutlich stärken dürfte. Mit einer neuen Beschichtungsmethode begegnen die findigen Innerschweizer dem bekannten Schwachpunkt des

Holzfens-ters: Den kurzen Pflegeintervallen. Dank hochmoderner Beschichtungstechnik ist das Unternehmen dem Ziel eines wartungsarmen Fensters ein gutes Stück näher gekommen.
Harte Anforderungen
Die Entscheidung für den Einsatz UV-vernetzender Wasserlacke basiert auf klar definierten Kriterien. Für den handwerklichen Hersteller hauptsächlich von Fenstern – ein Familienbetrieb mit 85 Angestellten und integriertem Sägewerk – richtete sich das Augenmerk auf die langfristige Sicherung seines Kernprodukts im Markt. Man strebte die nachhaltige Verbesserung der Witterungsbeständigkeit von Holz an, um die Renovierungsintervalle nachhaltig zu verlängern. Das neue Beschichtungsmaterial sollte auf ökologischer Wasserbasis aufbauen, den Prüfbericht eines renommierten Labors mit sich führen (EN Norm 927), eine zügige Verarbeitung in der Produktion ermöglichen, den Arbeitsgang ,Zwischenschliff‘ eliminieren, eine rasche Beanspruchbarkeit der Oberfläche gewährleisten und damit Transport- oder Montageschäden weitgehend vorbeugen. Darüber hinaus sollte es sowohl in allen RAL- und NCS-Deckfarben anwendbar sein als auch die pigmentierte oder naturfarbene Behandlung des Holzes erlauben.
Hohes Engagement
Betriebsleiter Joseph Bieri blickt zurück: „Wir mussten erkennen, dass kein Lacklieferant der Schweiz diese Bedingungen auch nur annähernd erfüllen konnte. Also sahen wir uns in Deutschland um und fanden mit der Firma Remmers Bauchemie GmbH den idealen Partner.“
Die UV-Technologie an sich ist nicht neu. In der Möbelindustrie wird sie – im horizontalen Durchlauf – bereits seit geraumer Zeit erfolgreich angewendet. Ganz neu hingegen war der Schritt hin zur vertikalen Verarbeitung, insbesondere für hochbeanspruchte Anwendungen im Außenbereich.
Bieri weist auf die Besonderheit einer wetterexponierten Anwendung von UV-Lack hin: „Wir wollten eine diffusionsoffene Beschichtung, die zwar die Feuchtigkeitsabgabe des Holzes erlaubt, aber das Eindringen von Außenfeuchte verhindert. Man kann das mit dem Gore-Tex-Prinzip moderner Sportbekleidung vergleichen. Es dauerte seine Zeit, bis wir dieses Beschichtungsverhalten zusammen mit dem Lacklieferanten zuverlässig im Griff hatten.“ Speziell bei besonnten Fenstern entsteht im Holzrahmen ein Dampfdruck, der ohne Rissbildung in der Oberflächenbeschichtung entweichen können muss.
Auch bei der Konstruktion des UV-Durchlaufvernetzers für hängende Teile leistete der Betrieb Pionierarbeit. Gemeinsam mit einem Hersteller von UV-Lampen wurde erstmals ein solches Gerät entwickelt und gebaut.
Optimierte Produktion
Im August 2000 waren die Vorversuche abgeschlossen und die Produktion konnte aufgenommen werden. Es zeigte sich allerdings bald, dass eine Verbesserung der Overspray-Situation nötig war. Grund: der neu eingerührte UV-Lack ist in etwa dreimal so teuer wie konventioneller Lack.
Um die Lackausbeute zu optimieren, kühlt man nun die Auffangwände hinter den vertikalen Spritzrobotern je nach Luftfeuchtigkeit auf -2 bis +3 °C ab. Die Kälte dieser Wände bewirkt, dass der Overspray nicht haftet, sondern kontinuierlich abläuft. Dieses Lackrückgewinnungssystem liefert Unternehmensangaben zufolge rund 93 Prozent des Oversprays zur direkten Wiederverwendung zurück an die Spritzdüsen. Die gesamten Spritzverluste lägen damit bei nur noch 5 Prozent. „Mit der Eliminierung des Zwischenschliffs konnten wir etwa vier Arbeitsplätze einsparen“, kommentiert Bieri die Wirtschaftlichkeit des UV-Systems. „Nach der dritten Vernetzung ist die Beschichtung vollkommen ausgehärtet. Das verhindert Schäden bei Weiterbearbeitung, Transport und Montage.“
Die Vorteile belegt Bieri mit einem Beispiel: Für eine Notfalllieferung infolge Brand seien einmal die Fenster am Morgen bestellt sowie noch am gleichen Abend fix und fertig geliefert und auch montiert worden. Ohne die Beschleunigung durch UV-Vernetzung wäre das nicht möglich gewesen.
Das Unternehmen geht von einer Lebensdauer der Beschichtung von zehn Jahren aus, für die Übernahme von Garantieansprüchen sind jedoch regelmäßige Inspektionen Voraussetzung. Die Kontrolle der Fenster ist Teil des Gütesiegels ,Qualitätsfenster geprüft‘, mit dem die Produkte von Gawo Gasser vom Schweizerischen Fachverband Fenster- und Fassadenbranche FFF ausgezeichnet sind. Mit dem Qualitätsvorsprung gegenüber konventionell beschichteten Holzfenstern habe man sich durchaus auch bereits gegen preisgünstigere Mitbewerber am Markt durchsetzen können.
Andreas Grünholz
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