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Ästhetisches Ambiente

Privatklinik und Praxis für Chirurgie
Ästhetisches Ambiente

Das komplexe Anliegen – eine chirurgische Klinik und Gemeinschaftspraxis in die Räumlichkeiten eines ehemaligen Teppichhauses am Northeimer Eschenschlag zu konzipieren – stellte die Architekten vor eine zunächst leicht erscheinende Entwurfsaufgabe.

Doch schon erste Versuche einer Zonierung, des eingeschossigen, fast fensterlosen, 1200 m² großen Gebäudes für den geforderten Funktionsanspruch, erwiesen sich mit herkömmlichen, orthogonalen Erschließungskonzepten und Raumstrukturen aufgrund der Kompaktheit der vorhandenen Fläche als schwierig. „Raum und Licht“… und auch „Form“… wie kann räumlicher Komplexität und Dichte eine erlebbare Qualität gegeben werden? Was machen in diesem Zusammenhang die traditionellen, kompakten, teilweise engen europäischen Stadtstrukturen aus? Wie nimmt der Mensch – insbesondere der Patient – beim Arzt oder in einer Klinik, die umgebende Architektur wahr? …
Diese Fragen wurden mit Erschließungen und räumlichen Erlebnissen, die sich an Grund-sätzen stadträumlicher Ordnung orientieren und von jedem Menschen eher unbewußt und bei-läufig wahrgenommen werden, beantwortet. Die Funktionsbereiche wirken durch ihre umlaufenden „Traufen“, hinter denen sich eine indirekte Beleuchtung, ein Stück „Himmel“ verbirgt, wie Gebäude oder Straßenzüge. Alle Erschließungswege schwingen aus, münden im Licht, Gassen (Gänge) verengen sich, weiten sich zu Plätzen (einem Lichthof mit Wasserbecken, Verteilern und Wartezonen). Am Wege liegen Schaufenster (Vitrinen) die den Blick auf ausgestellte Kunstobjekte lenken, „Einblicke“ verschaffen und Licht in die „Straßen“ werfen. Nach Fertigstellung zeigte sich der außergewöhnliche Reiz der Lichtideen der Architekten, dem vom Göttinger Planungsbüro Bock, Konzept und Gestalt gegeben wurde – vor allem im Wechsel der Lichtverhältnisse während der Tages- und Abendzeiten.
Ein wesentlicher Aspekt des Grundrisses ist der zentrale OP-Bereich, in dessen weicher, organischer Hülle – schnell nur noch „das Ei“ genannt – das funktionale Herz der gesamten Anlage schlägt.
Dahinter verbirgt sich, unter anderem in den Deckenbereichen, eine hochkomplizierte Haustechnik für deren Planung das Göttinger Büro HSK verantwortlich zeichnet.
Wie in den Erschließungen, besteht auch hier fast immer direkte Wahrnehmung oder Kontakt zum Tageslicht – ein wesentliches Anliegen der Bauherrschaft.
Die skulpturale Ausbildung der Architektur will Geborgenheit, beschützte Öffnung, Freude an der Bewegung im Raum vermitteln und neugierig machen, will den Patienten zu einer Entdeckungsreise mit allen Sinnen einladen.
Die „Fassaden“ entlang der Wege tragen den Duktus der Menschen, die ihre Oberflächen mit Quasten und Quarzsand versetzter Farbe bearbeiteten und ihnen eine lebendige Struktur gaben. Die eingesetzten Farben unterstützen die Weichheit der Formen und machen aus ihnen erst lebendige Membranen.
Die Räumlichkeit des Grundrisses spiegelt sich in der Planung der Außenanlagen. Die rückwärtige Fassade dokumentiert als ehemals grob aufgemauerte „Schnittebene“ für eine geplante Erweiterung, mit ihrer neuen Putzoberfläche: etwas ganz Neues hat hinter der roten Klinkerfassade der 80er Jahre Einzug gehalten.
Die davorliegenden Terrassen der Patientenzimmer laden die Patienten bei schönem Wetter, und wenn die Hecken ihre ausreichende Höhe erreicht haben, in einen dann intimen Außen-bereich ein.
„Außenwartezimmer“ sind auf Terrassen in den entsiegelten Flächen nahe des Eingangsbereiches entstanden. Hinter hell-roten, auf die Klinker des Bestandes bezugnehmenden Ziegel-mauern, können Patienten bei gutem Wetter ihre Wartezeit in einem Garten verbringen. Die schützenden Mauern nehmen Grundrissstrukturen des Innenraumes auf und bilden den Rahmen für Kunstobjekte die in thematischem Zusammenhang mit der ärztlichen Aufgabe der Bauherren aber auch den Entwurfsideen des Gebäudes stehen: „Freude an der Bewegung“ die hier mancher Patient ganz praktisch nach allen Regeln der ärztliche Kunst, aber vielleicht auch der neutrale Besucher beim Durchschreiten der Räume wiederfinden mag.
Die glückliche Zusammenarbeit aller Beteiligten in Planung und Umsetzung machte eine Realisierung dieser Ideen erst möglich und gab ihnen greifbare Dimensionen. Zu danken ist neben einer für neue Ideen offenen und einbringenden Bauherrschaft, allen beteiligten Fachplanern und ausführenden Handwerkern, dem Farbgestalter Hinrich Gauerke aus Hamburg und dem Innenarchitekten Arno Konze aus Warstein für die außergewöhnliche Zusammenarbeit, viel Freude am anregenden Austausch von Gedanken und Ideen während der Planungs- und Bauzeit und das Tragen und Weiterdenken der Ideen der Architekten unter anderem in der Möbelkonzeption. Nicht zuletzt die umsichtige Bauleitung des Ingenieurbüros Thiel aus Northeim trug zur gelungenen Umsetzung dieses komplexen Bauvorhabens entscheidend bei.
Architekturbüro Schmutzer
gez. i.A. Dipl.-Ing. Thomas Schmitt
Planung:
Dipl.-Ing. Thomas Schmitt, Architekturbüro Dipl.-Ing. Michael Schmutzer, 37115 Duderstadt und
Innenarchitekt Arno Konze, WKW Moderne Wohn- und Objekteinrichtungen, 59581 Warstein, in Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft
Ausführung:
Tischlermeister Franz Josef Schniederbernd, WKW Moderne Wohn- und Objekteinrichtungen, 49170 Hagen a. T. W.
Farbkonzept:
Hinrich Gauerke, 20357 Hamburg
BM-Bilder:
Frank Herrmann, Leinfelden
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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