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Furnier ist keine Massenware mehr

Firma Vogelsang aus Löhne agiert in verändertem Markt
Furnier ist keine Massenware mehr

Hochwertiges Furnier ist auf bestem Weg, ein Luxusobjekt zu werden. Diese Entwicklung sieht Horst Vogelsang, Inhaber der Wilhelm Vogelsang GmbH & Co. KG im ostwestfälischen Löhne. Das Unternehmen beliefert vor allem die Küchenmöbelindustrie, aber auch Anbieter von hochwertigem Innenausbau mit Furnieren und Furnierfixmaßen.

Vogelsangs Kunden für die hochwertigen Furnier-Fixmaße sind vor allem Küchenhersteller im gehobenen Segment aus ganz Deutschland. Die meisten davon sitzen im Bereich Ostwestfalen quasi vor der Haustür. Vogelsang: „Unsere Kunden liefern weltweit im High-End-Bereich. Die Anforderungen an die Produkte und ihre Verarbeitung sind daher sehr hoch.“

Die Küchenmöbelindustrie fragt rund 70 Prozent seiner Produkte nach. Vogelsang. „Wenn die Küchenmöbelindustrie Husten hat, droht uns die Lungenentzündung.“ Die restlichen 30 Prozent verteilen sich auf die Hersteller von Wohnmöbeln, Tischen und den Innenausbau. Absolute Unikate finden im gehobenen Schiffsbau Verwendung. Auch einzelne Tischler fragen nach Furnieren für besondere Möbelstücke in Einzelfertigung oder Restaurationsaufträge.
Nach Kundenwunsch zusammengesetzt
Die Rohfurniere kauft Horst Vogelsang bei den Herstellern selbst ein und setzt sie nach Kundenwunsch zusammen. Vogelsang: „Das geht nur im hochwertigen Bereich, dort, wo der Kunde großen Wert auf ausgesuchte Farbe und Struktur legt. Das ist kein Einheitsbrei.“ Dabei ist er vielfach auf seine Erfahrung und sein Gespür für die gängigen Trends angewiesen, damit er hinterher nicht auf der eingekauften Ware sitzen bleibt. Die Vorschläge für die Gestaltung macht Vogelsang vielfach selbst und entwickelt zusammen mit dem Kunden eine individuelle Lösung. So werden die Furniere für eine hochwertige Küche komplett ausgelegt, bevor der Zuschnitt erfolgt. Die Stoßkanten werden vor Verleimung aufeinander abgestimmt.
20 bis 30 Holzarten hat Vogelsang immer am Lager. Darüber hinaus liegt einiges bei den Furnierwerken selbst. Gesehen hat er alles und kann den Anforderungen so auch kurzfristig gerecht werden. Zu den gängigen Trends sagt Horst Vogelsang: „Gefragt sind zunehmend lebendige Hölzer mit markanten Strukturen. In größeren Losen sind dies vor allem Kernbuche, Amerikanischer Nussbaum und Europäische Eiche.“ Darüber hinaus bemüht er sich, echte Schmankerl aufzutreiben und findet diese in kontrastreichen afrikanischen Holzarten wie z. B. Kokobolo, Zerikote oder Makassa, in Amberbaum oder südeuropäischem Olivenbaum.
Hochwertige Furniere mit qualifiziertem Fachpersonal
Geliefert werden Fixmaße je nach Kundenwunsch bis zu 3,60 Meter lang und 1,30 Meter breit. Furniere mit den Normalmaßen um 0,6 mm Dicke, aber auch zwischen 1,4 bis 2,4 mm sind je nach Kundenwunsch möglich. Diese dicken Furniere haben den Vorteil, dass man sie abschleifen und Gebrauchsspuren so beseitigen kann.
