Die Innungsverbände im Tischler- und Schreinerhandwerk starten eine gemeinsame Offensive für Ausbildung. Bei der bundesweiten Woche des Einstellungstests vom 24. bis 29. November 2003 sollen sich Interessenten für die Ausbildung im Tischler- und Schreinerhandwerk und Ausbildungsbetriebe finden.
Früh gehen die Tischler und Schreiner die Ausbildung für das nächste Jahr an. Früher als andere Branchen. Der Hintergrund: Die Betriebe brauchen besser qualifizierte Auszubildende. Ansprechen möchten die Tischler vor allem Absolventen mit mittlerem Bildungsabschluss, aber auch Hauptschüler und Gymnasiasten. Seit Jahren finden die Betriebsinhaber zu wenig geeignete Auszubildende. Die Innungsverbände möchten mit der erstmalig durchgeführten bundesweiten Woche des Einstellungstests die Zahl der Abbrecher und erfolglosen Auszubildenden senken. Neben den durchführenden Institutionen (Betriebe, Schulen, Geschäftsführungen der Innungen und der Kreishandwerkerschaften) sollen die Jugendlichen, Schüler und Schülerinnen direkt angesprochen werden. Zu diesem Zweck hat der Bundesverband Holz und Kunststoff je ein Postkartenmotiv „Schreiner“ und ein Motiv „Tischler“ erstellt. Diese werden an Schulen und geeigneten Stellen ausgelegt. Das Erkennungssymbol finden die Jugendlichen über Plakate in den Betrieben, Innungen und Medien wieder.
Der Test gliedert sich in vier Teile. Neben einem allgemeinen Frageteil, der dem Betrieb helfen soll, einen Eindruck von der Persönlichkeit des Interessenten zu erhalten, besteht der Test aus einer Kenntnisprüfung, einem Leistungstest und einem praktischen Aufgabenteil. Bei der Kenntnisprüfung kann der Proband unter anderem praktisches mathematisches Verständnis beweisen. Der Leistungstest soll zeigen, ob der Interessent eine ausreichende Konzentrationsfähigkeit, technisches Grundverständnis und etwas Gespür für räumliches Vorstellungsvermögen hat. Unter Umständen liegen die Stärken eines jungen Menschen aber auch im praktischen Bereich. Hier können die Interessenten einmal richtig an der Hobelbank in der Werkstatt arbeiten und bekommen so schnell einen Eindruck und ein Gefühl für die Atmosphäre. „Betrieb und Interessent sollen sich kennen lernen. Es geht nicht nur um Punkte beim Test, sondern auch darum, ob die Chemie zwischen Lehrherren und Auszubildenden stimmt“, sagt Joachim Martin, verantwortlich für die Konzeption des Tests. Einige Landesfachverbände führen die Tests zentral bei den Innungen durch. Mit Hilfe eines Zertifikates kann der Jugendliche dann den praktischen Teil in einem Betrieb eigener Wahl durchführen.
Über den pdf-Download im internen Bereich der Verbands-Internetportale erhält der Mitgliedsbetrieb Zugang zu den Prüfbögen, den Erklärungen und Durchführungshilfen. Für Fragen stehen die Ansprechpartner der Landesinnungsverbände und der Bundesverband Holz und Kunststoff zur Verfügung.
Bundesverband Holz und Kunststoff, 10179 Berlin – Mitte
Tel 030 308823–0
Fax 030 308823–12
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