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Den Anschluß nicht verpassen

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Den Anschluß nicht verpassen

Im Möbel- und Innenausbau gewinnen die Bereiche Marketing, Verkauf und Präsentation zunehmend an Bedeutung. König Kunde ist nämlich durchaus verwöhnt – und entsprechend sehr viel anspruchsvoller geworden: er erwartet, daß der Schreiner und Tischler auf seine speziellen Bedürfnisse eingeht und ihn ausführlich individuell berät. Nicht selten will er – möglichst realistisch – sehen, wie seine Einrichtung später aussehen wird. Hat er sich dann zum Kauf entschieden, ist er nicht immer bereit, viele Wochen bis zur Auslieferung/Montage zu warten. Betriebe, die das alles erkannt haben und sich darauf einstellen, haben am Markt die Nase vorn.

Von Anton Schwarz*

In der Vergangenheit haben Schreiner und Tischler auf den steigenden Kostendruck von außen mit Automatisierung, d. h. den Kauf von neuen und leistungsfähigeren Maschinen, reagiert. Damit konnte letztendlich ein größerer Markt angesprochen werden. Diese Entwicklung sorgt heute für massive Überkapazitäten, extremen Preisdruck und kaum vorstellbar kurze Lieferzeiten. Besonders läßt sich dieses Phänomen in den Bereichen Objekteinrichtung und Ladenbau erkennen.
Welche Möglichkeiten hat nun der Schreiner, die an ihn gestellten Anforderungen zu meistern? Vielfach wird der Fehler begangen, durch “blinden” Kauf von Technologie (CAD, PPS, CNC, etc.) die schwierige Situation meistern zu wollen. Das Ergebnis sind nicht selten frustrierte Anwender und – noch schlimmer – eine verschlechterte interne Kosten-/Leistungsstruktur.
Auf jeden Fall ist es aber notwendig, die Abläufe in einer typischen Tischlerei/Schreinerei zu analysieren. Für die Vergangenheit ließen sich diese mit folgenden drei Begriffen beschreiben: Konstruieren, Präsentieren, Fertigen.Bereits daran wird klar, daß sich ein Schreiner schon recht sicher war, den Auftrag zu bekommen, wenn er für den Kunden einen Plan erstellt hat. Der Verkauf einer Einrichtung erfolgte oft über Architekten und Planer, der Tischler selber war nur ausführendes Organ. Für diese Konstellation war der beschriebene Ablauf sicher richtig. E
Heute allerdings erwartet der Endkunde vom Lieferanten eine umfangreiche Beratung, die Präsentation von Lösungsmöglichkeiten und eine freie Entscheidung aus mehreren Angeboten. Um auf diese Anforderungen zu reagieren, muß der neue betriebliche Prozeß heißen: Marketing, Planen, Präsentieren, Konstruieren und Ergänzen, Fertigen, Montieren.
Marketing
Der Schreiner muß beginnen, sich eigene Märkte aufzubauen, denn nur dadurch ist es möglich, zum einen die Vertriebsspanne des Architekten zu erreichen, zum anderen durch Kompetenz gewisse Marktbereiche zu erobern. Dies ermöglicht nämlich innerbetrieblich eine bessere Organisation der Abläufe und eine Verringerung der Kosten. Es soll aber auch darauf hingewiesen werden, daß der Aufbau des Marketings eine eher mittel- und langfristige Aufgabenstellung ist. Dies bedeutet: Know-how in das Unternehmen bringen, sich entsprechend marktkundig machen und vor allem möglichst früh beginnen. In der Praxis hat sich gezeigt, daß sich Langlebigkeit sowie klare Ziele und Kompetenzen auch mit geringen Budgets durchsetzen lassen. Kurze Strohfeuer erfordern im Regelfall zwar hohe Kosten, zeigen auf der anderen Seite aber keine allzu große Wirkung.
Die gute Ausbildung der MitarbeiterInnen in den Bereichen Gestaltung und Vertrieb wird immer wichtiger. Gutes Design und die Umsetzung der Kundenwünsche in der Planungsphase werden zukünftig den wesentlichen Beitrag zur Erringung eines Auftrages leisten.
