Im Rahmen einer Projektarbeit im Meisterkurs Schreiner 2002/03 an der Ehrhart-Schott-Schule Schwetzingen hat Tobias Müller, inzwischen Schreinermeister, mit seinem „Backgammon Apfel-Birne“ einen interessanten Beitrag geleistet. Das Motto lautete „Transportable Möbel“. Das Stück verfügt über pfiffige Details wie beispielsweise einen ausgeklügelten Verriegelungsmechanismus.
Müllers Backgammon-Schatulle mit Außenmaßen (geschlossen) von 378 x 279 x 100 mm ist konzipiert als kubisches Gebrauchsmöbel, ohne Ornamentik nach außen, rein auf die Funktion des Spielens im entfalteten Zustand reduziert.
Die Mechanik des zweigeteilten Spielbretts besteht aus hochwertigen, nachhaltig störungsfrei arbeitenden und eingefalzten Scharnieren.
Nach dem Entfalten bilden diese eine ebene Fläche mit beiden „Spielhälften“. In geschlossenem Zustand wird das Kästchen mechanisch verriegelt, indem das Gehäuse, welches das Spielsteineschubfach aufnimmt, über eine Gratung geschoben wird. Mit dem bündigen Aufschieben rastet schließlich eine mechanische Verriegelung ein, die das Spielbrett für Unwissende scheinbar rätselhaft verschließt. Dieser Mechanismus wird mittels eines speziellen Holzklöbels mit integriertem Magneten entriegelt. Der Holzklöbel seinerseits findet in der aus Leder gefertigten Tragetasche Platz. Verdeckt durch die hölzerne Hülle, wirkt der Magnet – an der richtigen Stelle positioniert – gleichsam als Schlüssel zum Spiel: Er entriegelt durch An-heben eines Metallbolzens.
Die Spielfeld-Intarsien bestehen aus Nussbaum und Ahorn, der Rest des transportablen Spiels aus Birne und Apfel. Die Oberflächen sind mit Öl angefeuert und gewachst. In seinem Maß-anzug, einer Ledertragetasche, lässt sich das Spiel geschützt aufbewahren und transportieren.
BM-Fotos: Frank Herrmann
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