Sandro Plonka entwickelte mit seinem Meisterstück, einem Kleiderschrank in Rüster, Filz und HPL mit dem Titel „Zwischending“, eine filigran aufgelöste Raumskulptur. Die Grundstruktur des 1500 x 2000 x 500 mm (B x H x T) großen Möbels wird durch schlank dimensionierte Stollen (30 x 30 mm) aus Rüster gebildet, welche an den Ecken durch eine doppelt überblattete Schlitz-und-Zapfen-Verbindung und durchgehend gebohrte und verkeilte Rundhölzer eine sehr handwerkliche Anmutung erhält. Die ursprüngliche Idee eines Kleiderschrankes erweiterte der Meisterschüler um die Funktionen einer Garderobe und eines Stummen Dieners.
Im Zentrum nehmen zwei schlanke, vertikal orientierte, mit beigefarbigem Schichtstoff (Fenix) belegte Korpusse auf höhenverstellbaren Fachböden zusammengelegte Wäsche auf. Diese werden nach vorne durch je eine, an speziellen, matt vernickelten Falzbändern (Herzig Superfalz) angeschlagene und mittels eines Einsteckschlosses abschließbare Drehtür verschlossen. Der linke Korpus nimmt im unteren Bereich zwei auf seitlichen Kulissenauszügen geführte Englische Züge in Schweizer Birnbaum zur Aufnahme von Krawatten und Gürteln auf. Zwei breite, auf mechanischen Auszügen (Blum Movento) geführte Schubkästen darunter bieten Platz für weitere Kleidungsstücke – daneben finden auf einem Rost Schuhe ihren Abstellort. Die Rückwände aller Korpusse sind mit echtem Wollfilz belegt – dieser soll unangenehme Gerüche neutralisieren und die Feuchtigkeit im Inneren des Schrankes regulieren.
Links und rechts wird die Struktur durch zwei eingeschobene Stollenkonstruktionen ergänzt, die als Garderobe und Stummer Diener genutzt werden können. Das gesamte Möbel ist nach einem genauen Bauplan zum Transport zerlegbar. Alle Holzoberflächen sind zum Schutz mit Hartöl (Leinos 240) behandelt. (hf)
Das Stück entstand an der Friedrich-Weinbrenner-Schule in Freiburg.
BM-Fotos: Jochen Hempler, Böblingen

Zeichnung: Sandro Plonka, Freiburg