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Das Schlechtere wird zum Feind des Guten

Diskussion um den Meisterbrief
Das Schlechtere wird zum Feind des Guten

Zu dem Vorschlag der Monopolkommission, den Meisterbrief abzuschaffen, äußert sich der Vizepräsident des Bundesverbandes des holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerks, Guido Ossenkopp, enttäuscht und verärgert.

Die Monopolkommission hat den Meisterbrief ins Visier genommen und festgestellt, daß er nicht auf ihre Elle paßt. Aber deshalb gleich festzustellen, er gehörte abgeschafft oder nur noch als Voraussetzung für die Ausbildung herangezogen, das stellt nicht nur das Handwerk auf den Kopf, das ist auch ein Vorschlag nach dem abgewandelten Prinzip: „Das Schlechtere ist der Feind des Guten”, stellt Ossenkopp in einer ersten Reaktion fest.
In den Nachbarländern ohne den Meisterbrief, der auch Großer Befähigungsnachweis genannt wird, schaue man mit einem gewissen Neid, aber auch mit Angst auf den Meister. Diese Qualifizierungshürde, die gleichzeitig auch eine Qualitätsgarantie darstelle, nennt der Tischlermeister aus Hildesheim einmalig. Sie folge zwar nicht dem Prinzip von Qualitätskontrolle am Produkt nach ISO 9000, sie habe dafür aber ihre eigene, erprobte und sehr gute Art der Qualitätskontrolle durch Qualifizierung der Mitarbeiter und aller am Produktionsprozeß Beteiligten.
„In der Konsequenz“, so Ossenkopp, „würden die deutschen und die Wirtschaften in den Nachbarländern mit Meisterbrief das hervorragende Ausbildungs- und Qualifizierungssystem für einen Großteil der Menschen in Produktion und Dienstleistung zusammen mit dem Meisterbrief aufgeben.“
„Im Ergebnis würde der Standort Deutschland geschwächt. Die Nachbarn in Europa könnten gleichziehen und hätten die Vorteile für sich. Es würde ein erheblicher Qualitätsverfall entstehen. Trotz oder wegen der Erkenntnis der Nachbarn, daß das deutsche System das bessere ist, würde in Europa nicht Fortschritt, sondern Rückschritt praktiziert. Zugegeben, zunächst nur in Deutschland. Wenn aber die Anpassung nach unten zum Prinzip erhoben wird, entwickelt sich in Europa keineswegs alles zum Besseren. Mit angelernten oder allenfalls schlecht ausgebildeten Mitarbeitern wäre das Niveau bei uns nicht zu halten, auch nicht, wenn man das Marketinginstrument der Zertifizierung als Ersatz für die Ausbildung heranziehen würde. Kein Handwerker käme mehr auf die Idee, eine Meisterausbildung allein dafür zu finanzieren, um damit die Erlaubnis zu erlangen, nur junge Menschen auszubilden. Jugendarbeitslosigkeit und eine Verschlechterung der Marktposition der kleinen und mittelständischen Betriebe wäre die Folge“, geißelt er den Vorschlag.
Ebenso könnte die Kommission die Abschaffung jeder Qualifizierungshürde für den Berufseinstieg von Anwälten, Notaren, Architekten, Lehrern usw. fordern.
Und die vermeintlichen Vorteile, niedrigere Löhne für Handwerker und gleiche Preise für Handwerksprodukte in ganz Europa, werden durch die Kosten der Zertifizierung und eine Abnahme des Qualitätsniveaus auf breiter Front aufgefressen. Das Ergebnis wäre: geringere Kaufkraft von Handwerkern und Dienstleistern, weniger Umsatz auf dem Binnenmarkt, eine Jugendarbeitslosigkeit auf dem Niveau unserer europäischen Nachbarn und eine deutliche Schwächung des Wirtschaftsstandortes Deutschland.
Das Tischlerhandwerk fordert deshalb, das fatale europäische Prinzip der Orientierung am niedrigsten Niveau schleunigst aufzugeben und an anerkannt hohen Standards festzuhalten.
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