Das Thema Ausbildung und Gemeinschaft wird bei der Firma Möbel und Raum GmbH & Co. KG in Schondra groß geschrieben. Um sich auch privat besser kennen zu lernen und Spaß zu haben unternimmt der Geschäftsführer Thomas Schuhmann mit seinen Auszubildenden jedes Jahr einen Ausflug. Ohne das Ziel zu wissen, stiegen die zehn Auszubildenden in die firmeneigenen Sprinter ein. Am ersten Tag wurden die Wanderschuhe angezogen und auf eine Hütte in den Dolomiten gewandert, wo man auch übernachtete. Am nächsten Morgen fuhren sie ans Mittelmeer und ließen sich auf einem Campingplatz in Lido de Jesolo nieder. Nicht nur Spiel und Spaß am und im Wasser standen hier auf dem Programm, sondern auch lernen, reden, miteinander umgehen, diskutieren, skizzieren waren angesagt. Nach drei Tagen führte Thomas Schuhmann seine Auszubildenden in die Lagunenstadt Venedig: Vom Markusplatz startend ein Streifzug durch die Stadt – über die Rialtobrücke bis zum Fischmarkt.
Venedig ist die Stadt der Kanäle und so war eine Gondelfahrt durch die engen Gassen ein Muss. Und damit die angehenden Schreiner auch etwas Berufsspezifisches sehen, besuchte man einen Gondelbauer-Firma in Venedig. Den Gondelbauern in ihren kleinen Werkstätten zuschauen, die Leimschablonen bestaunen, Werkzeuge entdecken und in einer anderen Sprache fachsimpeln. So erfuhren sie, dass eine Gondel aus neun verschiedenen Hölzern besteht. Eichenholz verwendet man für die beiden oberen Planken und für die Rippen am Leib der Gondel, Kiefer für den Boden und das Vordeck, Lärche für die Seiten und das Hinterdeck, Nussbaum für den Sitz und die vordere Bank, Kirsche für die hintere Bank und für die schiefe Plattform. Ulme und Tanne werden für die Innenbretter, Linde für die Verzierung des Bugs, Ramin verwendet man für die Riemenstange und die Fläche des Riemens ist aus Buchenholz. Die Riemengabel, Forcola genannt, besteht aus Nussbaumholz. Der Rumpf einer Gondel besteht aus ca. 280 Teilen, wobei für den Bau einer Gondel etwa 500 Stunden benötigt werden. So entsteht in einer Werkstatt jährlich eine Gondel. Die restliche Zeit ist man mit Reparaturen beschäftigt.
Am nächsten Morgen ging es Richtung Heimat. Ein Zwischenstopp machte man in St. Johann/Österreich, wo eine Werksbesichtigung bei der Firma Egger auf dem Programm stand. Bei einer eingehenden Führung durch die Fertigungshallen und im Forum konnten sie viel Interessantes sehen und erfahren. Beeindruckt und begeistert fuhren die Azubis zurück und freuen sich auf den Azubi-Ausflug im nächsten Jahr.
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