Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sehen die niedersächsischen Tischler dem neuen Jahr mit Zuversicht entgegen.
Das neue Jahre begann für den niedersächsischen Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks mit einer gelungenen Premiere: Zum ersten Mal hatte der Wirtschaftsverband des Holz-, Aluminium- und Kunststoffverarbeitenden Handwerks Niedersachsen/Bremen zu einem Neujahrsempfang eingeladen. Rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung waren dieser Einladung gefolgt. In seiner Neujahrsrede wies Landesinnungsmeister Guido Ossenkopp ausführlich auf die Bedeutung und die Leistungsfähigkeit des Tischlerhandwerks in Niedersachsen hin. Er hob hervor, daß die knapp 40 000 Beschäftigten in den mehr als 4 000 niedersächsischen Tischlerbetrieben pro Jahr rd. 5,5 Mrd. DM Umsatz erwirtschaften.
Auch bei den Lehrstellen habe das Tischlerhandwerk Positives zu vermelden. Etwa 4 500 Lehrlinge werden zur Zeit in niedersächsischen Tischlerbetrieben ausgebildet, weit mehr als für den eigenen Bedarf benötigt werden. „Unsere Betriebe sind sich ihrer Verantwortung in puncto Ausbildung im hohen Maße bewußt,“ hob Ossenkopp hervor. Angesichts der Belastungen, die die zunehmend schwieriger werdenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit sich brächten, sei es den Betrieben aber nicht mehr länger zuzumuten, die Defizite der Regelschule aufarbeiten zu müssen. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf.
Nur gedämpft optimistisch beurteilte Ossenkopp die Aussichten für das Jahr 1998. Zwar zeigte er sich zuversichtlich, daß die Betriebs- und Ausbildungszahlen stabil gehalten werden könnten. Wenig vielversprechend sehe jedoch die Konjunkturentwicklung aus. Fast ein Drittel der Tischlerbetriebe in Niedersachsen erwarte eine Verschlechterung der konjunkturellen Situation. Nur 15 % erwarteten eine Verbesserung.
Mit Blick auf die anwesenden Politiker forderte der Landesinnungsmeister daher energisch, dafür zu sorgen, daß die Rahmenbedingungen für Handwerksunternehmen nicht weiter verschlechtert würden. „Unser Markt ist in Deutschland“ Wir können nicht in Billiglohnländer ausweichen. Dies sollte die Politik berücksichtigen und unsere Arbeit nicht durch den Erlaß unsinniger Verordnungen zusätzlich erschweren!“ (sw)
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