Wissenschaftlern der University of Pennsylvania ist eine bahnbrechende Entwicklung gelungen: Sie haben den genetischen Code der amerikanischen Weißeiche (Quercus alba Lepidobalanus) entschlüsselt und nach 7-jähriger Forschung nun eine Pflanze vorgestellt, die sich im wahrsten Sinne des Wortes „programmieren“ lässt.
Durch spezielle Zusätze beim Dünger und den Einsatz von sogenannten „Supermineralien“ bei der kontrollierten Bewässerung lassen sich die Jungpflanzen exakt auf ihren späteren Einsatzzweck hin einstellen. Folgende Eigenschaften können mit der Methode gezielt beeinflusst werden:
- Stammdurchmesser
- Kernholzanteil
- Astdichte
- Wuchsgeschwindigkeit
„Das ist erst der Anfang“, zeigt sich Prof. Dr. George M. Smith, Holzwissenschaftler und Leiter des Projektes, sehr optimistisch. „Erste Versuche an weiteren Holzarten wie beispielsweise Robinie oder Esche haben bereits ergeben, dass wir auch Blattfarbe oder Wurzeldurchmesser definieren können.“
Im Bio-Simulator haben die Forscher es eigenen Angaben zufolge sogar geschafft, die Wuchsgeschwindigkeit zu verzehnfachen. Durch verkürzte Tag-Nacht-Zyklen waren fünfjährige amerikanische Weißeichen bereits erntereif und verfügten über einen Stammdurchmesser von 45 cm.
Das Thema Gen-Manipulation ist umstritten. So haben Vertreter von FSC und PEFC bereits angekündigt, mit groß angelegten Kampagnen gegen diese Art der Holzwirtschaft vorzugehen. Auch Heidemarie Müller-Seifenstein vom Bündnis 90/Die Grünen gibt sich kampfbetont: „Das Projekt ist sowohl unter esoterischen als auch homöopathischen Gesichtspunkten eine Ohrfeige für kommende Generationen. Das können wir nicht dulden und fordern einen sofortigen Stopp.“ (cn)
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