Auch die Ausbildung in Verkaufsprozessen, die im Tischlerhandwerk in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt wurde, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wurde früher im Verkauf stark auf Ja-Frage-Technik gesetzt, so steht heute das kundenorientierte Verkaufen im Vordergrund. Das bedeutet Eingehen auf die Wünsche und Bedürfnisse des Einzelnen. Dies geschieht durch schrittweises Abprüfen und Festmachen von Kundenwünschen. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit, daß in der Bedarfsermittlung Fehler gemacht werden. Durch Einsatz von eigenen Arbeitstechniken und entsprechenden Checklisten kann so die Qualität konstant gehalten werden.
Planen
Heute will der Interessent mit Dienstleistung umworben werden. Wenn sich jemand “schöne” Möbel kaufen will und auch kann, so möchte er sehen, wie der Raum zukünftig aussehen wird. Gespräche im Markt zeigen heute, daß ein Schreiner zwischen 5 und 10 Pläne erstellen muß, um an einen Auftrag zu kommen. Unter diesem Aspekt wäre es kostentechnisch ein Wahnsinn, die Planung bereits in allen Konstruktionsdetails auszuführen. Es macht durchaus Sinn, sich auch eine unterschiedliche Logik für Verkauf und Auftrag aufzubauen. In der Vergangenheit wurden Möbel aufgrund ihrer zur Erstellung notwendigen Materialien und Tätigkeiten kalkuliert. Um zu diesen Preisen zu kommen, ist es daher notwendig, ein Element vollständig zu bestimmen. In der Verkaufsphase muß eine hohe Flexibilität gegeben sein. Es ist daher zielführend, im Vergleich zur Fertigung, eine größere Anzahl von Kalkulationsartikeln als Produktionsartikel aufzubauen. In der Angebotsphase kann durch Schätzungsanpassung eines Fachmannes von Kalkulationsartikel die Zeit markant reduziert werden. Damit dürften Zitate wie “Wenn ich mit der Hand kalkuliere, benötige ich zwei Stunden; wenn ich mit dem Computer kalkuliere, einen ganzen Tag” der Vergangenheit angehören.
Es ist sinnvoll, sich Kennzahlen zu bilden. Diese müssen schriftlich festgehalten und über einen gewissen Zeitraum eingesetzt und geprüft werden. In der Vergangenheit hat sich dieser Prozeß zu oft nur im Kopf des Tischlers abgebildet. Dadurch wurde zwar eine hohe Flexibilität erreicht, aber die Vorgänge waren kaum bewertbar. So läßt sich beispielsweise nicht erkennen, in welchem Segment der Marktpreis entweder zu hoch oder zu niedrig war, da die Fakten ja nicht greifbar waren.
Für viele Schreiner und Tischler ist der Vorgang des schriftlichen Festmachens von Dingen, die bis dato nur im Kopf waren, auf den ersten Blick nur mit Arbeit und Kosten verbunden. Die Praxis zeigt aber, daß dadurch beispielsweise vieles für alle MitarbeiterInnen im Unternehmen greifbar, meßbar und verfolgbar wird. Außerdem lassen sich Abweichungen frühzeitig erkennen, wodurch das Unternehmen schneller auf Marktanforderungen reagieren kann.
Im Bereich der CAD-Planung gibt es heute am Markt eine Menge von Möbelhandelssystemen, mit denen der Tischler schnell schöne Bilder machen kann und eine Menge von Konstruktionssystemen, mit denen Holzlisten und CNC-Programme erstellt werden können. Die besondere Kunst im Tischlereibereich liegt darin, in möglichst kurzer Zeit eine möglichst tolle Präsentation mit möglichst viel Fertigungsinhalt zu erstellen.
