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»Wir leben die Schnelligkeit vor«

Im BM-Interview: Dagmar Daxenberger und Verena Uhlenbrock von der Rudolf Ostermann GmbH
»Wir leben die Schnelligkeit vor«

Ostermann ist weiter auf Expansionskurs. Dazu setzt der sehr breit aufgestellte Partner für das holzverarbeitende Handwerk konsequent auf Service, Vielfalt und Tempo. Was das konkret bedeutet und mit welchen Angeboten das Unternehmen Schreiner und Tischler erfolgreich in die Zukunft begleiten will, erläutern Dagmar Daxenberger und Verena Uhlenbrock.

BM-CHefredakteur Christian Närdemann

BM: Die konjunkturellen Rahmenbedingungen sind durchaus schwierig, die Aussichten ungewiss. Wie schätzen Sie vor diesem Hintergrund die aktuellen Entwicklungen im Tischler- und Schreinerhandwerk ein – müssen wir mit einer Rezession rechnen?

Dagmar Daxenberger: Hinter uns liegen außergewöhnlich gute Jahre. Die Menschen sind während Corona nicht in Urlaub gefahren oder essen gegangen. Das hat erheblich Kapital für Investitionen freigesetzt. Davon hat das Handwerk stark profitiert. Ich glaube nicht, dass wir es mit einer Rezession zu tun haben. Die Betriebe werden weiterhin gut zu tun haben. Wir müssen aber davon ausgehen, dass der Hype der Coronajahre vorbei ist, in denen die Menschen außergewöhnlich viel in Haus und Wohnung investiert haben.

Das Tischler- und Schreinerhandwerk hat sich auch in Krisenjahren stets gut entwickelt und behauptet. Da ist Substanz da. Und auch, wenn wir jetzt mal ein Jahr haben, in dem die Wachstumszahlen nicht so hoch sind, blicke ich optimistisch in die Zukunft. Das Tischler- und Schreinerhandwerk hat Zukunft.

BM: Was sind die wesentlichen Erfolgsbausteine für eine zukunftsorientierte Positionierung von Tischler- und Schreinerbetrieben?

Dagmar Daxenberger: Tischler und Schreiner müssen schnell und flexibel sein. Und sie müssen sich natürlich auch auf die sich verändernden Bedürfnisse einstellen. Geschwindigkeit, Vielfalt und Flexibilität sind das A und O für eine erfolgreiche Zukunft.

BM: Wie unterstützt Ostermann die Betriebe ganz konkret dabei?

Dagmar Daxenberger: Wir leben die Schnelligkeit, die Geschwindigkeit vor. Deswegen haben wir beispielsweise in den letzten sieben Jahren mehr als 40 Mio. Euro in die Logistik investiert. Unser Kantensortiment haben wir ebenfalls sehr stark erweitert, um auch hier immer ohne Abstriche die ganze Vielfalt zu bieten. Wir beobachten natürlich die aktuellen Trends und fragen uns, was der Schreiner noch braucht und wie wir unser Angebot entsprechend erweitern müssen.

Verena Uhlenbrock: Wir wollen exakt das bieten, was Schreiner und Tischler brauchen, damit sie hier nachhaltig und exklusiv profitieren können. Beispiel dafür ist das Thema Konfektionierung. Hier bieten wir inzwischen viele verschiedene Konfiguratoren an. Mit ihnen können unsere Kunden Möbelelemente wie Fronten, Schubkästen oder Möbelrollläden online gestalten und auf Maß bestellen. Und das mit extrem vielen Material- und Designoptionen. Sie sparen Ressourcen bei der Fertigung und haben so mehr Zeit für die Beratung. Wir bieten jedoch keine Möbel an. Wir wollen Tischler und Schreiner erfolgreich machen und nicht mit ihnen im Wettbewerb stehen.

