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Alles aus einer Hand

Läken vereint Tischlerei mit Kunststofffensterproduktion
Alles aus einer Hand

Seit 125 Jahren ist das Familienunternehmen Läken Tischlerei & Fensterbau in Rhede an der Ems erfolgreich im Markt. Und seit 50 Jahren baut die Tischlerei Fenster und Türen aus Kunststoff – mit den Profilen von Salamander. Seit diesem Jahr ist das Greta-Fenster fester Bestandteil in der Ausstellung, denn bei Läken setzt man auf Nachhaltigkeit und wurde deshalb bereits vom Landkreis Emsland ausgezeichnet.

 

Matthias Fischer

Heute wird das Unternehmen in der vierten Generation von Martin Läken als alleinigem Geschäftsführer geführt. Von Beginn an war Läken eine Tischlerei, damals allerdings noch ausschließlich mit dem Schwerpunkt Holz. Heute versteht man sich als Spezialist für Fenster, Türen, Wintergärten, Treppen und hochwertige Innenausbauten (Wohnträume). Das Gros des Umsatzes wird eindeutig mit Fenstern und Türen aus Kunststoff gemacht, und zwar rund 75 %. Die restlichen 25 % entfallen auf den Treppen- und den Möbelbau, sprich die Wohnträume. Allein rund 10 000 Fenster plus weitere 1000 Türen verlassen pro Jahr die Werkstatt. Somit hat sich der Fensterbau in den vergangenen Jahren mit Abstand zum mächtigsten Standbein entwickelt. Und dies sowohl in der Sanierung wie auch in dem aktuell leicht rückläufigen Neubau.

Profilpartner ist seit 50 Jahren wie erwähnt das Unternehmen Salamander. Der Vorläufer von Salamander ist die Firma Brügmann in Papenburg. Hauptsächlich wird das System BE 82 MD Profil (BlueEvolution) verarbeitet. In den Fenstern werden überwiegend Dreifach-Verglasungen verbaut bzw. verklotzt – große Flügel werden verklebt. Im Standardbereich wird bereits ein Uw-Wert bis 0,75 W/m2K erreicht – ohne Einschränkungen.

Bei den Beschlägen setzt man übrigens auf Winkhaus als Lieferanten. Hier besteht die Zusammenarbeit seit gut 20 Jahren. Der Bezug der Beschläge erfolgt natürlich über den Fachhandel.

Im Grunde des Herzens ein Handwerksbetrieb

Auch wenn Läken heute 50 Beschäftigte hat und ein rund 16 000 m2 großes Grundstück mit großzügiger Bebauung zur Verfügung steht, sieht man sich immer noch als Handwerksbetrieb. „Wir verstehen uns auch heute noch als Handwerker, obwohl wir von der Größe her sicher ein mittelständischer Produktionsbetrieb sind“, erklärt der Geschäftsführer. Im Prinzip ist es so, dass alle Beschäftigten in der Produktion die einzelnen Abläufe beherrschen, sodass jeder bei Bedarf überall eingesetzt werden kann.

Läken ist überwiegend in der Region tätig, und zwar in einem Radius von etwa 100 km rund um den Standort Rhede. Seit einigen Jahren schon kommen zunehmend Aufträge aus den benachbarten Niederlanden, wo aktuell deutlich mehr saniert wird als hierzulande. Läken montiert alle Bauelemente selbst. Es gibt allein fünf Teams nur für den Bereich Fenster und Türen. Ein Team ist für den Treppenbau zuständig. Team bedeutet, dass immer zwei Personen ein Montageteam bilden. Für die Montage der Fenster werden diverse Hilfsmittel zur Seite gestellt, so z. B. eigene Kräne, Glashebegeräte oder Transportwagen. Doch leider kann nicht immer alles abgedeckt werden, sodass das Ziel ist, stets genug Manpower auf den Baustellen zu haben.

Die Kunden sind zu etwa 70 % Privatkunden. Aber Läken bekommt auch viele Aufträge von anderen Tischlereien aus der Region. Diese Aufteilung hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert.

Speziell für die niederländischen Kunden fertigt Läken seine Bauelemente nach dem dortigen SKG-Standard (Stichting Kwaliteit Gevelbouw) und ist entsprechend zertifiziert. Dieser Standard entspricht dem deutschen RC2-Standard. Darüber hinaus werden alle Fenster und Türen nach dem RAL-Standard gefertigt. Im Nachbarland ist das SKG-Zertifikat übrigens zwingend erforderlich, in Deutschland hingegen wird in der Regel nicht nach Zertifikaten gefragt. Einzig beim Schallschutz werden gelegentlich entsprechende Nachweise gefordert.

Rückläufiger Neubau

In den zurückliegenden Jahren gab es für Läken bezogen auf den Umsatz eigentlich nur einen Weg, und der zeigte nach oben. Jährlich etwa 10 % Plus beim Umsatz waren normal. Das hat sich inzwischen geändert, denn durch die steigenden Zinsen geht die Nachfrage im Neubau spürbar zurück. Dies macht sich auch bei den Lieferzeiten bemerkbar. Waren bis im letzten Jahr noch zehn bis zwölf Wochen Lieferzeit die Regel, sind es aktuell höchstens sechs bis acht Wochen.

