Die Vorzeichen für den beruflichen Aufstieg standen lange nicht mehr so günstig wie gerade jetzt: Der Mangel an qualifizierten Fachkräften auf allen Ebenen und die gute wirtschaftliche Situation eröffnen jungen Schreinern und Tischlern aussichtsreiche Karrierechancen. Profitieren Sie von dieser Situation und wagen Sie den nächsten Schritt nach oben! Das Wagnis ist nicht allzu groß: Sie können nichts verlieren, sondern nur gewinnen! Wer sich dazu entschließt, dem stehen rund um die Holzberufe viele interessante Wege offen, wie die vorliegende Ausgabe von BM Extra KARRIERE einmal mehr dokumentiert (Seite 6).
Auf einem der klassischen Wege – der Ausbildung zum Meister – sind die Weichen neu gestellt. Nach zähen Verhandlungen ist es endlich soweit: Am 1. Juli 2008 tritt die neue Meisterprüfungsverordnung für das Tischler- und Schreinerhandwerk in Kraft und ersetzt die schon ziemlich angestaubte Vorschrift aus dem Jahr 1987. Nach anfänglicher Skepsis ist wohl auch manch kritischer Geist zuversichtlich gestimmt: Mit sinnvollen inhaltlichen Fortschritten schärft die neue Verordnung das Profil der Tischler- und Schreinermeister. Sie nimmt aktuelle technische Entwicklungen auf, orientiert sich an Kundenaufträgen und kommt damit den Anforderungen in den Betrieben ein gutes Stück weit entgegen. Dabei wird aber auch klar: Handwerkliches Können alleine wird für die Erlangung des Meisterbriefs in Zukunft nicht mehr reichen. Eine der wesentlichen Neuerungen ist das Meisterprüfungsprojekt, das einem realen Kundenauftrag entsprechen muss. Schreinermeisterin Kerrin Zilger hat ein solches Projekt schon mal durchgespielt (ab Seite 30).
Einen regelrechten Umbruch gab es in den vergangenen Jahren bei den Hochschul-Studiengängen. Bachelor- und Masterstudiengänge sind weitgehend eingeführt und neue, interessante Studienvarianten schaffen noch mehr individuelle Wahlmöglichkeiten. Sie folgen dem allgemeinen Trend zur unmittelbaren Verbindung von Theorie und beruflicher Betriebspraxis: Das Verbundstudium in Rosenheim z. B., verknüpft die Schreinerlehre mit dem Bachelor-Studium (Seite 60).
Neue Wege geht auch die BA Melle: Den dort angebotenen Ingenieur Holztechnik (BA) gibt es mit dem neuen Schwerpunkt „Fenster- und Fassadenbau“ (Seite 56).
Mit Betriebsübergabe und Existenzgründung haben wir zwei weitere Themen im Heft, die vielen Betrieben unter den Nägeln brennen. Zahlreiche Betriebe stehen vor einem Generationenwechsel und nicht immer stehen Nachfolger aus der Familie bereit. Für Existenzgründer ergibt sich daraus eine gute Möglichkeit: Die Übernahme eines bestehenden Betriebes kann eine gute Alternative zu einer Neugründung sein. Sie stellt allerdings besondere Anforderungen an Gründerinnen und Gründer (Seite 62).
Ein Schmankerl der besonderen Art sollten Sie sich nicht entgehen lassen: „Unsere Vorstellung von Handwerk ist oft veraltet und zu romantisch“, sagt Richard Sennett. Der renommierte Wissenschaftler will den Begriff in einem modernen Kontext verstanden wissen. Handwerk finden wir, so Sennett, nicht nur im Handwerk, sondern auch in der Wissenschaft, der Computerbranche und in der Industrie. Was er damit meint, erfahren Sie in unserem Interview auf Seite 14.
Nutzen Sie die zahlreichen Informationen und Tipps in diesem Heft für Ihre ganz persönliche Vorwärtsstrategie und denken Sie daran: Wer wagt gewinnt!
Das BM-Team wünscht frohes Lernen und Studieren!
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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