Die Unternehmensgruppe Hilzinger mit Hauptsitz im Badischen Willstätt, übernimmt die Fertigungsstätte der insolventen Lausitztüren GmbH & Co. KG in Boxberg in der Lausitz und fertigt neben Fenstern und Haustüren ab sofort auch Innentüren. Alle bis dahin verbliebenen 30 Mitarbeiter wurden übernommen. Das Werk mit seiner 16 500 m² großen Produktionsfläche zählt nach eigenen Angaben zu den modernsten in Europa. Das im September des vergangenen Jahres unter dem Namen Lausitztüren gestartete Unternehmen meldete im Juli Insolvenz an. Der Insolvenzverwalter war bei der Suche nach einem Investor durch den kürzlich an Hilzinger verliehenen Marketing-Preis der Fensterbranche auf die Gruppe aufmerksam geworden.
Die Hilzinger-Gruppe wächst nach der Übernahme auf inzwischen 23 Standorte, davon 14 in Deutschland und 560 Mitarbeiter. Das Produktprogramm in der gesamten Gruppe wird um Innentüren erweitert.
Am Standort in Boxberg ist man spezialisiert auf die Herstellung von Profil- und Design-Rillentüren. Profiltüren werden zunächst in drei und Design-Rillentüren in vier Modellreihen hergestellt. Das Herstellungsverfahren der Profiltür ist patentiert und die Beschichtungsanlage ist europaweit einzigartig. Das Fertigungsverfahren ermöglicht die Türblattfertigung in mehreren Ansichtsebenen bis zu einer Profilierungstiefe von 1,5 cm mit anschließender durchgängiger Beschichtung. Das Türblatt erhält eine mehrdimensionale Optik mit tiefem Charakter. Auch die Zargen gibt es ab einer bestimmten Tiefe mit im Türfutter integrierten Kassetten, passend zum Türblatt.
Bei der Fertigung der Design-Rillentüren hingegen werden Türblatt und Zarge mit einer Tiefenfräsung versehen. Das Oberflächendeck wird anschließend wie bei den Profiltüren auch im Vakuumverfahren in Ahorn, Buche, Erle weiß, Esche weiß, Kirsche, Wenge, Zebrano oder Nussbaum beschichtet.
„Namhafte Produzenten liefern uns bereits heute ihre Türblattrohlinge an, mit dem Auftrag, diese auf unserer Anlage zu beschichten“, so Betriebsleiter Wolf-Ulrich Marzisch. „Wir gehen sogar so weit, dass Kunden Ihre Türen selbst am PC oder mit Stift und Papier designen können, wir die Tür entsprechend umsetzen und somit ein Unikat entsteht. Der Mehraufwand hierfür sei dank modernster Technik minimal. Selbst die Türzargen können ab einer Wandstärke von 100 mm mit Design-Rillen passend zum Türblatt produziert werden. In jede Tür eingearbeitet ist ein so genannter Transponderchip, auf dem alle relevanten Daten gespeichert sind. Auch nach Jahren, wenn die Tür bereits lange eingebaut ist, kann so der Weg der Tür nachgeforscht werden. Die Türen eignen sich nicht nur für den modernen Neubau, sondern gerade auch für den klassischen Altbau. Mit einer speziellen Renovierungszarge können nahezu alle Zwischengrößen abgedeckt werden.
„Die Erweiterung des Sortiments um das Produkt Innentüren stärkt die Position der gesamten Gruppe“, so Geschäftsführer Helmut Hilzinger. „Die eigene Innentür hat uns noch gefehlt. Durch das aktualisierte Produktportfolio rechnen wir mit weiteren Synergieeffekten. Dass sich diese Gelegenheit in Boxberg ergeben hat, sei ein Glücksfall, so Hilzinger. Nahziel sei es, zunächst hundert Türen pro Tag herzustellen. Langfristige peile man eine Jahresproduktion von insgesamt 150 000 Innentüren an. Alle 23 Hilzinger-Standorte hätten das neue „Kind“ bereits in die Produktfamilie aufgenommen.
Hilzinger GmbH – Fenster + Türen
77731 Willstädt
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