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Checkpoint Türensanierung

Von Alfred Küchler, i.f.t. Rosenheim
Checkpoint Türensanierung

Sanierung verlangt ein Gesamtkonzept zur Beurteilung der erforderlichen Leistungen. Sie verlangt auch ein hohes Maß an Sensibilität für das Detail und Fachkenntnis über unterschiedliche Gewerke. Eine strategische Planung der Abläufe ist von ausschlaggebender Bedeutung für die Qualität der Leistung. Wird eine Sanierung geplant, so sollten die technischen Regelwerke beachtet werden. Die Dauerhaftigkeit der Leistung wird dabei von werkstoffspezifischen Eigenschaften ebenso wie von den Umgebungsbedingungen beeinflußt.

Türen im Wohnungsbau werden nach der späteren Gebäudenutzung, dem Einsatzbereich im Gebäudeinneren und den zu erwartenden Anforderungen ausgewählt. Außerdem nehmen sie Einfluß auf die Gestaltung von Innenräumen.

Durch die im Zeitraum von 1993 bis 1996 geänderten Landesbauordnungen haben „technische Türen“ an Bedeutung gewonnen. Gefordert werden z. B. häufiger Brand- und Rauchschutztüren als Wohnungsabschlußtüren oder auch ein ausreichender Schallschutz. Auf Wunsch der Bauherren werden auch einbruchhemmende Wohnungsabschluß-türen immer öfter eingebaut. Sowohl raumabschließende Zimmertüren als auch die technisch aufwendigeren Türen sollten stilistisch und farblich aufeinander und auf das Objekt abgestimmt sein. Die Zusammenführung dieser Parameter stellt eine hohe Verantwortung und Herausforderung für die Planer eines Sanierungsobjektes dar.
Systematische Gliederung
Die gewünschten Leistungen sollten auf einer Checkliste erfaßt werden. Nur die systematische Gliederung gewährleistet, daß der Leistungsumfang und die Einflußparameter vollständig sind. So wird schnell klar, ob die Gebäudesubstanz, die zu sanierende Tür oder der Beschlag Mängel aufweisen oder, ob sie den Anforderungen auch auf längere Sicht standhalten können. Hieraus ergibt sich, ob das gesamte Türelement ausgetauscht oder der Baukörper saniert werden soll. (Tab. 1)
Auf der Suche nach Lösungen
Allem voran sollte auf der Suche nach Lösungen die Frage gestellt werden, ob eine Restaurierung des Türenbestandes oder Sanierung – und somit teilweise ein Austausch der Türen – gewünscht wird. Schnell stößt man an die Grenze der Bereitschaft des Kunden, wenn man diesem erklärt, daß beim Entfernen der Tür und der Zarge aus dem Baukörper Schmutz anfällt. Zusätzlich erforderliche Leistungen wie Maurer- und Malerarbeiten mindern die Euphorie nochmals. Entsprechende Maßnahmen sind jedoch oft notwendig, wenn man bedenkt, daß im Jahre 1956 in vielen Wohnanlagen stumpf einschlagende Zimmertüren mit Abmessungen von 840 x 2000 mm in Stahleckzargen oder noch vor ca. 40 Jahren Türflügelabmessungen von 900 x 2025 mm in Massivholzzargen durchaus üblich waren.
Bestandserhaltung – ist das die Lösung?
Wird eine Restaurierung der vorhandenen Türen gewünscht, so sollte das gesamte Element, einschließlich der Beschläge und der Montage, in die Planung einbezogen werden.
Um zu überprüfen, ob eine Restaurierung der Tür wirtschaftlich vertretbar ist, sollten mindestens die in Tabelle 1 aufgeführten Fragen geklärt werden. Wenn eine Frage mit „nein“ beantwortet wird, sollten die in der Spalte „Mögliche Instandsetzungsmaßnahmen oder Hin-weise“ aufgeführten Bemerkungen ergänzt bzw. den objektspezifischen Erfordernissen angepaßt werden.
Aktuelle Konzepte – was wird geboten?
Auf der Suche nach innovativen Sanierungsmaßnahmen stößt man zunächst auf Lösungen für die neuen Bundesländer. Im Vordergrund stehen hier Zargen- und Blendrahmenkonstruktionen für die unterschiedlichen Geometrien der Maueröffnungen.
In den neuen Bundesländern wurden u. a. TGL-Normen zur Beurteilung und Zuordnung von Bauteilen erarbeitet. Diese sahen z. B. bei Tafel- oder Großtafelbauweise für nichttragende Wände 60 mm Dicke und für tragende Wände eine Dicke von 150 mm vor. Das Baurichtmaß von Türen bezieht sich dabei auf ein Vielfaches von 150 mm. Dieses Maß korrespondiert nicht mit dem aus DIN 18100 bekannten Maß von 125 mm und fordert entsprechende Lösungen. Besonders die Ausstattung von Plattenbauten mit Bauelementen stellt aufgrund der baulichen Gegebenheiten und Geometrie der Maueröffnungen eine Herausforderung dar.
Vorrangiges Ziel bei den Entwicklungen von Türzargen ist, die maximale Durchgangsöffnung der Türen zu erhalten und die bekannten Normmaße verwenden zu können. Dies kann allerdings nur in den wenigsten Fällen realisiert werden, deshalb ergibt sich eine Vielzahl von Zargenvariationen.