Das Unternehmen wurde 1965 vom Großvater Wilhelm Vogelsang gegründet und befindet sich mit Horst Vogelsang seit 1997 mittlerweile in den Händen der dritten Generation. Mit zehn Mitarbeitern ist der Betrieb eher klein – und damit sehr flexibel. Hochwertige Furniere kann man laut Vogelsang nämlich nur mit qualifiziertem Fachpersonal herstellen. Bei jedem Arbeitsschritt muss man sehr aufpassen, da schon ein kleiner Fehler die Arbeit eines ganzen Tages zunichte machen kann – ganz abgesehen vom Materialwert. Vogelsang: „Die Leute, die bei uns arbeiten, produzieren hochwertige Ware und verdienen vernünftiges Geld. Das sollte der Kunde honorieren.“
Das Massengeschäft werde zunehmend schwieriger. „Hauptentscheidungskriterium ist nach wie vor der Preis“, so Vogelsang. „Und die Preise fallen. Wir sind mittlerweile auf dem Stand von 1980 angekommen.“ So seien die Umsätze in der Branche durchgängig rückläufig. Die guten ausländischen Märkte – wie beispielsweise Dubai – seien im Zuge der Finanzkrise zusammengebrochen.
„Die Zeit der großen Serien ist vorbei“
Furnier werde immer mehr zum Produkt für High-End-Bereiche. Dies spiegele sich auch in den Angeboten der Möbelhäuser für die Masse der Verbraucher wider. „Das Angebot im Möbelhaus hat eindeutig abgenommen. Der Kunde sieht vielfach das Gleiche“, sagt Horst Vogelsang. Zudem sei die Verwendung von Echtholzfurnieren zur Oberflächengestaltung insgesamt rückläufig, Substitute aus anderen Materialien dagegen auf dem Vormarsch. Vogelsang: „Die Zeit der großen Serien ist vorbei. Sie wird es auch nicht wieder geben.“ Mittlerweile liegen die Losgrößen zwischen 1 und 50. Der Unternehmer sieht Moskau und – vor der Finanzkrise – Dubai als Zukunftsmärkte, wo die Kunden bereit seien, für hochwertige und ästhetisch ansprechende Waren auch die entsprechenden Preise zu bezahlen. Osteuropa an sich sei dagegen kein Markt für hochwertige Produkte.
Fertig furnierte Möbelteile im Angebot
Bereits 1983 ging die Firma dazu über, zusammen mit Partnern die Furnierfixmaße auf Trägerplatten aufzubringen, fertig zu schleifen und zu bekanten. Die Produkte waren dann fertig furnierte Platten, die in der gelieferten Form verarbeitet werden konnten. Heute geht Vogelsang noch darüber hinaus und bietet Korpusteile wie Kofferfronten, Rahmentüren und furnierte Füllungen an.
Hintergrund für neue Geschäftsfelder ist das Kostenmanagement bei vielen Möbelherstellern: Die eigenen Furnierabteilungen wurden vielfach aufgelöst. Trotzdem sind stimmige Erscheinungsbilder der furnierten Fronten nach wie vor gefragt. Neben der Warenlieferung bietet der Fixmaß-Anbieter aus Löhne hier die Dienstleistung der Abstimmung und Gestaltung gleich mit an. Das Gleiche gilt für die Pressanlagen der Möbelhersteller und deren Erzeugnisse – ebenfalls eine Marktlücke für die Firma Vogelsang. Nach langjähriger Zusammenarbeit mit der direkt benachbarten Firma Ottemöller wurde diese im Jahr 2008 nach dem altersbedingten Ausscheiden des Firmeninhabers übernommen. Kerngeschäft hier ist das Pressen der Furniere auf Trägerplatten sowie die Formatierung. Nächster Schritt soll die Fusion der beiden Firmen sein.
Horst Vogelsang: „Früher waren wir der Zulieferer eines Zulieferers. Heute dagegen treten wir bei einigen Teilen als Generalunternehmer auf und fertigen die Produkte zusammen mit Partnern, die in der Fertigungskette weiter hinten liegen.“ Hier sei die Flexibilität des kleinen Betriebes gefordert. Die Anforderungen verändern sich. Vogelsang: „Dieser Herausforderung stellen wir uns.“ (Markus Hoelzel) ■
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