BM: Über die ursprüngliche Kernkompetenz Kante hinaus hat sich das Ostermann-Portfolio in den zurückliegenden Jahren deutlich erweitert …

Dagmar Daxenberger: Kante ist und bleibt bei Ostermann immens wichtig. Wir bieten das größte sofort verfügbare Kantensortiment in Europa, liefern jedes beliebige Standard- oder auch individuelle Dekor in Kleinstmengen – und das alles auch für die unterschiedlichen Nullfugentechnologien. Ostermann und Kante – diese Begriffe kann man nicht trennen. Aber natürlich sind auch Möbelbeschläge für uns sehr wichtig und kräftig auf Wachstumskurs. Wir sind stolz darauf, was wir da in den letzten Jahren erreicht haben und wollen diesen Bereich auch weiterhin stark ausbauen.

BM: Die Ostermann-Eigenmarke Redocol hat sich zu einem sehr umfangreichen Sortiment entwickelt. Was zeichnet dieses aus?

Verena Uhlenbrock: Mit der Marke Redocol erhalten Tischler und Schreiner hochwertige Produkte – vom Werkstattbedarf über Möbelgriffe bis hin zu Reinigern, Leimen und Klebern. Die Artikel genügen den höchsten qualitativen Ansprüchen an eine professionelle Anwendung und garantieren ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders umweltfreundlich sind dabei die Produkte aus der Redocol-Greenline-Serie.

BM: Megatrend Digitalisierung: Wie unterstützt Ostermann Tischler und Schreiner in diesem Bereich?

Dagmar Daxenberger: Wir haben einen hochmodernen Online-Shop, den wir permanent optimieren und weiterentwickeln, um den Workflow und das Bestellwesen für Tischler und Schreiner noch einfacher zu machen. Und alle unsere Konfiguratoren sind darauf ausgerichtet, den Schreiner online rund um die Uhr effektiv digital zu unterstützen. Wir haben natürlich auch unsere Logistik voll digitalisiert. Schreiner und Tischler können bei uns per App bestellen. Kataloge gibt es trotzdem noch – gedruckt und in digitaler Form. Wir tun alles, um Schreiner und Tischler konsequent digital zu unterstützen und zukunftsfähig zu machen. Wir waren hier schon immer Vorreiter: 1999 gab es den ersten Online-Shop von Ostermann – da hat sonst noch keiner von so etwas geredet.

Verena Uhlenbrock: Unsere Kunden erhalten zudem CAD-Daten für die 3D-Planung. Auch in diesem Bereich wollen wir ein starker digitaler Partner sein. Unsere digitalen Services unterstützen Tischler und Schreiner unmittelbar bei der Planung und Produktion. Weiteres Beispiel ist die Visualisierung beim Endkunden. Hierfür stellen wir in unserem Onlineshop attraktive 360°-Ansichten und unterschiedlichste digitale Wohnwelten zur Verfügung. Zudem bieten wir mit zahlreichen Verarbeitungsvideos wertvolle Hilfe und Unterstützung für den Werkstattalltag.

BM: Ostermann hat in den letzten Jahren kräftig in Logistik investiert. Welche Vorteile bringt das für Tischler und Schreiner mit sich?

Dagmar Daxenberger: Der Tischler profitiert von dem sehr umfangreichen Programm, das wir bieten. Wir haben die größte Vielfalt an Kanten am Lager und liefern innerhalb von 24 Stunden in viele europäische Länder. Ohne diese leistungsstarke Logistik wären wir nicht ansatzweise in der Lage, Kunden mit diesem umfangfreichen Programm innerhalb kürzester Zeit zu beliefern. Der Schreiner möchte keine Lagerhaltung mehr. Und die braucht er auch nicht. Wir übernehmen die komplette Lagerhaltung für Tischler und Schreiner und ermöglichen ihnen so Flexibilität, Vielfalt und Tempo.

BM: Richten wir den Blick nach vorne: Mit welchen Produkt- und Dienstleistungsinnovationen von Ostermann können wir in naher Zukunft rechnen?