Zarge oder Blendrahmen?
Man löst die Art der Zargen- bzw. Blendrahmenausbildung auf sehr unterschiedliche Weise: Die Mehrzahl der Entwicklungen besteht aus Blendrahmenkonstruktionen, die auf der Mauerfläche verschraubt werden. Hierdurch bleibt die maximale Durchgangsbreite erhalten. Außerdem können Metalleckzargenkonstruktionen eingesetzt werden. Bei Zargenkonstruktionen, die aus der Falz- und Zierbekleidung sowie der Futterplatte bestehen, reduziert sich das Durchgangsmaß.
Werden ein Blendrahmen anstelle der Falzbekleidung und eine Zierbekleidung verwendet, können dünnere Futterplatten eingebaut werden, die entsprechend der Leibungstiefe individuell anzupassen sind. Beide Lösungen setzen jedoch eine nahezu lotrechte und plane Mauerfläche voraus. Wenn der Blendrahmen an den Baukörper angepaßt werden muß, kann das den optischen Eindruck und ggf. die Funktion der Tür nachhaltig beeinflussen. Auch die erforderliche Mindestdurchgangsbreite von Tü-ren z. B. für Küchengeräte oder Möbel sollte beachtet werden. In DIN 18024-2 für öffentlich zugängige Gebäude und Arbeitsstätten ist z. B. ein Mindestmaß der lichten Türbreite von 900 mm vorgeschrieben.
In den alten Bundesländern ist hinsichtlich der Zargenausbildung ebenfalls reagiert worden. Ein häufiges Problem ist, daß es Maßtoleranzen zwischen dem Mindestmaß der Rohbauöffnung und den Normmaßen für Türzargen gibt. In vielen Objekten ist es daher erforderlich, im Bereich der Bänder Ausstemmarbeiten am Baukörper vorzunehmen. Wenn die Wandflächen nicht lotrecht sind und die Mauerflächen nicht parallel, kann die Tür entweder nicht lotrecht eingebaut werden oder sie ist, wenn die Zarge am Baukörper ausgerichtet, in ihrer Funktion gestört. Die in Tabelle 2 genannten Lösungen werden angeboten.
Beschläge und Dichtungen
Der gesamte Beschlag- und Dichtungsbereich des vorhandenen Bestandes kann oft nicht im Detail analysiert werden. Beim Einbau von neuen Türelementen wird dieser Bereich kalkulierbarer und kann oft objektiv verbessert werden.
Neben Türbändern für höhere Türblattgewichte oder Schlössern mit Mehrfachverriegelungen werden auch Dichtungen für unterschiedliche Einsatzzwecke und Anforderungen angeboten. Die in Tabelle 3 aufgeführten Lösungen für den Bandbereich werden angeboten. In Tabelle 4 werden Maßnahmen für den Schloßbereich analysiert; in Tabelle 5 die Lösungen für den Dichtungsbereich.
Sanierungskonzepte – was ist möglich?
Die Sanierung, Instandsetzung und Wartung von Türen bietet Entwicklungsmöglichkeiten für Industrie und Handwerk. Eine große Anzahl von Konstruktionen wurde in jüngster Zeit entwickelt. Die in den Bildern 1 und 2 gezeigten Beispiele zeigen Lösungen für Türen in den alten und neuen Bundesländern.
Differenzierung notwendig
Die Maßnahmen sollten durch autorisierte Unternehmen, z. B. durch Kooperationspartner ausgeführt werden, deren produktspezifisches Fachwissen durch ständige Schulung auf dem Laufenden sein sollte. Da bei Sanierungen im gewerblichen Bereich deutlich mehr Maßnahmen durchzuführen und Faktoren zu berücksichtigen sind als bei Sanierungen im Wohnungsbau, kann sich dies auch im Umfang der Fortbildung niederschlagen.
Eine Differenzierung könnte in der Bezeichnung der Kooperationspartner erfolgen: So wäre beispielsweise der Sanierungspartner für den Wohnungsbau und der Sanierungsberater für den gewerblichen Bereich zuständig. Der Sanierungsberater sollte die Koordination der verschiedenen an der Sanierung beteiligten Unternehmen durchführen. Die Sanierungsunternehmen sollten erkennen und festlegen, ob und in welchem Umfang Sanierungs-, Instandsetzungs- oder Wartungsarbeiten erforderlich sind. n
Hinter den ca. 30,5 Mio. Haushalten in den alten Bundesländern und ca. 6,9 Mio. Haushalten in den neuen Bundesländern verbergen sich ca. 168 Mio. Innentüren. Hinzu kommt die große Anzahl von Türen in Verwaltungs- und Industriegebäuden.
Im Zuge der bauwirtschaftlichen Entwicklung ist seit 1993 eine kontinuierliche Steigerung im Bereich der Sanierung und Instandsetzung von Wohnungen erkennbar. Geht man davon aus, daß im Jahre 2002 ca. 63 % des Innentürenbedarfs für die Sanierung benötigt werden, so spiegelt dies die Bedeutung dieses Marktsegmentes wider.
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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