Die jüngsten Entwicklungen für die Fenster- und Türenfertigung standen im Mittelpunkt der Win-days bei Biesse Deutschland. Dabei wurde besonders deutlich: Gleich in welcher Leistungsklasse – die flexible CNC-Bearbeitung mit all ihren Vorzügen hat sich zur automatisierten Durchlaufbearbeitung emanzipiert. Das Konzept „Rover WMS“ ist dafür ein herausragendes Beispiel.
„Nach dem großen Erfolg unserer neuen Fertigungskonzepte während des Open House in Pesaro, haben wir uns spontan zu dieser Informationsveranstaltung in Elchingen entschlossen“, betont Jacek Pigorsch, Geschäftsführer der Biesse Deutschland GmbH. Durch die gute Resonanz sieht sich Pigorsch mehr als bestätigt: Mit rund 200 Interessenten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus Skandinavien waren die Biesse-Windays (3. und 4.12.2009) in der Niederlassung Elchingen bei Ulm gut besucht. Dies wertet Jacek Pigorsch als Indiz für den Marktwandel: „Fenster und Türen aus Holz sind offensichtlich wieder im Aufwind und viele Hersteller orientieren sich fertigungstechnisch ganz neu.“
Dass die CNC-Bearbeitung dabei eine wesentliche Rolle spielt, beweist Biesse mit einer kompletten Palette an Fensterfertigungszellen für jede Betriebsgröße und für Leistungen von bis zu 100 Fenstern pro Schicht. Mit „Rover WMS“ wurde in Elchingen ein neu entwickeltes Fertigungssystem auf der Basis eines CNC-Bearbeitungszentrums vorgestellt, das es in sich hat. Das neue Maschinenkonzept verbindet automatisches Be- und Entladen der Kanteln mit allen Vorteilen eines CNC-Bearbeitungszentrums zur Fertigung von Fenstern aller Art. Im Bereich des Be- und Entladens werden die Teile automatisch in allen Dimensionen vermessen, ausgerichtet und achsgesteuert zur Bearbeitung in die Spannelemente eingelegt. Neben einer mannlosen Fertigung von Fensterkanteln, kann dieses Maschinenkonzept mehr als nur Stabbearbeitung. Sonderelemente, Rundbögen und Haustüren können ebenfalls gefertigt werden.
Das in Elchingen ebenfalls demonstrierte Konzept „UniWin“ repräsentiert die mittlere Leistungsklasse. Herausragendes Merkmal dieses „Multizentrums“ ist die Kombination fahrender Spannsupporte mit vollautomatisierter CNC-Komplettbearbeitung. Gesteigert wird dieses rationelle Bearbeitungsprinzip in der Fertigungszelle „UniProf“ mit einer Leistung von bis zu 100 Fenstern pro Schicht.
Neben den Live-Vorführungen an den Maschinen wurde unter dem Motto „Vom Angebot bis zum fertigen Fenster“ ein vielseitiges Vortragsprogramm geboten, das die neuen Anforderungen des Marktes, der EnEV und deren Folgen auf Konstruktionen und Fertigung thematisierte. Thomas Reuter vom Softwarehaus Prologic GmbH, gab detaillierte Hinweise zum „Optimalen Ablauf von Fensterprojekten.“ Martin Kenntner vom Werkzeughersteller Leitz GmbH & Co. referierte in seinem viel beachteten Vortrag zum Thema „Wie finde ich das optimale Werkzeug“. Kenntner brachte die jüngsten Veränderungen auf den Punkt und vermittelte handfeste Tipps, wie sich Fensterhersteller Erfolg versprechend aufstellen können.
Auf gutem Kurs
Anlässlich der Windays berichtete Jacek Pigorsch von einer guten Geschäftsentwicklung an den beiden Biesse-Niederlassungen in Elchingen und in Löhne. Im schwierigen Jahr 2009 habe man mit rund 20 Mio. Euro annähernd den gleichen Umsatz wie 2008 erzielen können. Biesse Deutschland beschäftigt 55 Mitarbeiter, derzeit werden weitere Techniker gesucht. Pigorsch ist jetzt auch für die Geschäftsführung der neu gegründeten Niederlassung Biesse Schweiz GmbH in Kriens zuständig. Dort werden mit 15 Mitarbeitern die Biesse-Vertriebsaktivitäten der ehemaligen Etienne AG in Luzern fortgeführt. Zum neuen Vertriebsstützpunkt gehört auf 1000 m² Fläche ein Schauraum, modern eingerichtete Schulungs- Räume sowie entsprechende Einrichtungen für die schnelle Ersatzteilversorgung. (mm) ■
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