Um zu optimalen Zeiten zu gelangen, ist es sinnvoll, wieder die bei den Kalkulationsartikeln angestellte Überlegung aufzugreifen. Eine vernünftige Anzahl von Planungsartikeln mit tauschbaren Fronten, verschiedensten Griffen, eine komfortable und schnelle Erstellung von Theken, Bänken, Decken etc. sind wesentliche Merkmale, in kurzer Zeit zu repräsentativen Ergebnissen zu kommen. Eine integrierte Applikation zur komfortablen Erstellung von fotorealistischen Bildern und eine entsprechende Ausbildung, um diese auch in der am Bildschirm erreichten Qualität zu Papier zu bringen, ergeben eine massive Stärkung der Vertriebsleistung. Der Kunde kann erkennen, welche Vorschläge ihm der Tischler bieten kann.
Darüber hinaus entsteht der interne Vorteil, daß neben einer schnellen Planung auch eine schnelle Weiterbearbeitung machbar ist. Eine gewisse Systematisierung von Konstruktionen und sich daraus ergebenden Möbeln ist einer der wesentlichsten Schritte, um Abläufe zu beschleunigen und Kosten zu reduzieren.
Wichtig ist ein kontinuierlicher und funktionierender Informationsfluß vom Verkauf ins Unternehmen. War es in der Vergangenheit Aufgabe der Vertriebsleitung, einen Auftrag an Land zu ziehen, geht es heute darum, diesen nicht nur zu erhalten, sondern ihn in möglichst kurzer Zeit zu präsentieren, leicht und komfortabel abzuändern. Beispiele aus der Vergangenheit im Bereich Ladenbau zeigen, daß zwischen dem Erstkontakt und einem mit der Produktion geklärten Auftrag noch 6 – 8 Wochen vergehen durften.
Gute Unternehmen schaffen heute bei höherer Klärungsrate 2 – 6 Tage. Sie nutzen vorhandene Technik (CAD-Planungssysteme, Transportmittel Internet, etc.), um schnellere Reaktionen zu bewirken. Zitat: “Eine Sonderlösung für einen Kunden entsteht meistens dadurch, daß mein Unternehmen nicht marktkonform agiert.” Mit anderen Worten: 90 % aller sog. Sonderlösungen müßten eigentlich gar keine sein – vorausgesetzt, ein Betrieb ist entsprechend organisiert. Das kann soweit gehen, daß die Sonderlösung zum Standard wird.
Für viele Betriebe ist es schwer, aus dem alten Trott auszusteigen. Um dies zu erleichtern, kann externe Unterstützung sinnvoll sein. Geschulte Projektleiter können dabei helfen, daß die betriebliche Umsetzung funktioniert. Die aktuelle Situation zeigt, daß viele Tischler sich für eine Branchenlösung X und ein CAD-System Y aufgrund von Details entschieden haben.
Viele vergessen, daß die Umsetzung im Betrieb der eigentliche Schlüssel zum Erfolg ist. Wie sich im Gespräch mit Anwendern von EDV-Lösungen herausstellt, ist die Einsatztiefe im Unternehmen nicht selten sehr gering. Oft kann man feststellen, daß Branchenpakete nur zur manuellen Erstellung von Holzlisten verwendet werden oder, daß gerade 20 % der Produktion über CAD abgewickelt werden.
Man sollte dabei immer im Auge haben, daß letztendlich nicht die einzelnen Details der Systeme entscheiden. Ausschlaggebend ist vielmehr der Gesamtnutzen der einzelnen Produkte bei der Umsetzung im eigenen Betrieb.
Konstruieren und Ergänzen
Ist ein Auftrag nun unter Dach und Fach, geht es um die Erstellung der Arbeitsunterlagen für die Mitarbeiter, um Klärung von Details mit dem Kunden und um Lösung bestimmter Aufgabenstellungen mit den Lieferanten. Verfügt ein Unternehmen über ein durchgängiges Konzept, dann können Daten aus der Planung in das Stücklistensystem übernommen werden. Dies funktioniert im Regelfall nur bei vordefinierten Elementen. In der Praxis ist es aber so, daß in der Planung Details noch fehlen, bauliche Änderungen entstehen und vieles andere mehr.
