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Außen ganz stilvoll, innen ganz schlicht

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Außen ganz stilvoll, innen ganz schlicht

Leichtigkeit, Transparenz, Platz für Kunst, klare Raumstrukturen – das waren die Leitmotive der innenarchitektonischen Gestaltung dieses Privathauses in Oberbayern.

Ein Privathaus zu planen sei eine intensive und sehr persönliche Angelegenheit, sagt Innenarchitekt Hartmut Weber. Zwischen Bauherrschaft und Planer muss sich sehr früh eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickeln – „die Chemie muss stimmen“. Und genau das war beim hier vorgestellten Projekt der Fall. Gemeinsam entstand so ein Bauwerk in der architektonischen Tradition des Umfeldes verbunden mit einer zeitgemäßen Innenarchitektur. Dabei scheint die Innenarchitektur im Widerspruch zu stehen zu den Bauauflagen der Architektur des ‚Rottacher Stiles’.
Die Planungen waren schon vor Beginn des Rohbaues zum größten Teil abgeschlossen. Dies hatte den Vorteil, dass die ausführenden Gewerke schnell gefunden und auch preislich fixiert werden konnten.
Das Konzept
Das Farb- und Materialkonzept im Inneren des Hauses ist auf wenige Elemente und Bausteine begrenzt. Erdfarbene, warmtonige Farben finden sich im offenporigen, durchgefärbten Putz, im – für das Haus entwickelten – dunklen Eichedielenparkett, zudem im beigefarbenen Buntsandstein. Einbauten in Weißlack, Eiche dunkel sowie das verbindende Glas und Stahl sind transparente und filigrane Kontrapunkte. Farbakzente bilden die Kunstwerke an den Wänden.
Das Raumklima und die Akustik wurden durch die Verwendung natürlicher, atmungsaktiver Materialien bewusst gesteuert. Im Dachgeschoss sind Absorberflächen angebracht, um eine zu große Halligkeit zu vermeiden.
Besonderes Augenmerk wurde auch dem Beleuchtungskonzept gewidmet: Das Tageslicht kann über vertikale Verglasungen in der Wand tief in das Gebäude dringen. Das Kunstlicht unterstützt den Gestaltungsansatz: Es wird von den Materialien reflektiert und leuchtet somit blendfrei und angenehm den Raum aus. Die atmosphärische Beleuchtung setzt bewusst auf Hell-Dunkel-Bereiche – nicht auf eine gleichmäßig sterile Ausleuchtung.
Das architektonische Mittel der Wandunterbrechung unterstützt die Transparenz der Räume, ermöglicht freistehende Wände, die einen bewussten Platz für Kunstwerke bieten. Aneinander grenzende Bauteile werden voneinander gelöst: ein Gestaltungsprinzip, das konsequent bis zur linearen Fugentrennung durchgeführt wird. Bauteile, wie Türen, Gläser und Wände, sind immer flächig und raumhoch eingesetzt.
Innenarchitektonisch relevant sind zudem bewusst geplante Blick-Achsen, welche die Räume strukturieren. Ob der Besucher beim Betreten des Hauses gleich den Garten sieht oder direkt auf ein Kunstwerk geführt wird, ob er über einen freigestellten Brückengang im Dachgeschoss geht oder vom Dachgeschoss bis in das Untergeschoss sieht: Blick-Achsen negieren den Eindruck von Fluren und machen das Begehen des Gebäudes zu einer immer währenden Freude.
Die Umsetzung
Klarheit und Konsequenz bedarf höchster Genauigkeit. Genauigkeit wiederum bedarf guter Handwerker, die das Bauvorhaben auch inhaltlich nachvollziehen können. In diesem Bau trafen Firmen aufeinander, die ergebnisorientiert und in hoher Qualität hervorragend zusammen arbeiteten.
Hier ist besonders das Schreinergewerk zu erwähnen, welches sich heute nicht mehr nur auf das Holz beschränkt: Die Eham-Werkstätten betreuten neben den Einbauten auch die Bereiche Naturstein, Stahl, Türen, Parkett, Raumausstattung sowie im Außenbereich die Holzterrassen. Die klare und durchdachte Betriebsstruktur der Firma Eham – von der Planung durch Gestalter und Meister über die Produktion in der transparenten Werkstatt bis zum Einbau vor Ort durch eingespielte Teams – sorgte für ein hochwertiges Gesamtergebnis in extrem kurzer Zeit.
Zeitgemäße Zusammenarbeit zwischen Planung und Handwerk wurde auch durch die Verwendung von CAD möglich. Der Daten-Transfer über große Entfernungen spart Zeit und Kosten. Die exakte Planung gewährleistete ein sauberes Verzahnen der Gewerke und damit die perfekte Realisierung.
Neben der Firma Eham waren noch zwei weitere Schreinerbetriebe in das Projekt involviert: Die Firma Auracher aus Fischbachau-Aurach war für die Realisierung der Fenster und der konstruktiv anspruchsvollen Haustüren zuständig. Die Firma Stohrer aus Filderstadt fertigte die monolithische Küche in dem Naturstein „Nero assoluto“. Ein Unikat der besonderen Art, welches zeigt, dass es im Schreinergewerk schon lange keine Materialgrenzen mehr gibt. Alle drei Firmen arbeiteten hervorragend zusammen – ohne Konkurrenzdenken. Im Vordergrund standen Kollegialität und Interesse.
Die Bauherrschaft war in den Entstehungsprozess des Hauses permanent mit einbezogen. Aussagekräftige Materialproben erleichterten die Entscheidung; dadurch konnten auch Feinheiten exakt abgestimmt werden. So wurde das Bauen, bzw. das Realisieren der Idee, zu einer konzertierten Aktion. Somit war auch der Weg der Fertigstellung ein wichtiger, erfahrungsreicher Bestandteil des Bauens: Menschen lernen sich kennen und schätzen. (ra)
Architektur:
Ingenieurbüro Wagenpfeil,
Hausham
Innenarchitektur:
Planungsbüro Weber, Aichtal
Bauleitung:
Ingenieurbüro Walch, Kreuth
Innenausbau:
Eham-Werkstätten, Hausham,
Auracher – Bau- und Möbelschreinerei, Fischbachau-Aurach
Stohrer – Werkstätte für Möbel und Innenraum, Filderstadt
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