Das schlichte Flurmöbel, das Christian Rieber entwarf und aus massivem Nussbaum hergestellt hat, besticht zum einen durch die Holzauswahl und zum anderen durch den um 60° schräg gestellten Einschnitt. Dieser schräg gestellte Korpus ist aus schwarz lackiertem MDF gefertigt, gliedert das Möbel und verleiht dem Möbel seinen Pfiff. Gleichzeitig war er auch für die Namensgebung verantwortlich – der Meisterschüler taufte sein Flurmöbel „Y“.
Das schräg gestellte Teil – der zur Aufnahme von Telefonbüchern gedacht ist – hat eine Klappe, die auf Gehrung einschlagend angebracht wurde. Interessant gemacht sind auch die Vollauszüge, die der Meister ausschließlich aus Holz selbst konzipiert und gefertigt hat. Sie wurden teilweise in die Seiten eingelassen, wobei der Mitteläufer des Vollauszugs aus schwarzem Mineralwerkstoff hergestellt wurde und für eine gute Laufeigenschaft sorgt. Die massiven Schubkastendoppel sind teilweise auf Gehrung einschlagend. Der 8 mm dicke Überschlag wurde aus dem Massivholz herausgearbeitet. Die Schubkästen erhielten Vollauszüge, wobei die Auszüge neben dem schräg gestellten Korpus einseitig schräg angeordnet wurden. Interessant gemacht ist auch die Griffausführung unter den Schubkästen: Hier wurde jeweils ein Edelstahlgriff eingelassen, der über einen kleinen Schnäpper betätigt wird und die Schubkästen in Endstellung verriegelt.
Das Meisterstück entstand an der Meisterschule Schwäbisch Hall. (wp) ■
BM-Fotos: Frank Herrmann
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