Die höchste Produktivität erreicht man, wenn die Arbeitsvorbereitung (AV) die vorhandenen Daten ergänzt und modifiziert. Durch diesen Vorgang hat man zum einen in der Planung entsprechend einfache und vielfach verwendbare, zum anderen in der AV wenige und auf der Konstruktion basierende Daten. Darüber hinaus entsteht der Vorteil, daß der Planer nicht alles E(bis zum Beschlag oder NC-Programm) festlegen muß. Zudem ist nicht jeder gleichzeitig ein guter Planer, Verkäufer, Arbeitsvorbereiter und/oder NC-Programmierer. Die Praxis zeigt vielmehr, daß die höchste Produktivität dadurch entsteht, daß in allen Bereichen möglichst wenig Daten (kurze Anlagezeit, vielfältige Verwendbarkeit) eingesetzt werden und Tätigkeiten, die in vorgelagerten Prozessen bereits getan und bezahlt wurden, nicht nochmals erledigt werden müssen. Man sieht also, daß durch entsprechende Standardisierung Arbeitsgeschwindigkeiten wie in der Industrie erreichbar sind. Hinzu kommt – durch gezielte Einbindung des Menschen – eine hohe Flexibilität, wie sie im Bereich der Tischlerei gefordert wird. Das Fazit aus diesem Konzept: ein hohes Maß an Individualität und Flexibilität zu geringsten Kosten.
Der Versuch, alle Teile von der Planung bis zur Produktion durchgängig anzulegen, führt entweder zu einer “übertriebenen Systematisierung”, die zu einem Verlust an Flexibilität führen kann, oder zu einem gigantischen Stammdatenaufbau sowie einem nicht mehr vertretbaren Aufwand für Datenpflege und -anpassung.
Durch die schnelle und flexible Einbindung der Verkaufsplanung werden im Stücklistensystem durch Ergänzen die entsprechenden Daten erzeugt. Hier ist es wichtig, daß man in Branchenpaketen sehr flexible Baukästen erstellen kann. Wichtiger aber ist die Möglichkeit der sehr schnellen Eingabe von Einzelteilen, um nicht immer zwangsweise viele Baukästen anlegen zu müssen. Durch eine flexible Auswertung können alle Fertigungsunterlagen und Bestellungen so konfiguriert werden, daß sie für den einzelnen Betrieb und mit den entsprechenden Mitarbeitern ein Optimum an Information bieten kann.
Ein in der Vergangenheit häufig gemachter Fehler ist, daß es “persönliches” Ziel der AV war, perfekte und jeden Fehler vermeidende Fertigungsunterlagen zu erstellen. Dies führte in einigen Betrieben zu Auswüchsen. Diese entstanden dadurch, daß zwar die handwerklichen Tätigkeiten im Unternehmen als sehr gut eingestuft wurden, die verwaltenden Tätigkeiten hingegen bei dieser Betrachtung außen vor blieben.
Wenn ein Tischler eine Maschine kauft, dann sagt ihm der Lieferant, wie viele Teile er in welcher Zeit und welcher Qualität fertigen kann. Es gibt jedoch kaum Anbieter von Branchenlösungen, die ähnliche Aussagen machen oder auch Bewertungen abgeben, die mit dem Kauf ihrer Produkte zusammenhängen. Hier wird vom Anbieter oftmals auf den “Glauben” des Anwenders an den Computer gesetzt.
Von entscheidender Wichtigkeit ist die Tatsache, daß nicht nur der Kauf eines Systems berücksichtigt wird, sondern insbesondere auch die entsprechend durchdachte und konsequente Umsetzung bzw. Einführung im Betrieb. Nur so läßt sich letztendlich ein Höchstmaß an Produktivität erreichen. Ein spezieller Vorgang im Bereich der AV ist das Erstellen von NC-Programmen. Wer sich als Tischler bei anderen Kollegen umsieht, der wird feststellen, daß viele Programme manuell von Hand an der Maschine erstellt werden. Wer aber eine CNC-Maschine kauft, will, daß diese läuft und bereits mit fertigen NC-Programmen versorgt wird. So soll ein Maximum an Produktivität realisiert werden.
