Erstmals wird die Geschichte der Schreinerei vom 19. Jahrhundert bis heute in einem Buch sachkundig dargestellt. Wie hat sich das Tischler- und Schreinerhandwerk in Deutschland seit der Industrialisierung entwickelt? Diese Fragestellung durchzieht die Betrachtung der wirtschaftsgeschichtlichen Fakten seit 1870. Dargestellt werden die Veränderungen der Arbeitsmethoden und -gegenstände seit der Industrialisierung, die Verluste vieler Arbeitsgebiete an die neu entstandene Holzindustrie, die zunehmende Konkurrenz zur neuen Möbelindustrie, die schwierigen Verhältnisse während zweier Weltkriege, die die Industrie beförderten, während das Holzhandwerk in seiner Entwicklung stagnierte.
Die Weimarer Republik und die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft werden in ihren Auswirkungen auf das Tischlerhandwerk und die unterschiedlichen Entwicklungsstränge der BRD und der DDR nach 1945 untersucht. Und schließlich neuere Entwicklungen des Gewerks.
Gezeichnet wird das Bild eines erfolgreichen Handwerks in der Industriegesellschaft. Im Anhang finden sich neun Berichte von Tischlern und Schreinern aus dem behandelten Zeitraum, Lebenserinnerungen, die das nüchterne Bild der Geschichts- und Wirtschaftsdaten mit dem Element des real Erlebten ergänzen.
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