Mit der leistungsfähigen Plattenaufteilsäge Holzma HPL 380 profiLine ist die Hoetzel GmbH im schwäbischen Deggingen gut aufgestellt. Auf ein interessantes „Maschinentuning“ wollten die Fertigungsexperten des Unternehmens aber nicht verzichten. Mit dem Umbau zur vollautomatischen Etikettierung am Druckbalken konnten die Zuschnittszeiten nochmals deutlich gesenkt werden.
Der 1923 gegründete Betrieb wird heute in dritter Generation sehr erfolgreich von Holztechniker Wilhelm Hoetzel geführt. Im Degginger Industriegebiet wuchs das Unternehmen auf 2000 m² Produktionsfläche. Mit der Übernahme der Firma Fischer, Donzdorf, im Jahr 2003, vergrößerte sich das Unternehmen um deren Kunden, Maschinen und Personal. Heute fertigt das 30-köpfige Team Produkte für den Ausstellungs- und Messebau, Objekteinrichtungen für Banken, Versicherungen und Kanzleien und bedient im Ladenbau namhafte, international tätige Auftraggeber.
Moderne Maschinentechnik ist Konzept
Der Einsatz moderner Maschinentechnik ist bei Hoetzel Konzept. Der Objekteinrichter, den wir bereits in BM 4/2010, Seite 50, porträtierten, nutzt alle Möglichkeiten zur Rationalisierung und pflegt dabei eine langjährige und enge Partnerschaft mit der Homag-Gruppe.
„Das ist nun unsere dritte Holzma-Plattenaufteilsäge. Mit allen sind wir sehr gut gefahren. Durch den sehr guten Kontakt zu Holzma konnten wir als kleiner Schreinerbetrieb sogar unsere spezifischen Wünsche in so manche Entwicklung einbringen“, berichtet der fortschrittlich eingestellte Produktionsleiter Horst Kugler. So wurde die Hoetzel GmbH Testpartner der Holzma und konnte praxisgerechte Anregungen z. B. zur Just-in-time-Optimierung und für den Abstapelwagen in die Holzma-Entwicklung einfließen lassen. Auf der anderen Seite profitiert Hoetzel als einer der ersten Kunden von den neuesten Holzma-Entwicklungen.
Offen für den technischen Fortschritt
Holztechniker Wilhelm Hoetzel und sein Produktionsleiter sind fortwährend auf der Suche nach effizienteren Arbeitsabläufen. Die einfallsreichen Umsetzungen ihrer Rationalisierungsideen sind in der Produktionsstätte nicht zu übersehen. In diesem Rahmen wurden auch innovative Modernisierungsangebote von Holzma in Anspruch genommen.
So wurden bereits umfassende Umbaumaßnahmen in den Bereichen Soft- und Hardware durchgeführt, zu denen beispielsweise Softwareupdates, der Teilepuffer und zuletzt die automatische Etikettierung am Druckbalken gehören. Die Wirtschaftlichkeit steht dabei stets im Vordergrund: „Investitionen sind bei uns sehr gut überlegt, letztlich entscheidet eine möglichst kurze Amortisationszeit“, betont Kugler.
Umbau zur automatischen Etikettierung
Die weitere Reduktion der Zuschnittkosten stand ganz im Vordergrund der aktuellen Modernisierung der Plattensäge HPL 380 profiLine: Der Umbau zur automatischen Etikettierung, das war Hoetzel und Kugler nicht entgangen, versprach einen erheblichen Rationalisierungseffekt.
„Die Sicherstellung der Qualität, die einfache und logische Bedienung, sowie eine deutlich erkennbare Zeitersparnis waren die wichtigsten Entscheidungskriterien“, erklärt Kugler. Das bisher manuelle Aufbringen der Etiketten jedenfalls, war Kugler ein Dorn im Auge und zeitaufwändig: „Der Bediener musste das richtige Etikett auf das richtige Teil in der richtigen Ausrichtung aufbringen.“
Der patentierte Drucker befindet sich im Bereich des Druckbalkens, also im Sichtbereich, und etikettiert die fertigen Teile – auch dann, wenn zeitgleich mehrere Streifen nebeneinander bearbeitet werden (Power Concept). Dabei ist es gleich, ob die Maschine von vorn oder von hinten beschickt wird.
Nach dem Umbau konnte eine nahezu „Null-Fehler-Quote“ durch die Automatisierung des Etikettierprozesses realisiert werden. Heute wird bei Hoetzel kaum noch manuell etikettiert, annähernd 100 Prozent der Etiketten werden mit dem automatischen Drucker am Druckbalken auf die zugeschnittenen Bauteile aufgebracht. „Heute sind die Etiketten automatisch immer am richtigen Fleck.“
Dennoch hat auch hier der innovative Geist des Unternehmens eine optimierende Maßnahme ergriffen: Um Zeit, Arbeit und Etiketten zu sparen, wird „das erste, jedes sechste und das letzte Teil eines Paketes mit einem Etikett versehen“. Somit realisiert das Handwerksunternehmen dank der Umbaumaßnahme zur automatischen Etikettierung am Druckbalken nach eigenen Angaben um bis zu 15 Prozent kürzere Durchlaufzeiten.
Während des zweieinhalbtägigen Umbaus sollte die Produktion aufrecht erhalten bleiben. Folglich wurden die benötigten Teile in Sonderschichten vorproduziert. Dank vorheriger Absprache mit der Holzma-Serviceabteilung war es möglich, zwischen einzelnen Phasen der Montage zu produzieren. Dringend benötigte Teile konnten manuell zugeschnitten und somit einem längeren Produktionsstillstand vorgebeugt werden. ■
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