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Besser lackieren: Equipment und Prozesse für Profis

Besser lackieren mit hochwertigem Equipment und durchdachten Prozessen
Tiefgründig oberflächlich

Im Rampenlicht steht Tischlermeister Franz-Martin Renno ungern. Er lässt lieber seine geschmackvollen Innenausbauten, Messestände oder Ladenbauprojekte sprechen. Gelungene Oberflächen erzeugt er mit Lackpumpen und Lackierpistolen von der Uwe Marx Oberflächentechnik GmbH. BM-Redakteurin Natalie Ruppricht

„Wer lange genug an einer Sache dran bleibt, kommt natürlich irgendwann zu einem akzeptablen Ergebnis“, lacht Franz-Martin Renno (48). „Mir ist es aber wichtig, möglichst schnell zum besten Ergebnis zu kommen.“ In der Werbung spricht man von Effizienz.

Als der Tischlermeister sich 2006 in Landau in der Pfalz den Traum von der eigenen Werkstatt erfüllte, war diese Idee Grundsatz jeder Entscheidung. Seine Firma Quadraform ist ein Handwerksbetrieb, aber an vielen Stellen ausgestattet wie die Industrie. Das beginnt schon bei der Anlieferung: Hierfür gibt es eine trockene und beheizte Verladehalle mit Lagerzone, welche an die eigentliche Werkstatt angrenzt. Lkws rangieren nicht in einem engen Hinterhof – sie fahren einfach um die Halle herum zurück auf die Straße. Gleich hinter dem großen Rolltor befindet sich die liegende Plattensäge. Sie wird mit dem Gabelstapler bestückt. Viele Fenster und ein Lichtband an der Hallendecke lassen reichlich Tageslicht in die großzügige Werkstatt und für den innerbetrieblichen Materialtransport stehen höhenverstellbare Wägen bereit.
Ein Lackiertechniker mit Leidenschaft
Auch beim Lackieren lautet das oberste Gebot Effizienz. Rennos Partner in Sachen Oberflächentechnik: Uwe Marx. „Ein echter Profi, Fachkompetenz pur“, lobt der Tischler. „Er versteht mich, ist engagiert und zuverlässig.“ Der Kontakt entstand, als Rennos 15 Jahre alte Kremlin-Pumpe den Geist aufgab. „Mein damaliger Oberflächenspezialist fand kein Ersatzteil und meinte, ich solle das Gerät austauschen“, erinnert er sich. Im Internet stieß er auf Marx, der für Kremlin gearbeitet hatte, bevor er sich 1990 selbstständig machte. Der Lackiertechniker aus Norderstedt, nördlich von Hamburg, trieb die fehlende Dichtung auf, fuhr 640 km in die Pfalz und sprang in seinen Overall. Er zerlegte das Gerät, baute es wieder zusammen und siehe da: Seither funktioniert es einwandfrei. Renno war beeindruckt und orderte kurzerhand zwei zusätzliche Spritzgeräte sowie einen Pistolenwaschautomaten bei der Marx Oberflächentechnik GmbH. Jetzt hat er drei Lackiersysteme, die auf verschiedene Einsatzbereiche – Klarlack, Farblack und Hochglanz – zugeschnitten sind. So vermeidet er lange Rüstzeiten, weil sie schnell einsatzbereit und zudem leicht zu reinigen sind. Der Betriebsinhaber ist begeistert: „Seit ich Uwe kenne, ist in Sachen Oberfläche alles super.“
Kernkompetenzen sind wertvoll
Wird bei Quadraform denn so viel lackiert, dass sich diese Ausstattung lohnt? Welche Rolle spielt die Oberfläche? „Es geht weniger um das Wie-oft oder Wieviel als um die Qualität“, sagt Renno. „Es gibt durchaus Monate, in denen wir gar nicht lackieren. Aber wenn, dann muss es perfekt sein. Denn der Anspruch unserer Kunden steigt. Gemessen werden wir an der Industrie, zum Beispiel an Bulthaup-Küchen. Wir müssen diese Erwartungen noch übertreffen und all das tun, womit andere Probleme haben – um uns vom Möbelhaus abzusetzen und endlich von diesem verstaubten Schreiner-Image wegzukommen.“
