1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Auf hohem gestalterischen Niveau

Bundeswettbewerb „Die Gute Form 1998“
Auf hohem gestalterischen Niveau

Der Wettbewerb „Die Gute Form“ ist auf allen Ebenen ein freier Gestaltungswettbewerb, der nichts mit der Ausbildung und Gesellenprüfung an sich zu tun hat und deshalb auch gesondert ausgeschrieben wird. Der Gute-Form-Wettbewerb hat nicht zum Ziel, daß alle Auszubildenden daran teilnehmen. Er wurde vielmehr vor acht Jahren bundesweit eingeführt, um den an Gestaltung interessierten und begabten Auszubildenden eine Möglichkeit zu geben, sich auf diesem Gebiet der Formgebung und Gestaltung – unabhängig von der Ausbildung – zu messen. Weiterhin soll der Wettbewerb der Öffentlichkeit demonstrieren, was junge Schreiner-/Tischlergesellen und -gesellinnen schon am Ende der Ausbildung können und so auf die kreativen Fähigkeiten und das Leistungsvermögen des Schreinerhandwerks aufmerksam machen.

Künstler können es sich leisten, allein der Form den Vorrang einzuräumen, wir Handwerker leisten es uns, die Funktion mit der Form zu schmücken. Mit diesem Satz begrüßte und beglückwünschte der kürzlich verstorbene BHKH-Präsident Kurt Henche, anläßlich der Preisverleihung des Bundeswettbewerbs „Die Gute Form“ auf der Holz-Handwerk ‘98 in Nürnberg, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Gestaltungswettbewerbs. „In nahezu idealer Weise haben Sie Form und Funktion in ihren Gesellenstücken vereint“, so Henche weiter, „und ich wünsche mir, daß Sie sich dieses Formempfinden bewahren und daß Sie immer versuchen, das gestalterische Element in ihrer Arbeit zu pflegen. Die Formvollendung, die sich in Ihren Gesellenstücken widerspiegelt, gibt uns, gibt aber vor allem Ihnen das Recht, sich zu freuen – um nicht zu sagen – stolz zu sein. Ihre Gesellenstücke, das beziehe ich ausdrücklich auf jedes hier ausgestellte Möbel, haben ein Niveau erreicht, das Ihr Können, Ihr Formverständnis, Ihre Begeisterung am Beruf des Tischlers und Schreiners eindrucksvoll demonstriert.“

