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Wer etwas will, sucht Wege …

Hubert Flaig gewinnt den Thalhofer-Preis Baden-Württemberg 2006
Wer etwas will, sucht Wege …

…. wer etwas nicht will, sucht Gründe. Das ist das Motto von Hubert Flaig. Der erfolgreiche Innenausbauer hat den ersten Platz beim Thalhofer-Preis Baden-Württemberg belegt. Gefragt war ein Marketingkonzept, das Hand und Fuß hat. Was er zusammen mit seiner Frau im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat, ist ein gelungener Mix verschiedener Elemente.

Marketing? Als Hubert Flaig die Werkstatt seines Vaters 1991 übernahm, gab es so etwas gar nicht. Damals wurde ordentliche Arbeit abgeliefert. Das musste reichen. Aber Hubert Flaig dachte weiter. Und er informierte sich.

Über Marketing weiß Hubert Flaig inzwischen eine ganze Menge. Aber: „Wissen ist das eine und Tun das andere“. Deshalb ist das Thema und damit auch die konsequente Umsetzung Sache von Waltraud Flaig. „Ihr macht Marketing Spaß, sie hat den Kopf frei und ein Händchen dafür.“ Hubert Flaig wendet sich lächelnd seiner Frau zu. Waltraud Flaig nickt: „Ja, das stimmt. Und seit ich Betriebswirtin des Handwerks bin, diskutieren wir auch auf gleicher Augenhöhe.“ Viele Seminare besuchen die beiden gemeinsam, sprechen anschließend über neue Impulse und wie man diese im Unternehmen umsetzen könnte.
Ob sie mit der guten Platzierung beim Thalhofer-Preis gerechnet haben, frage ich. „Naja, gerechnet nicht, aber gehofft schon“, ist die Antwort.
Die Mischung macht’s
Aktiv auf das Thema zugegangen sind die beiden vor zehn Jahren. Welches das wichtigste Marketing-Element sei, möchte ich wissen. Die beiden schauen sich an, überlegen … nein, das könne man nicht explizit sagen: „Die Summe der Einzelteile sei das Entscheidende. Die Mischung macht’s.“ Da sind sich die Flaigs einig.
Das Orange des Firmenschriftzuges „Schreinerei Flaig – Kreativer Innenausbau“ findet sich überall wieder. Die Farbe taucht auf den Flyern auf, auf den persönlichen Visitenkarten, die jeder Mitarbeiter bekommt, auf Aufklebern, den Firmenfahrzeugen. Sogar die Wände von Werkstatt, Büro und Ausstellungsgebäude sind in dieser Farbe gestrichen.
Kunden locken
Die Ausstellung, die im vergangenen Jahr direkt neben den Firmengebäuden eröffnet wurde, soll Kunden locken. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch das „Hardter Werkteam“ gegründet, zu dem neben dem Schreiner, ein Maler, ein Elektriker sowie ein Bad- und Heizungsbauer gehören. Sie alle waren am Ausbau beteiligt und nutzen die Räume auch für ihre Kundenberatung.
Hubert Flaig schätzt die Kooperation: „Kontakte, Kompetenzen und Ideen summieren sich und davon profitieren alle. Man muss sich nicht alles alleine erkämpfen, kann sich austauschen und gegenseitig unterstützen.“
Einen Fuß in der Tür
Von Zeitungsannoncen hält Hubert Flaig nicht besonders viel: „Die gehen unter“, meint er. Nur bei Sonderveröffentlichungen zu Geschäftseröffnungen schaltet er Kollektivanzeigen.
Besser findet er die Zeitschrift ,Wohnsinn‘. Als Topa-Team-Partner kann die Firma Flaig dieses Marketinginstrument zur Kundenbindung und -pflege nutzen. „Wohnsinn“ informiert dreimal jährlich über Wohntrends und gibt Tipps zu allem, was zum Lebensbereich Wohnen dazu gehört. Die Umschlagseiten sind individualisiert. Das Editorial wird zwar vom Verlag vorgeschlagen, wirkt jedoch als sei es aus der Feder von Hubert Flaig. Kontaktdaten, Anfahrtsskizze, ein Bild des Teams und einige Referenzobjekte rücken die Firma Flaig in den Blickpunkt.
„Mit der ,Wohnsinn‘ hat man unaufdringlich einen Fuß in der Tür des Kunden“, sagt Hubert Flaig. „Auch das Preis-Leistungsverhältnis ist in Ordnung.“ „Und sie kommt ausgezeichnet bei unseren Kunden an“, weiß Waltraud Flaig. Sie verschickt rund 600 Exemplare der ,Wohnsinn‘ – immer zusammen mit einem persönlichen Anschreiben und einer Einladung.
Auch Essen bindet Kunden
Eingeladen wird zu Vorträgen, die die Flaigs drei- oder viermal im Jahr veranstalten. Die Vorträge sollen anspruchsvollen Informationscharakter haben. Themen sind beispielsweise „Sicherheit“, „Feng Shui“ oder „Gesund schlafen“. Vortragsthemen werden auch von den anderen Gewerken eingebracht, wodurch die Themen noch vielfältiger geworden sind.