Dass sich nun aber die Wettbewerbssituation deutlich verschärft, befürchtet Martin Läken nicht. Es gibt in der Region zwar viele kleinere Handwerker, die ebenfalls im Fensterbau tätig sind, doch niemand ist Komplettanbieter.
„Wir können beispielsweise durch die Übernahme von Kuhr Metallbau Kombinationen aus Metall und Holz im Treppenbau anbieten. Zum Service gehört aber auch das Angebot von Elektrikern und Malern, denn unser Kunde soll bei der Renovierung oder Sanierung nur einen einzigen Ansprechpartner haben. Solch einen Rundumservice können in der Region kleinere Handwerker nicht bieten“, weiß Martin Läken. Die benachbarte Firma Kuhr Metallbau wurde 2014 übernommen, da es keinen Nachfolger gab. Fünf Beschäftigte hatte die Schlosserei damals. Heute ist das Unternehmen perfekt integriert und man nutzt intensiv die Synergien mit dem Metallbau.

Eine weitere Besonderheit ist, dass bei Läken praktisch keine „Massenware“ produziert wird. Jedes Fenster und jede Tür werden individuell konfektioniert. Allerdings sind die Kunden deutlich preisbewusster geworden, was aber nicht heißt, dass sie „billig“ einkaufen wollen. Es besteht bei vielen Kunden durchaus die Bereitschaft, für Sonderlösungen etwas mehr zu bezahlen, wenn man vom Nutzen des Produkts überzeugt ist. Und Martin Läken unterstreicht: „Im Vergleich zu größeren Fensterproduzenten, die deutlich höhere Stückzahlen fertigen, können wir natürlich preislich nicht mithalten. Bei uns funktioniert es nur, da wir eine Nische besetzen und im Prinzip jedes Fenster individuell gefertigt wird, auch HST und Rundbogenfenster.“ Im Angebot sind auch Sonnen- und Fliegenschutzsysteme, die immer stärker nachgefragt werden.

Qualität steht bei der Tischlerei ganz weit oben. Dies gilt nicht nur für die Produkte selbst, sondern schließt auch die Mitarbeiter mit ein. Allein sechs Meister und Techniker sind in Rhede beschäftigt. So etwas spricht sich im wahrsten Sinne des Wortes herum, denn in der ländlich geprägten Region kommen nach wie vor viele Kunden fast ausschließlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda in die Ausstellung. „Da es zum Glück so gut wie keine Reklamationen gibt, ist dies natürlich die beste Werbung für uns“, freut sich der Geschäftsführer.

Weiterer Ausbau geplant

In diesem Jahr will der Unternehmer noch in den Ausbau der Holzwerkstatt investieren. 850 m2 soll die Werkstatt mit Lackierraum nach der Erweiterung haben, plus noch einmal ein 150 m2 großes Lager.

Auf die Frage, ob ein etablierter Tischler, der auch Kunststofffenster produziert, in der Außenwahrnehmung einen anderen Stand genießt als möglicherweise ein „normaler“ Kunststofffenster-Hersteller, antwortet Martin Läken, dass es nach seiner Meinung zumindest in seiner Heimat keine Unterschiede gibt. Etwas anders schätzt er die Situation allerdings für den Süden des Landes ein, wo der Holzanteil deutlich höher liegt und das Image von Schreinereien mit Kunststofffensterproduktion schon immer nicht ganz so hoch war. Regional begründen lässt sich auch der Aspekt, dass beispielsweise Aluminium-Vorsatzschalen bisher nur sehr wenig Nachfrage finden.

Ob er heute noch einmal den Schritt wagen würde, den damals sein Vater gemacht hat, kann Martin Läken klar beantworten. „Die Entscheidung vor 50 Jahren, in die Produktion von Kunststofffenstern einzusteigen, war absolut richtig, denn der Markt für Holzfenster war extrem rückläufig. Aus dem Grund gab es damals keine Alternative zur eigenen Produktion. Wer heute allerdings bei null ohne die entsprechenden Maschinen anfängt, der sollte sich die Entscheidung wirklich gut überlegen, denn der Neubaumarkt ist wohl auf längere Sicht rückläufig. Hier sind die sprichwörtlich ‚fetten Jahre‘ erst einmal vorbei“, so der Geschäftsführer. Auch in Rhede wird in naher Zukunft die Automatisierung der Produktion deutlich zunehmen. Doch bevor Martin Läken hier investiert, will er zuerst die innerbetrieblichen Optimierungspotenziale ausschöpfen, von denen es einige gibt. Das Thema BIM spielt in seinem Unternehmen aktuell noch keine Rolle. Auch Smarthome-Anbindungen werden bei uns mehr von Elektrikern nachgefragt, weniger von den Kunden direkt. Für sie ist eher die Farbe der Fenster wichtig. Aktuell liegt Schwarz im Trend. Schwarz ist praktisch das neue Anthrazit.

Ausbildung sorgt für zukünftige Fachkräfte

Mit einem Frühlingsfest wollte der Anbieter unter anderem auch ein Zeichen in Richtung Fachkräftemangel setzen, denn im Emsland ist dies wie überall ein Thema. Kurzfristig Mitarbeiter zu finden, gestaltet sich zunehmend schwieriger. Darum bildet man bei Läken aus und übernimmt in der Regel alle Nachwuchskräfte. Darüber hinaus möchte das Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden. Heute positioniert man sich beispielsweise als familienfreundliches Unternehmen, das sogar entsprechend zertifiziert ist. „Unser Appell an die Jugend lautet: Handwerk hat Zukunft“, sagt Martin Läken abschließend.

Läken Tischlerei und Fenstertechnik GmbH

26899 Rhede

www.laeken.de


Der Autor

Matthias Fischer ist seit 2009 freier Fachjournalist und Fachbuchautor. Er verfügt über 30 Jahre Branchenerfahrung und hat viele Jahre als stellvertretender Chefredakteur eines Baufachmagazins gearbeitet.

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