Die Gute Form demonstrierte auch dieses Jahr das hohe Niveau in den Ausbildungsbetrieben und zeigte die Freiräume, die in der Ausbildung genutzt werden für kreatives, mutiges, modernes Design. Gleichzeitig belegt sie das Engagement von Auszubildenden und Ausbildern und beweist, daß schon die jungen Leute die vielfältigen Kundenwünsche realisieren und Lebensräume gestalten können.
„Die Tradition, in der wir das Können, die handwerklichen Fertigkeiten und Techniken, sowie das Wissen über den Umgang mit Holz und anderen Werkstoffen bewahren und weiterentwickeln“, resümierte Henche zum Schluß seiner Rede, „erlaubt es uns, modern, jung und kreativ zu sein, auszuprobieren, uns nicht mit dem Alten zufriedenzugeben, alte Zöpfe abzuschneiden. ,Die Gute Form’ sehe ich genau in diesem Spannungsfeld – sie verbindet Tradition und Moderne in einer besonders eindrucksvollen Weise.“
Die Ergebnisse des Bundeswettbewerb „Die Gute Form 1998“
1. Preis
Das Gesellenstück „Medienschrank“ von Herrn Michael Labrenz, 49377 Vechta (Landessieger Niedersachsen/Bremen), wurde im Bundeswettbewerb „Die Gute Form 1998“ mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Das Urteil der Jury: Der Medienschrank ist ein eigenständiges Möbel im Stil von Piet Mondrian. Das Stück ist von überzeugender Konsequenz und perfekter Durcharbeitung im Detail. Die grafische Gestaltung ist nicht nur Dekor, sondern ergibt sich auch aus der Funktion der Inneneinteilung. Das Stück läßt sensiblen Umgang mit Materialien erkennen und hat harmonisch gelungene Proportionen und Dimensionen. Die Materialstärken sind anhand der Funktion bestimmt. Die Größe des Stückes liegt im Limit der Vorgabe von 1,25 m², obwohl es größer wirkt. Der Zeitaufwand für die Fertigung liegt ebenfalls nachweislich im Rahmen der Vorgabe für die Gesellenprüfung.
Hier war ein außergewöhnlich – gestalterisch und handwerklich – begabter Lehrling am Werk, der schon auf Gesellenebene „meisterhafte“ Arbeit zeigt.
2. Preis
Das Gesellenstück „Raumteiler“ von André Schaller, 50823 Köln (Landessieger Nordrhein-Westfalen), wurde im Bundeswettbewerb „Die Gute Form 1998“ mit dem 2. Preis ausgezeichnet.
Das Urteil der Jury: Der Raumteiler ist ein originelles, eigenständiges Möbel, dessen Optik sich rein aus der Funktion und aus Funktionselementen ergibt. Die Wuchtigkeit einzelner Teile wird aufgelöst durch die mutige Farbgebung und durch die „selbstgefertigten“ Laufschienen/Griffe, die auf das Wesentliche reduziert wurden. Das Stück ist von fröhlich spontaner Anmutung. Es entspricht in jeder Hinsicht den Gute-Form-Anforderungen – man kann nichts hinzufügen oder wegnehmen. Das Stück ist in sich schlüssig und ausgereift.
3. Preis
Den 3. Preis im Bundeswettbewerb „Die Gute Form 1998“ erhielt das Gesellenstück „Maltisch“ von Svenja Wißmann, 67435 Neustadt/Weinstraße, die Landessiegerin in Rheinland-Pfalz wurde.
Die Begründung der Jury:
Hier handelt es sich um ein zierliches, schwungvolles Tischchen von femininer Anmutung. Es hat harmonische Dimensionen und Proportionen. Das Stück entfaltet eine transparente, leichte Wirkung durch die Detailgestaltung der für die Konstruktion nötigen Teile. Hier wurde ein ideales Gesellenstück gefertigt, das einen sensiblen Umgang mit dem Werkstoff Holz zeigt. E
Belobigung
Das Gesellenstück „Schatulle“ von Karsten Dors, 56132 Becheln (Landessieger Rheinland-Pfalz), wurde mit einer Belobigung anerkannt.
Das Urteil der Jury: Dies ist ein etwas anderes Gesellenstück. Es wurde dem Arbeitsbereich des Ausbildungsbetriebes – u. a. die Restaurierung von Schatullen – entnommen. Es ist ein schwungvolles Objekt von angenehmen Dimensionen und Proportionen. Das Stück zeigt eine funktionale Gliederung und eine saubere Durchgestaltung in den Details. Leider, die Farbwahl ist nicht ganz gelungen – das helle Innenholz zerstört die edle Optik der Schatulle.Belobigung
Belobigt wurde ebenso das Gesellenstück „Geschirrschränkchen“ von Florian Oberpichler, 83527 Winden/Haag. Das Urteil der Jury: Das Stück ist ein zierliches Funktionsmöbel von harmonischen Dimensionen und Proportionen. Die Gliederung des Möbels erfolgt durch das „Spiel“ mit Holz: Massivholz/Furnier, längs und quer sowie verschiedene Holzfarben. Hervorzuheben sind die pfiffigen selbstgefertigten Bänder und die dadurch definierte Band- und Griffseite.
Leider ist das Stück wenig innovativ und in einigen Details noch nicht ganz ausgereift.
Belobigung
Auch das Gesellenstück „Geschirr- und Besteckschrank“ von Christina Krämer, 51375 Leverkusen (Landessiegerin Nordrhein-Westfalen), erhielt eine Belobigung. Die Entscheidung der Jury: Das Stück – ein schwebender Kasten im Raumgitter – ist eine sehreigenständige pfiffige Idee. E Es hat eine objekthafte, bildhauerische Wirkung. Es wirkt wie eine Plastik im Raum statt als Möbel. Die Dimensionen und Proportionen sind gut. Die Farb- sowie die Materialwahl ist gut gelungen. Der konstruktive Aufwand ist jedoch im Vergleich zur Funktion sehr hoch und das Stück ist zukünftig sehr pflegebedürftig. E
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de