Die vier Standbeine von Quadraform sind Business Interieurs (Firmenkunden), Private Interieurs (Privatkunden), Gastronomie Interieurs sowie Messen und Ausstellungen. Renno beschäftigt einen Tischlergesellen, einen Meister, einen Auszubildenden und eine Bürokraft. Die Pfälzer arbeiten oft mit Hochglanzoberflächen, setzen Akzente mit Farbe und Licht, lackieren Glas und Acryl. „Als Unternehmer muss man sich immer wieder fragen, was man delegieren kann und was man selbst machen möchte“, sagt Renno und betont: „Die Oberfläche auszulagern, war für mich keine Option. Diese Kompetenz wollte ich im eigenen Haus behalten.“ Ist die Entscheidung getroffen, müsse man entsprechend handeln: „Die Investition schmerzt nur einmal, eine schlechte Ausstattung tut jeden Tag weh.“
Erst die Technik, dann das Vergügen
Der Weg zur hochwertigen Oberfläche beginnt aber nicht erst im Lackierraum. Grundlegend ist schon ein sauberes Schleifergebnis. Auf den Kreuzschliffautomaten von Heesemann mit Elektronikschleifschuh, Bürsteinheit und Lackschleifaggregat hat Renno fast zehn Jahre lang gespart. Die Maschine ist so positioniert, dass man Werkstücke gegen das Licht gut beurteilen kann. Alle Schmalseiten kriegen die Kantenschleifmaschine von Langzauner zu spüren. Sie ist mit Vorschubaggregat und Lackeinrichtung ausgerüstet. Bei Bedarf geht es jetzt noch zum abgesaugten Schleiftisch, wo auch ein Exzenterschleifer samt Staubsauger sowie eine gut sortierte Auswahl an Schleifpapier und Pads bereitliegt.
Dann, endlich, betreten wir den Lackierraum. Er ist erstaunlich groß, sauber und ordentlich. Zwei Studenten putzen regelmäßig – die Facharbeiter sind dafür zu schade. Der Boden vor der Absaugwand am hinteren Ende des Raumes ist ausgelegt, darauf steht ein Spritztisch, verschiedene Auf- und Zulagen liegen bereit. An der gegenüberliegenden Wand befindet sich ein großer Heizkörper, weiter vorn ein Trockenwagen. Es gibt ein kleines Regal mit einer überschaubaren Menge an Lackkübeln. Alles hat seinen Platz: die Lackiergeräte an der Wand, daneben der Pistolenwaschautomat Imago Smart, darüber die Lackierpistolen. Werkzeuge und Zubehör hängen an der Rückseite der Absaugung, die Handschuhe, Pinsel und Mischbecher über der Arbeitsfläche.
Endkontrolle auf höchster Ebene
In der Regel lackiert der Chef selbst: „Seien wir doch ehrlich: Das ist ein Scheißjob. Hitze, Dreck und Staub setzen uns zu – trotz Maske und Overall. Ich will meinen Mitarbeitern nichts zumuten, wovor ich mich drücke.“ Hinzu kommt das Plus an Flexibilität: „Lackieren macht keinen Lärm. Das kann ich notfalls auch abends oder sonntags machen, wenn die anderen im verdienten Feierabend sind.“ Bevor es losgeht, schaut Renno sich jedes Werkstück nochmal an, schleift im Zweifelsfall nach, entfernt mit einem Honigtuch Staub und Dreck. Jedes Teil hat also seine geübten Hände berührt, bevor es den Betrieb verlässt.
Weiches Spritzbild mit wenig Druck
Nun wird der Lack angemischt. Renno verarbeitet ausschließlich zweikomponentigen von Heidelberger, auch wegen der räumlichen Nähe. „Ich bin sehr zufrieden, was Resonanz, Geschwindigkeit, Trocknung und Schleifbarkeit angeht.“ Die Hardware wählt er je nach Lack und gewünschtem Ergebnis aus: Seine alte Sata-Pistole verwendet er für die Anfertigung von Mustern, Hochglanzlacke verarbeitet er in der Regel mit der goldenen Kremlin Xcite. Bei den meisten hochwertigen Klar- und Farblackarbeiten kommt die Aircoat-Pistole Black Finish X.C. zum Einsatz. „Sie erzeugt selbst bei sehr geringem Druck ein ganz weiches, gleichmäßiges Spritzbild“, schwärmt der Hersteller Uwe Marx. „Der Lack legt sich zart in alle Ecken.