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Schaufenster für das Handwerk

Eröffnung des Werkraum Hauses in Andelsbuch, Vorarlberg
Schaufenster für das Handwerk

Im Jahr 2008 erhielt der Schweizer Architekt (und gelernte Schreiner) Peter Zumthor den Auftrag zum Entwurf eines neuen Hauses für den Werkraum Bregenzerwald, einer Plattform für das Handwerk in der Region. Entstanden ist ein markantes Gebäude.

Autor: Regina Weber

I Anfang Juli fand im vorarlbergischen Andelsbuch die Eröffnung des Werkraum Hauses statt, das der renommierte Schweizer Architekt Peter Zumthor entworfen hat. Bauherr ist das Branchenbündnis Werkraum Bregenzerwald, in dem 80 Handwerksbetriebe aus der Region zusammengeschlossen sind. Die Mitglieder sind mittelständische, in der Regel familiengeführte Unternehmen, von denen gut 40 % das holzverarbeitende Gewerbe vertreten. Mit dem neuen Gebäude in Andelsbuch, das von den Mitgliedsbetrieben selbst gebaut wurde, schafft der Werkraum einen starken Bezug zu seinen eigenen Wurzeln.

Vergangenheit und Zukunft einbeziehen
Vorarlberg hat sich in den letzten drei Jahrzehnten zu einem international beachteten Zentrum zeitgenössischer Baukunst entwickelt. Mit ihren Ansprüchen an die Qualität heimischer Baukultur beeinflussten die Architekten auch die Bregenzerwälder Handwerker, die nach neuen gestalterischen Impulsen zu suchen begannen. Anläßlich des 200. Geburtstags des Handwerksvereins Andelsbuch im Jahr 1991 lancierten einige von ihnen den Wettbewerb „Handwerk+Form“: Die Teilnehmer suchen sich jeweils einen möglichst nicht aus der Region stammenden Architekten oder Designer, um gemeinsam Produkte zu entwickeln. Der Erfolg des Wettbewerbs führte 1999, in Verbindung mit einem Regionalentwicklungsprojekt, zur Gründung des Vereins Werkraum Bregenzerwald.
Der Werkraum Bregenzerwald steht für einen gemeinsamen Auftritt der Handwerksbetriebe nach außen. Gleichzeitig behält jeder einzelne von ihnen seine Unabhängigkeit. In der Präsentation und Vermittlung der Leistung seiner Mitglieder liegt die wohl vordergründigste Aufgabe des Vereins. Doch gehören die Anhebung der gestalterischen Kompetenzen und handwerklichen Qualität ebenso zu dessen Zielen. Das zeigt sich in den Tätigkeiten des Werkraums: Der Verein organisiert den alle drei Jahre stattfindenden Wettbewerb „Handwerk+Form“, sowie Ausstellungen und Vorträge. Mit verschiedensten Projekten kümmert er sich aber auch um die Nachwuchspflege und versucht so, die Zukunft des Handwerks in der Region zu sichern. „Insgesamt erreichen die meist kleinen Betriebe durch die Mitgliedschaft eine größere Professionalität“, so Tischlermeister und Designer Heinz Rüscher. Im neuen Gebäude haben die vielfältigen Aktivitäten, die den Werkraum Bregenzerwald weithin zu einem Begriff gemacht haben, nun ein passendes Zentrum.
Eine große Vitrine
Peter Zumthor lernte die Handwerker aus dem Bregenzerwald im Zusammenhang mit dem Bau des Bregenzer Kunsthauses (1990 bis 1996) kennen. 2006 war er Juryvorsitzender von „Handwerk+Form“. Den direkten Auftrag zum Entwurf eines Hauses für den Werkraum erhielt er zwei Jahre später. Sein Entwurf beruht auf zwei Grundgedanken: Einerseits dient das Gebäude als Versammlungsort. „Ein Hauptelement ist das große Dach, unter dem man sich versammeln kann. Ich liebe große Dächer“, sagte Peter Zumthor anläßlich der Eröffnung. Die Dachkonstruktion aus Brettschichtholz umfasst denn auch die doppelte Gebäudefläche. Durch die Glasfassade wirkt das Haus andererseits wie eine große Vitrine für die Handwerkskultur im Bregenzerwald. Zwei Betonblöcke gliedern die Halle in drei zusammenhängende Teile. Auf 700 m2 bietet sie Platz für Ausstellungen, Veranstaltungen, Beratung und Vermittlung. Die mit wenigen Ausnahmen in dunklen Farben gehaltenen Baustoffe bezwecken die optimale Inszenierung der Ausstellungsstücke.
Ein großer Teil der Baukosten von 3,7 Mio. Euro ist durch Beiträge der EU, der Region, der Gemeinde Andelsbuch, der Mitglieder und von Sponsoren abgedeckt. Durch die Wahl Zumthors als Architekten wird dem Werkraum Haus, und damit dem Bregenzerwälder Handwerk, auch langfristig bestimmt viel Aufmerksamkeit zuteil. „Mein Anspruch ist, Objekte zu machen, die lange halten und ein schönes Alter haben. Deswegen lege ich großen Wert auf hochwertige Materialien. Unsere Eltern dachten so. Heute nennt man das Nachhaltigkeit“, so der Architekt.
Aktuell läuft die erste Ausstellung im Werkraum Haus. Bis zum 5. Oktober 2013 stellen sich die Mitglieder des Werkraum Bregenzerwald mit je einem Werk vor. I
Werkraum Bregenzerwald
6866 Andelsbuch, Österreich
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