Diese Veranstaltungen sind ein weiteres Marketinginstrument. „Anschließend bieten wir immer kleine Köstlichkeiten an. Gemeinsames Essen ist ein starkes Bindungsmittel“, weiß Hubert Flaig. „Da kommt es uns auch sehr zu Gute, dass ich gelernte Hauswirtschaftsleiterin bin“, fügt Waltraud Flaig hinzu. „Auch wenn Kunden lange da sind, weil ein großes Objekt zu besprechen ist, bekommen sie immer etwas angeboten. Das ist ein Stück Zuhause für die Kunden.“
Empfehlungsmarketing
Kundenberatung ist das Faible von Hubert Flaig: „Vielleicht verwende ich sogar manchmal zu viel Zeit darauf“, gibt er zu. Doch der Erfolg gibt ihm Recht: „Von zehn Angeboten bekommen wir neun.“ Der sensible Umgang mit dem Kunden ist ihm ein Anliegen. Er philosophiert ein bisschen über „Raumklang, Harmonien …“ „Jeder, der einmal gut bedient worden ist, kommt wieder oder empfiehlt uns weiter. Und die persönliche Empfehlung ist doch eines der wichtigsten Marketinginstrumente.“
Die Kunden kommen zum größten Teil aus der Umgebung. Die Schreinerei Flaig ist bekannt: „Teuer, aber gut.“ Das wissen die Flaigs, diesen Ruf hat das Unternehmen.
Hubert Flaig legt viel Wert auf die Gestaltung: Dem Corporate Design, wenn es um Objekte für Unternehmen geht, und den Wünschen der Kunden, wenn es um Privaträume geht. Sein Part ist das Kreative. Das gestalterische Handwerkszeug hat er auf der Fachakademie für Holzgestaltung in Garmisch-Partenkirchen bekommen. Um diese Ausbildung sei er bis heute jeden Tag froh gewesen.
Weiterbildung und der Austausch mit Kollegen ist für ihn eine Quelle der Inspiration und Information. Fünf bis zehn Seminare im Jahr belegt er. „Bloß keine Scheuklappen bekommen.“ Hubert Flaig, der auch Betriebswirt ist, will den eigenen Standpunkt immer wieder hinterfragen.
Mitarbeiter einbinden
Aber auch seine Mitarbeiter bindet er aktiv ein. „Mal muss man seine Aufmerksamkeit auf das Außen richten und mal muss man sich um das Unternehmen von innen kümmern.“ Regelmäßige Weiterbildungen sind auch für seine Mitarbeiter Pflicht.
Hubert Flaig besteht auch darauf, dass jeder Mitarbeiter vier Verbesserungsvorschläge im Jahr macht. „Verbesserungspotenzial gibt es immer“, sagt er. „Und die Mitarbeiter sehen doch viel besser als ich was für eine rationellere Fertigung sinnvoll wäre.“
Dabei verliert er aber auch das Miteinander nicht aus den Augen. Im vergangenen Jahr gingen die Mitarbeiter mit Quads auf Tour und das jährliche Gokart fahren mit mindestens 20 Mann hat schon Tradition. Einmal im Jahr gibt es ein Fest für alle Mitarbeiter. Dann feiern auch die Mitarbeiter des Werkteams mit. Ein guter Nebeneffekt: „Wenn alle sich kennen, klappt auch die Zusammenarbeit“, meint Hubert Flaig.
100-jähriges Bestehen
Als Hubert Flaig die elterliche Schreinerei im Jahr 1991 mit 10 Mitarbeitern übernahm, ging es erst einmal um die Betriebserhaltung. Das Produktspektrum war damals beschränkt. Das änderte sich schnell: Heute ist die Firma Flaig in verschiedene Bereiche gegliedert: Privateinrichtung, Objektplanung, Bauschreinerei und die Serienfertigung. Mit der Serienfertigung wurde 2005 begonnen. „Agieren – nicht reagieren“: Das schrieb sich der rührige Unternehmer auf die Fahnen, als er mit möglichen Abnehmern von Serienprodukten Kontakt aufnahm, wie beispielsweise Duravit mit Philippe Starck-Produkten. Ursprünglich war eine Auslastung von 30 Prozent angestrebt, zur Zeit sind es 50 Prozent.
Mit den wachsenden Aufgabengebieten wuchs auch die Schreinerei: Heute beschäftigt Flaig 41 Mitarbeiter. Zudem ist die Fertigungsfläche durch einen Neubau im Jahr 2004 auf ca. 3000 m² verdoppelt worden.
Die Betriebsgebäude der Schreinerei Flaig liegen mitten im Ortszentrum von Hardt: „Damit sind der Expansion zwar Grenzen gesetzt, aber strategisch liegen wir mit unseren angegliederten Ausstellungsräumen und großen Schaufenstern im Ortskern einfach besser. Jeder kommt vorbei, jeder kennt uns.“
Im nächsten Jahr feiert die Firma ihr 100-jähriges Bestehen. ■
von BM-Redakteurin Regina Adamczak
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