Bei herkömmlichen Kantenbearbeitungsmaschinen erfordert das Umstellen hohen Aufwand: Werkzeugwechsel, Kantenwechsel, Einstellen, Probefahren, Korrigieren, nochmals Probefahren …
Bei der IMA Compact PC sind diese Vorgänge automatisiert. Alle mit einem Wechsel verbundenen Einstellungen führt die Automatik aus.
Am PC (die Maschine hat ihren eigenen, aber es kann auch der im Büro sein) wird bestimmt, welches Aggregat eingesetzt werden soll und welches Maß das richtige ist. Alle diese Einstellungen werden als Programm benannt, z. B. “Seite mit 3 mm Furnier und Karnisprofil”, und mit einer Nummer belegt. Gespeichert wird im PC und auf Diskette für die Übertragung an den Maschinen-PC.
Nur beim erstmaligen Fahren ist eine Kontrolle notwendig. Die optimierten Einstellungen werden dann unter der gleichen Nummer oder Bezeichnung gespeichert.
Wann immer die “Seite mit 3 mm Furnier und Karnisprofil” bearbeitet werden soll, werden nach Programmaufruf und evtl. Werkzeugwechsel alle Einstellungen automatisch vorgenommen.
Die PC-Steuerung hilft aber nicht nur beim Einrüsten, sondern z. B. beim Korrigieren der Abstumpfung von Werkzeugen. Die Abhilfe ist kein Problem: An der Steuerung Aggregat anwählen, Korrekturwert eingeben, z. B. +0,2 mm, Verstellung auslösen, Wirkung überprüfen und weiterproduzieren. Danach bleibt nur noch die Entscheidung, ob die Änderungen für alle nachfolgenden Produktionen gelten sollen, oder nur für das, was gerade bearbeitet wird, weil der Fräser sowieso gewechselt werden muß.
Jede Verstellspindel ist mit einem NC-Motor ausgerüstet, der die Spindel dreht. Damit die Steuerung weiß, welche Einstellung der Motor oder das Maschinenteil gerade hat, werden alle Umdrehungen immer mitgezählt, gleich ob plus oder minus. Die Steuerung errechnet die Umdrehungen bis zur neuen Position, schaltet den Motor in der richtigen Richtung ein und läßt z. B. 3,75 Umdrehungen drehen. Die Bedienerführung sorgt dafür, daß keine Einstellung vergessen wird.
Auch die Verfolgung der Werkstücke durch die Maschine übernimmt der PC mit der Funktion Streckensteuerung. Sie sorgt dafür, daß z. B. das Kappmesser zum richtigen Zeitpunkt den Streifen durchtrennt.
Ein prägnantes Aggregat, bei dem die Vorzüge der PC-Steuerung voll zum Tragen kommen, ist das Kopieraggregat MFA mit Mehrfachfunktion. Kunststoff-Dickkanten sind aus der heutigen Fertigung nicht mehr wegzudenken, Softforming- und Postformingmaterial gehören ebenfalls zum Standard. Kopierfräsen ist damit zur Standardaufgabe einer Kantenanleimmaschine geworden. Für diese Materialien wurde dieses Aggregat, das mehrere Funktionen in einem Aggregat vereinigt, entwickelt. Die Funktionen sind “Rundum fasen oder Radiusfräsen und Kopieren der Rundungen an der Vorder- und der Hinterkante”. Dafür werden nicht mehr mehrere Aggregate mit sechs oder acht Motoren und den entsprechenden Werkzeugen benötigt, sondern nur ein Aggregat mit Oberkanten- und Unterkantenfunktion sowie mit je einem Spezialfräser. Das verkürzt die Maschine erheblich, spart Energie und reduziert die Werkzeugkosten. Das MFA hat noch einen weiteren Vorteil: weil Längskanten- und Vorderkantenprofil mit demselben Fräser bearbeitet werden, paßt alles sauber zusammen. Insbesondere die Verarbeitung von zukunftsträchtigen Kantenmaterialien, z. B. solchen aus Polypropylen, kurz PP genannt, wird dadurch auch im handwerklichen Bereich möglich. n
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