“ Das kann Franz Renno bestätigen: „Die Black Finish macht wunderschöne Oberflächen.“ Dank des geringen Betriebsdrucks entsteht wenig Overspray und es wird kein Staub aufgewirbelt. Auch der Langfilter – werkzeuglos austauschbar – verhindert, dass Farbpartikel aus dem Schlauch oder der Pumpe auf die Fläche gelangen. Mit ihrer ergonomischen Form liegt die Pistole gut in der Hand und lässt sich auch bei langwierigen, aufwendigen Arbeiten gut führen. Nicht zuletzt spart man wegen des geringen Materialdrucks reichlich Lack ein und die Düsen verschleißen nicht so schnell.
Robustes Gerät für feinfühlige Oberflächen
Nicht nur beim Auftragswerkzeug hat Renno die Qual der Wahl, auch für die Lackförderung hält er drei Geräte bereit. Warum? „Wir leben in einer schnelllebigen Zeit und brauchen deshalb rationelle Abläufe.“ Sein Ziel sind geringe Reinigungs- und Umrüstzeiten. „Wenn ich loslegen will, ist die jeweilige Pumpe sofort einsatzbereit. Ich kann parallel verschiedene Aufträge bearbeiten und habe niemals Farbpartikel oder andere Rückstände im Lack.“ Die Kremlin-Pumpe mit Kolbenhub und Ansaugstutzen verwendet er für Klarlacke. Daneben betreibt er zwei identische Aircombi-Spritzgeräte vom Modell UM 320 SL – eines für Farblacke, eines für Hochglanzoberflächen. Uwe Marx lässt sie auf Basis von robusten Pumpen für Korrosionsschutzbeschichtungen fertigen, weshalb sie äußerst langlebig sind. Komplett aus Edelstahl, eignen sie sich auch für Wasserlacke. Sie werden mit einem 6-l-Oberbehälter geliefert, sind in der Variante 310 SL aber auch mit Ansaugstutzen erhältlich.
Renno legt eine Tüte in den Behälter, bevor er den Lack einfüllt: „Die lasse ich später austrocknen und kann sie dann unkomplizierter entsorgen.“ Der Lackauftrag geht ihm leicht von der Hand. Auch sein Azubi im dritten Lehrjahr muss heute ran. „Die Oberflächenkurse in der Ausbildung sind gut und wichtig, aber nur ein Anfang“, findet der Meister. Im Betrieb will er vermitteln, wie die professionelle Umsetzung aussehen kann.
Effektvolle, schnelle Reinigung
Während die weiße Hochglanz-Schrankseite trocknet, nimmt Renno die Tüte aus dem Behälter und füllt stattdessen Reinigungsverdünnung ein, mit der er Schlauch, Pumpe und Pistole gut durchspült. Den Rest erledigt das sparsame Pistolenwaschgerät Imago Smart auf Knopfdruck. Es eignet sich nicht nur für schlauchgebundene Systeme, sondern reinigt auch Becherpistolen von innen und außen – bei Bedarf sogar von Wasserlacken. Damit auch beim nächsten Lackiereinsatz wieder von Beginn an alles glatt läuft.
Quadraform Innovative Funktionsmöbel
76829 Landau in der Pfalz
www.quadraform.de
Marx Oberflächentechnik
22846 Norderstedt
www.marx-spritzgeraete.de
Ligna 2017: Halle 13, Stand A31

Das ist mir aufgefallen

Ordnung ist das halbe Leben
BM-Redakteurin Natalie Ruppricht

„Jedes Ding hat seinen Platz“, hat mein Opa immer gepredigt. Früher nervte mich das. Heute weiß ich, dass die Arbeit viel mehr Spaß macht, wenn man einfach loslegen kann und nicht erst aufräumen oder suchen muss. Für optimale Abläufe braucht es jedoch einige grundlegende Gedanken und vor allem gute Werkzeuge. Quadraform-Geschäftsführer Franz Renno hat sich viele Gedanken gemacht und in Uwe Marx einen engagierten Partner für die Oberfläche gefunden. Er versteht Schreiner und Tischler und schneidet die Technik auf ihre Bedürfnisse zu.

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