Freude und Erfüllung bei der Arbeit, einen sinnhaften Beruf ausüben und zeigen, was man draufhat: Generation Y ist in den Meisterkursen angekommen!
Das spiegelt sich in den 16 Meisterstücken des aktuellen Abschlussjahrgangs an der Handwerkskammer (HWK) Trier wider. Die Arbeiten wurden am 10. Juli 2022 am neuen Campus Handwerk ausgestellt. Darunter sind zwei aus dem Freizeitbereich inspirierte Arbeiten: ein „Lowboard für Mountainbike“ und ein „Spieleschrank“. Beide Arbeiten fanden im Prüfungsausschuss und im Publikum sehr großen Anklang. Mit Sideboards, Schreibtisch, Elternbett und Co. waren auch Klassiker vertreten.
„Abgefahren“ kommt die Arbeit von Nico Mulling (Schreinerei Grün, Peffingen/Eifel) daher. Das Mountainbike thront auf einem Präsentationsmöbel in einer Kombination aus Eiche und Eisen. Das Altholz und auf alt getrimmte Metall gehen eine harmonische Verbindung ein. Die eiserne Abdeckplatte mit den zwei Ausschnitten zur Positionierung der Reifen ist im Rahmengestell integriert. Auch die Griffmulden an den Schubkastenfronten sind mit Eisen hinterlegt. Weitere Hingucker sind die abgeschrägten Massivholzschubladen mit selbstangefertigten Auszügen sowie die offene Eckverzinkung.
Ausgefallen und innovativ präsentiert sich auch das Multifunktionsmöbel von Jonathan Heinen (Schreinerei Baulesch, Habscheid/Eifel). Es ist das am besten bewertete Prüfungsstück des Jahrgangs. Die Außengestaltung lässt erahnen, was Spielefans hinter den Koffertüren erwartet: Würfel, Wurfpfeile, Spielsteine und -bretter für Mühle, Dame und Schach. Das Zusammenspiel von Nussbaum, MDF und wahrlich meisterhaft aufgetragenem Buntlack verleiht dieser Arbeit eine edle Note. Die Arbeit glänzt zudem mit vielen durchdachten Details, etwa einer Einlegeplatte zum schnellen Losspielen an Ort und Stelle. Das Prinzip „form follows function“ wurde hier vollendet umgesetzt.
Das Konzept entspricht dem didaktischen Ansatz der HWK: „Das Design muss einfach passen“, betont Ausbildungsmeister Christian Posselt. „In unseren Meisterkursen legen wir viel Wert auf die Entwicklung des Prüfungsobjekts – von der Handskizze über die Visualisierung und die Zeichnung bis hin zur Herstellung.“