Alle zwei Jahre untersucht Tischler Schreiner Deutschland (TSD) detailliert die wirtschaftlichen Kennzahlen der Branche und veröffentlicht die Ergebnisse im Bundesbetriebsvergleich. Der bietet damit einen umfassenden Einblick in die aktuelle Situation der Kapital-, Leistungs- und Kostenstruktur des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks.
Stellschrauben erkennen
Indem sie die Ergebnisse des Bundesbetriebsvergleichs mit den eigenen Kennzahlen vergleichen, können die Betriebe ihre wirtschaftliche Situation besser bewerten. „Erst der genaue Blick in die Zahlen zeigt, welche Stellschrauben sich auch in Zeiten eines konjunkturellen Aufschwungs unmittelbar auf die Entwicklungen des Betriebsergebnisses auswirken“, sagt TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner. „Daten, wie sie der Betriebsvergleich liefert, sind für unsere mittelständischen Unternehmen unerlässlich. Denn zum Unternehmenserfolg gehört es auch, regelmäßig die eigenen Zahlen zu analysieren, zu vergleichen und bei Bedarf Prozesse und Abläufe zu verbessern.“
2016 war ein gutes Jahr
Seit einigen Jahren verzeichnet das Tischler- und Schreinerhandwerk eine stabil hohe Auftragslage und auch 2016 war für die gesamte Branche durchaus ein gutes Jahr. Diese positive wirtschaftliche Situation zeigt sich in den Ergebnissen des Bundesbetriebsvergleichs. wobei ein Direktvergleich mit 2014 in die Irre führt. Denn „2014 hatten wir praktisch bei allen Untersuchungsbereichen Spitzenwerte“, erklärt Paukner die besondere Situation. „Verglichen mit den aktuellen Zahlen ergäbe sich daraus eine negative Tendenz, die das tatsächliche Bild verfälschen würde.“
Mindestens eine schwarze Null
Tatsächlich bewegen sich die Werte insgesamt auf einem zufriedenstellenden bis guten Niveau. Beim betriebswirtschaftlichen Ergebnis beispielsweise erreicht die kleinste untersuchte Betriebsgröße (weniger als fünf Beschäftigte) durchschnittlich die schwarze Null, während Betriebe ab fünf Mitarbeitern im Schnitt ein positives Betriebsergebnis vorweisen. Die Gesamtkapitalrentabilität sei bei allen vier Betriebsgrößenklassen deutlich positiv und mit einem Gesamtdurchschnittswert von 6,3 Prozent unter Berücksichtigung des aktuellen Zinsniveaus durchaus akzeptabel.
Auch der betriebliche Eigenkapitalanteil könne in Anbetracht des kapitalintensiven Tischler- und Schreinerhandwerks als sehr zufriedenstellend bezeichnet werden. Er liegt im Gesamtdurchschnitt bei 39,5 Prozent. Selbst die Wertschöpfung je Beschäftigtem behielt ihr hohes Niveau und betrug im Gesamtdurchschnitt knapp unter 65 000 Euro.
Schwächeres Ergebnis
Trotz dieser guten Werte fielen die Betriebsergebnisse im Jahr 2016 schwächer aus. „Das liegt vor allem daran, dass die betrieblichen Kosten im gleichen Zeitraum gestiegen sind“, erklärt Paukner: „Solche Erkenntnisse zeigen sich erst im Vergleich. Jetzt müssen die richtigen Schlüsse gezogen werden.“
Daher empfiehlt TSD allen Betrieben, die eigenen betrieblichen Zahlen und Kennziffern genau zu analysieren und mit den Branchenwerten zu vergleichen. Darüber hinaus sollten Unternehmer ein besonderes Augenmerk auf die Themenkreise Verkauf, Preise und Prozesse legen. „Hier sehen wir in den kommenden Jahren weitere Herausforderungen auf das Gewerk zukommen“, schließt Paukner. (bs)
Der komplette Betriebsvergleich kann online bestellt werden unter www.tsd-onlineshop.de.