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Betriebe unterschätzen Basel II

Transparente Banken-Ratings ab Herbst 2006 / Hilfe per Rating-Check
Betriebe unterschätzen Basel II

Die Banken wollen ab Herbst 2006 Bonitätsbewertungen offen legen. Das berichtet das Handelsblatt. Demnach steht die Bankenbranche kurz vor einer Selbstverpflichtung, ihren Kunden ihre internen Bewertungen des Kreditausfallrisikos bekannt zu machen. Wer dabei auf gute Noten setzt, muss dafür einiges tun. Hilfe bietet der Rating-Check des Technologie-Zentrums Holzwirtschaft.

Der Vorsitzende des Rating-Arbeitskreises der Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD), Martin Depke, sagte gegenüber dem Handelsblatt: „Mit der angestoßenen freiwilligen Selbstverpflichtung wäre sichergestellt, dass auch die mittelständischen Firmenkunden wissen, wie Ratingbewertungen ihrer Bank zu Stande kommen.“ Mitglieder der IFD seien unter anderem alle wichtigen Banken inklusive Bundesbank und KfW sowie das Bundesfinanzministerium. Die IFD plane, die Selbstverpflichtung im Herbst in Kraft treten zu lassen. Eine Reihe von Finanzgruppen und Kreditinstituten habe bereits Zustimmung zu der Selbstverpflichtung signalisiert.

Spätestens mit der ab Januar 2007 gültigen Umsetzung der EU-Richtlinie zum Eigenkapital der Banken (Basel II) müssten die Kreditinstitute die Risiken ihrer Schuldner differenziert betrachten und für riskantere Kredite mehr Eigenkapital vorhalten. In der Praxis richteten sich viele Banken schon jetzt nach den neuen Regeln und bestünden darauf, dass die Kunden sich der detaillierten Prüfung durch ein Rating stellten. Tun die Firmen dies nicht, drohen laut Handelsblatt schlechtere Konditionen. Generell müssten Unternehmen mit ungünstigeren Aussichten höhere Zinsen zahlen. Doch andererseits zahlten solide Firmen nun weniger Zinsen.
Dennoch haben sich viele Unternehmen noch nicht auf die neuen „Spielregeln“ eingestellt. Einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens forum, der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) und des Wirtschaftsmagazins „impulse“ zufolge gilt das für mindestens ein Drittel der deutschen Unternehmen. Forum-Geschäftsführer Roman Becker stellt ein „großes Informationsdefizit“ fest, „das sich für die Firmen bereits 2007 sehr nachteilig auswirken kann“. Die eigene Rating-Situation ist sogar den meisten nicht bekannt. 57 Prozent glaubten, sie seien noch nicht geratet worden. Nur 43 Prozent der Unternehmer hätten gewusst, dass ihre wichtigste Bank bereits ein Rating ihres Betriebes durchgeführt habe. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied der DGQ, Dr. Wolfgang Kaerkes, sagte dazu: „Wer auch in Zukunft erfolgreich wirtschaften will, stellt sich auf die neuen Regelungen rechtzeitig ein, indem er seine Finanzierung und Bilanz in der verbleibenden Zeit optimiert.“
TZH-Rating-Check gibt Hilfestellung
Auf ein „gutes“ Rating hoffen kann nur, wer bereit ist, seine Stärken und Schwächen zu erfassen und eine realistische Aussage zu seiner Ertragssituation zu machen. Das Technologie-Zentrum Holzwirtschaft (TZH) bietet dafür einen abgestuften Rating-Check an. In der ersten Stufe geht es um das finanzielle Rating, sprich die Beurteilung der Jahresabschlüsse. Angesichts des sich immer schneller wandelnden Wirtschaftslebens, ist allerdings die Aussagekraft von Zahlen aus dem vergangenen Jahr nur noch eingeschränkt. Dafür benötigt es eine kurzfristige Erfolgsbeurteilung. Die unterjährige Bilanz – sprich die monatliche BWA – ist jedoch aufgrund meist fehlender Bewertungen der halbfertigen Arbeiten und teilweise nicht vorhandener Abgrenzung von Einmalzahlungen wie Abschreibung, Versicherungen etc. nur bedingt aussagekräftig.
Für eine realistische Aussage zur finanziellen Situation, muss deshalb der Jahresabschluss und die Monats-BWA gemeinsam betrachtet werden. Dabei werden zehn Kennzahlen – u. a. Eigenkapital-Quote, Gesamtkapitalrentabilität, Umsatzrentabilität, Anlagendeckung, erzielter Stundenverrechnungssatz – für die letzten beiden Jahresabschlüsse gebildet und mit Branchendurchschnittswerten verglichen. Dies zeigt eine erste Standortbestimmung, ob man tatsächlich der „weiße Rabe“ ist.
Im Hinblick auf die unterjährigen Auswertungen der BWA werden in dieser ersten Stufe die Kennzahlen Wertschöpfung/Stunde, Produktivität, Liquidität 2. Grades, Projektkontrolle und Kontokorrentausschöpfung quartalsbezogen gebildet. Auch diese Zahlen können mit den Branchendurchschnittswerten gut verglichen werden, um den eigenen Standort aktuell bewerten zu können. Allerdings lässt sich das ohne eine ausreichende Zeiterfassung und eine regelmäßige Bewertung der halbfertigen Arbeiten nicht erreichen.
In der zweiten Stufe geht es um das qualitative Rating. Hier werden die so genannten „weichen“ Faktoren näher beleuchtet, die zukünftig die Ratingeinstufung ganz erheblich beeinflussen werden. Dabei wird unterschieden zwischen den Bereichen „Management und Markt“ und „Geschäftsplan“.
Im Rahmen der zweiten Stufe des Rating-Checks werden Faktoren wie z. B. Unternehmensziele, Absatzanalyse, Marketingaktivitäten, Liquiditätssicherung, Mitarbeiterkommunikation oder Versicherungen herangezogen. Einen erheblichen Stellenwert genießen zudem die Geschäftsplanung (Personalentwicklung, Investitionen, Finanzierungen etc.) sowie die kurzfristige Erfolgsplanung.
Stärken und Schwächen ermitteln
Der Rating-Check zeigt dem Betrieb seine Stärken und Schwächen, dokumentiert wichtige Ertrags- und Produktivitätskennziffern und gibt Hinweise für mögliche Maßnahmen. Das TZH unterstützt Tischlerbetriebe dabei mit dem zweistufigen Rating-Check. Einschließlich Spesen kostet jede Stufe 500 Euro. Eine öffentliche Förderung ist möglich.
Für Unternehmen außerhalb des Einzugsgebietes von NRW kommen allerdings noch die Reisekosten hinzu. ■
Dipl.-Ök. Helmut Haybach
32657 Lemgo, Tel 05261 9214-13
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