Der Ursprung des Hauses Witten geht in das 15. Jahrhundert zurück.
Franko von Witten, damaliger Gerichtsherr, ließ zunächst nur einen Palas (Wohnteil der Burg) und einen weiteren Wohnturm errichten. 1510 erfolgte der Ausbau des Herrensitzes zu einer repräsentativen Burganlage. Die heute noch erkennbaren baulichen Grundzüge entstanden zu Beginn des 18. Jahrhunderts im barocken Stil.
Von 1788 bis 1939 diente das Gebäude als Stahl- und Feilenfabrik. Bomben des 2. Weltkrieges machten es “über Nacht” zur Ruine. Nur ein Turm und ein Teil des angrenzenden Wohntraktes blieben erhalten sowie die Außenmauern der drei anderen Gebäudeflügel.
Im Jahr 1990 legten die Planungen des Denkmalschutzamtes fest, was als Baudenkmal geschützt werden soll: nicht das Haus Witten in seiner Ursprünglichkeit, sondern die Fragmente der Ruine als solche. Es ging also darum, die bestehende Substanz zu sichern und zu erhalten.
Neue Nutzung
Nachdem beschlossen war, das Haus Witten einer neuen Nutzung zuzuführen, entwickelten die Architekten, Prof. Hans Busso von Busse und Prof. Eberhard Carl Klapp, Essen, ein Entwurfskonzept, das den Vorgaben des Denkmalschutzamtes in idealer Weise entgegenkam: die Neubauteile sollten sich nicht nur konstruktiv, sondern auch gestalterisch von der Denkmalsubstanz absetzen.
“Im Umgang mit dem historischen Raum kam es uns darauf an”, so die Architekten, “unseren Antworten die Qualität des Maßvollen zu unterlegen. Denn dieses Maßvolle ist zugleich ein höchst Anspruchsvolles: eine auf das Wesentliche zurückgeführte Einfachheit.
E
Planungsziel war es, das Haus Witten in die Wittener “Kulturmeile” zu integrieren und der Musikschule, Volkshochschule sowie dem Filmclub einen festen Standort für ihre Aktivitäten zu bieten.
Seit der Einweihung am 8. Juni 1996 finden im Haus Witten Konzerte, Vorträge, Seminare, Filmvorführungen und zahlreiche andere kulturelle Veranstaltungen statt. n
Entwurf:Prof. Hans Busso von Busse, Architekt, Essen undProf. Eberhard Carl Klapp, Architekt, Essen
Ausführung:Werkstätten Dickerhoff, Bochum (Regale, Tische und Parkettboden)
Innenausbau Edmund Beer, Dortmund (Zimmertüren, Wandverkleidung im Kammermusiksaal und Schallschluckelemente)
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