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Zwischen Betrieb und Familie

Schreinermeisterin wird Meisterfrau des Jahres 2005
Zwischen Betrieb und Familie

Christina Schlingmann ist die „Meisterfrau 2005“. Die Schreinermeisterin aus Bad König im Odenwald überzeugte die Jury des von der Wirtschaftszeitschrift „handwerk magazin“ ausgelobten Wettbewerbs, weil sie in einer Doppelrolle brilliert: als Unternehmerin in der gemeinsam mit ihrem Mann geführten Firma – und als Meisterfrau im Spannungsfeld von einem Acht-Mann-Betrieb und vierköpfiger Familie. Für ihre außergewöhnlichen Leistungen erhält Christina Schlingmann ein Preisgeld von 2500 Euro für eine Urlaubsreise.

Christina Schlingmann glänzt in einer Doppelrolle: Als Schreinermeisterin führt sie gemeinsam mit ihrem Mann Martin die Schreinerei Schlingmann in Bad König im Odenwald; als Meisterfrau kümmert sie sich um die Familie – und das sind für sie neben ihren beiden Töchtern auch fünf Mitarbeiter und ein Lehrling. Leben und Arbeiten spielen sich bei den Schlingmanns unter einem Dach ab, hier finden sich Werkstatt, Wohnung und Büro, hier treffen sich Familie und Angestellte. Selbst Kunden merken sehr schnell, dass die Schreinerei Schlingmann eine große Familie ist, zu der man gerne gehören würde.
Zum Schreinerberuf kam Christina Schlingmann durch Zufall. Sie wollte Architektur studieren, vorher aber etwas Praktisches machen. „Der Bau war mir zu anstrengend und quietschendes Metall kann ich nicht hören“, erinnert sich die heute 47-Jährige, „also bin ich beim Holz gelandet.“ Die Ausbildung zur Schreinerin absolvierte sie an der Berufsfachschule Michelstadt im Odenwald, und schon nach dem ersten Jahr wusste sie: „Das ist es.“ Sie gab ihre Studienpläne auf, blieb dem Handwerk treu und lernte später in der Meisterschule Darmstadt ihren Mann kennen. Der Schritt in die Selbstständigkeit war 1998 nicht ohne Risiko: Die Schlingmanns kauften ein Gebäude, das umgebaut werden musste. 750 000 Mark für Investitionen bekommt man als Gründer nicht so leicht, doch das Konzept überzeugte. „Heute sind wir bei der Bank ein Vorzeigebetrieb“, sagt die Meisterfrau nicht ohne Stolz. Ein wesentlicher Aspekt des Konzepts ist dabei die Aufgabenteilung in der Schreinerei: Martin arbeitet in der Werkstatt, Christinas Spezialität ist der Möbel- und Innenausbau. „Sie hat ein gutes Gespür für die Vorstellungen der Kunden und kann deren Wünsche planerisch gut umsetzen“, lobt Martin seine Frau.
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