Dagmar Daxenberger: Da werden wir natürlich einiges auf der Holz-Handwerk 2024 im März in Nürnberg präsentieren. Aber ganz klar: Die neue Egger-Kollektion kommt. Wir haben aber noch so einige weitere spannende Themen und Neuheiten in petto. So tut sich beispielswiese sehr viel beim Thema Wunschdekor: Der Kunde kann bei uns absolut individuell seine Kanten bemustern lassen und bekommt jedes beliebige, auch individuelle Dekor – und das auch in Kleinstmengen innerhalb von nur drei Tagen. Das kann sonst keiner.

Verena Uhlenbrock: Auch bei den digitalen Services wird es permanent Neuheiten geben. Neue Anwendungsvideos und 360°-Touren sind nur zwei Beispiele von vielen. Unser Ziel ist es, mit unseren digitalen Services Maßstäbe in der Branche zu setzen. Bleiben Sie also gespannt …

BM: Vor wenigen Monaten war Spatenstich für ein neues Verwaltungsgebäude mit Raum für 170 Arbeitsplätze. Ostermann bleibt also ganz offensichtlich kräftig auf Expansionskurs?

Dagmar Daxenberger: Ja! Wir werden auch weiterhin in die Zukunft investieren, wachsen und nicht auf bessere Zeiten warten. Wir wollen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Komfort bieten. Deshalb wird auch das neue Verwaltungsgebäude mit hochmodernen Räumlichkeiten, Arbeitsplätzen und Pausenräumen ausgestattet. Unsere Mitarbeiter sollen sich auch in Zukunft bei Ostermann wohlfühlen.

Das Interview führte BM-Chefredakteur Christian Närdemann.


Das neue Verwaltungsgebäude soll Ende 2024 fertiggestellt sein und wird Raum für 170 Arbeitsplätze bieten.
Abbildung: Rudolf Ostermann GmbH

Rudolf Ostermann GmbH im Kurzporträt

Partner für das Holzhandwerk

Mit rund 475 Mitarbeitenden ist die Rudolf Ostermann GmbH mit Sitz in Bocholt Partner für das holzverarbeitende Handwerk. Groß geworden als Spezialist für Möbelkanten, beliefert das Unternehmen inzwischen viele Tausend Betriebe in ganz Europa mit einem breiten und stetig wachsenden Sortiment an Produkten für den Möbel und Innenausbau. Dazu zählen neben Kanten auch Beschläge, Werkstattbedarf und vieles mehr.

Ostermann verfügt über das größte sofort verfügbare Kantensortiment in Europa, liefert diese in Längen ab einem Meter und auch für Nullfugentechnologien. Ergänzt wird das Angebot durch fertig konfektionierte Möbelelemente auf Maß. Alle bis 16:00 Uhr bestellten Lagerartikel werden innerhalb von 24 Stunden geliefert.

Ostermann feiert dieses Jahr 75-jähriges Bestehen. Das 1948 als Großhandel für Lacke und Leime durch Wilhelm Ostermann (Vater von Rudolf Ostermann) gegründete Unternehmen hat heute zehn Standorte in Europa (Deutschland, Niederlande, Italien, Frankreich, Belgien, Vereinigtes Königreich, Schweiz, Tschechien, Rumänien, Schweden) sowie Verkaufsteams in Österreich, Dänemark, Slowakei, Polen und Slowenien. Seit 1992 ist Dagmar Daxenberger geschäftsführende Gesellschafterin.

Aktuell baut das Unternehmen ein neues Verwaltungsgebäude. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant. Das neue Gebäude wird energieautark sein, über vier Vollgeschosse verfügen und Raum für hochmodern gestaltete 170 Arbeitsplätze bieten. Zudem hat Ostermann in den letzten Jahren rund 40 Mio. Euro in die Erweiterung der Logistik investiert.

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