1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Alles, was scharf macht

Schärftipps vom Profi
Alles, was scharf macht

Eine gute Arbeit gelingt nur mit gut ausgewähltem Holz und guten, vor allem scharfen Werkzeugen. Doch jedes Werkzeug wird einmal stumpf und muss geschliffen werden. Mit diesem Beitrag beginnt eine kleine Serie, die Wissenswertes, Tipps und Tricks zum Schärfen von Handwerkzeugen vermittelt.

Selbst das beste Schneidwerkzeug nützt wenig, wenn es nicht ordentlich scharf ist. Bezüglich der Schärftechnik gehen auch unter Experten die Meinungen oft weit auseinander. Die Profis von Dick empfehlen die Verwendung japanischer Wassersteine, um Werkzeugen wieder die perfekte Schärfe zu verleihen.

Die erzielbare Schärfe hängt von vier Faktoren ab: Zum eine von der Feinkörnigkeit des Schärfsteins. Dabei gilt, je feinkörniger der Schleifstein, umso schärfer das Werkzeug. Ein weiteres Kriterium ist die Feinkörnigkeit und Härte des Stahls: je feiner und härter das Gefüge, umso schärfer das Werkzeug. Hinzu kommt die Geometrie der Schneide: je kleiner der Schneidenwinkel, umso geringer der Schnittwiderstand und somit der benötigte Kraftaufwand. Und letztendlich hängt ein scharfes Werkzeug auch vom Können des Schärfers ab.
Warum Wassersteine?
Hochwertige japanische Stähle werden nach dem Schmieden einer speziellen Wärmebehandlung unterzogen. Dieses Verfahren hat entscheidenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Klinge und kann durch die falsche Wahl des Schleifmittels unwiederbringlich zerstört werden.
Wird beispielsweise ein Wetzstahl benutzt oder auf einem Stein trocken geschliffen, so entsteht kurzfristig eine sehr hohe Reibungshitze. Diese Hitze wird vom Stahl in den Klingenrücken abgeleitet. An der Schneide ist aber weniger ableitendes Material vorhanden und so bildet sich ein Hitzestau – leider genau an der Stelle, die für die Schneideigenschaften am wichtigsten ist. Die Klinge wird lokal erweicht – hat so an Härte verloren und einen Teil ihrer Schneidhaltigkeit und Schneidfähigkeit eingebüßt.
Deshalb dürfen gehärtete Stähle beim Schärfen nicht heiß werden. Bereits bei einer Schneidentemperatur von 150 °C – die Klinge fühlt sich dabei nur handwarm an – kann durch Kohlenstoffdiffusion eine Verschlechterung der Standzeit auftreten. Um eine Erhitzung bzw. Überhitzung des Stahls zu vermeiden, muss das Schärfen von Handwerkzeugen auf Wassersteinen oder auf wassergekühlten Maschinen erfolgen. Nur so ist gewährleistet, dass es zu keiner nennenswerten Erhitzung des Stahls kommt. Wassersteine werden in vielen verschiedenen Körnungen angeboten. Je nach Zustand der Klinge setzt man die folgenden Körnungen ein:
  • Korn 220 für grobe Scharten
  • Korn 800 zum Schärfen
  • Korn 1200 zum Schärfen
  • Korn 4000 zum Abziehen
  • Korn 8000 zum Abziehen bzw. Honen.
Als Grundausstattung genügt ein Kombistein der Körnung 1000/ 6000. Für anspruchsvollere Schärfaufgaben sind Steine der Körnung 220, Körnung 2000 und 4000 sowie ein feiner Abziehstein der Körnung 8000 empfehlenswert. Ein Nagurastein dient zum Erzeugen einer Abziehpaste und zum Säubern der Schärfsteine. Bei stärkerem Verschleiß und Reparaturen ist die Verwendung einer wassergekühlten Schärfmaschine (z. B. Tormek) von Vorteil. Sie bietet auch Ungeübten die Möglichkeit, mit entsprechenden Einspannvorrichtungen die Winkel exakt einzuhalten. Selbst komplizierteste Schneiden wie z. B. Hohleisen sind damit leicht und reproduzierbar zu schärfen.
Die Steine müssen beim Schärfen ruhig und rutschfest liegen. Dazu sollten spezielle Schärfsteinhalter mit Einspannbacken, eine Gummiunterlage oder eine Antislip-Matte zum Einsatz kommen. Alternativ zu japanischen Wassersteinen können auch Schärfmittel mit Diamantbeschichtung verwendet werden. Insbesondere die DMT-Steine – hergestellt aus monokristallinen Diamanten – sind in hohem Maße verschleißfest und zeichnen sich durch hohe Planheit aus.
Pflege der Steine
Zur Aufbewahrung synthetischer Steine benutzt man am besten eine verschließbare Plastikschale (z. B. Tupperware), in der die Steine ständig im Wasserbad gelagert werden. Zur Vermeidung von Algenbildung genügt ein Spritzer Essig oder Desinfektionsmittel, das man in das Aufbewahrungswasser gibt. Scharfe Haushaltsreiniger sollte man nicht verwenden, da sie die Bindung des Steins angreifen können. Die Steine dürfen auch nie dem Frost ausgesetzen werden, denn es können Risse entstehen. Bei stark kalkhaltigem Wasser sollte das Austrocknen möglichst vermieden werden, da sich die Steine sonst zusetzen und an Wirksamkeit einbüßen. Die Steine sollten pfleglich behandelt werden – also plan, sauber und ölfrei halten.
Auch nach dem Schärfen braucht jede Klinge Pflege. Die Korrosion verhindert ein säurefreies Rostschutzöl, z. B. Kamelienöl oder Ballistol. Zur Reinigung verschmutzter oder angelaufener Flächen empfiehlt sich Polierpaste, bei Rostbefall ein spezieller Rostradierer.
Abrichten der Steine
Bei Werkzeugen mit gerader Schneide ist es besonders wichtig, dass die Steine absolut plan sind. Die Planheit der Steine prüft man mit einem Haarlineal nach der Lichtspaltmethode. Ist der Stein hohl oder rund, muss er abgeschliffen werden. Dazu gibt es unterschiedliche Methoden. Am einfachsten ist die Verwendung eines keramischen Schleifsteinabrichtblocks. Man reibt diesen auf dem gut gewässerten Stein in kreisförmigen Bewegungen bis die Oberfläche plan ist. Alternativ ist ein Abrichten auf Wasserschleifpapier grober Körnung (80 – 120) möglich, das auf einer ebenen Unterlage liegt. Eine ähnliche Funktion erfüllt ein spezielles Abrichtgitter. ■
Firma Dick
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de