Warum viele Betriebe noch keine zufriedenstellenden Lösungen gefunden haben, wird beim Betrachten des Unternehmensprozesses klar: Eine Tischlerei setzt in der Produktion Fachleute ein, die sich im Laufe der Jahre durch Ausbildung und Erfahrung entsprechendes Wissen angeeignet haben und in der Lage sind, mit einer geringen Informationsmenge technisch einwandfrei Möbel zu erstellen. Eine CNC-Maschine hingegen ist der “dümmste Mitarbeiter”. Sie führt nur jene Tätigkeiten aus, die ihr das Programm vorgibt. Das bedeutet, daß der Bereich Arbeitsvorbereitung Informationen spezieller Art und Quantität benötigt. Im Prinzip kann man diese Informationen in zwei Bereiche teilen:
  • a) Teile, die in ähnlicher Form und gleicher oder ähnlicher Konstruktion n-Mal vorkommen (z. B. Korpusse)
  • b) Sonderlösungen, die durch örtliche Gegebenheiten oder individuellen Kundenwunsch entstehen.
Im Fall a) werden die Daten entweder aus CAD-Systemen gewonnen, wo diese Informationen zwei- oder dreidimensional erzeugt werden oder aus Stücklistensystemen, wo in der Regel parametrisierbare NC-Programme erstellt und gefüttert werden. Wenn diese Programmregeln im CAD fixiert werden, so ist das zwar technisch die beste Lösung, da durch eine optische Kontrolle das dreidimensionale Möbel perfekt kontrolliert werden kann. Die Praxis zeigt aber, daß die große Menge an Informationen beim Anwender zu Fehlern führen kann. Außerdem benö-tigt die komplette Bearbeitung im CAD den höchsten Zeitaufwand. Vertretbar ist dieser Zeitaufwand sicher für Sonderkonstruktionen, Sonderformen. Diese Teile haben auch einen entsprechend hohen Marktwert und können nur auf diese Weise schnell und sicher erzeugt werden. Für Standardteile ist eine Lösung aus dem Branchenpaket meist effizienter. Im Branchenpaket werden durch Auflösen einer Stückliste auch die entsprechenden Parameterwerte für das NC-Programm errechnet. Diese NC-Programme haben den Vorteil, daß sie optimal auf die Maschine bzw. die intern vorhandenen Einrichtungen abgestimmt sind. Die Programme sind inzwischen vielfach getestet und laufen stabil und sicher.
Manche Branchenlösung ist hingegen lediglich in der Lage, aus einem “Maximum-NC-Programm” eine Anzahl von benötigten Eigenschaften zu selektieren. Dies bedeutet, daß für jede Schrankkonstruktion solch ein Maximum-NC-Programm angelegt werden muß. In diesen Betrieben entstehen. im Unterschied zu den zuvor beschriebenen, viele Baukästen mit einer simplen Struktur, damit der Überblick im NC-Bereich erhalten bleiben kann. Ein weiterer Nachteil dieses Konzepts tritt beispielsweise dann in Erscheinung, wenn neue Beschläge eingeführt werden. Die entsprechenden Änderungen müssen nämlich in allen von ihnen betroffenen Maximum-Programmen eingepflegt werden.
Aus Kosten- und Produktivitätsgründen ist es empfehlenswert, bei komplizierten Möbelsituationen dreidimensionale Konstruktionen inklusive der daraus abgeleiteten NC-Programme am CAD zu erstellen. Für standardisierbare Teile (Korpusmöbel u. a.), ist die Ansteuerung aus der Branchenlösung produktiver.
Fertigen
Was die Fertigung angeht, arbeitet ein Großteil der Betriebe sehr hochwertig und sehr genau. Den meisten Unternehmen stehen moderne Maschinenparks zur Verfügung, um eine entsprechende Qualität zu gewährleisten.
In der Praxis zeigt sich, daß die meisten Produktivitätsschritte durch eine Feinkoordination von Tätigkeiten erreicht werden kann. Im Bereich der Fertigung werden aufgrund der AV-Unterlagen die Ablaufprozesse definiert. Es ist wichtig, daß die Unterlagen je Arbeitsplatz korrekt ausgeführt sind. Eine Ergänzung von textlichen Informationen durch Zeichnungen vermindert Rückfragen und Fehler. In vielen Betrieben ist eine Aufteilung in Kostenstellen und eine konsequente Zeiterfassung und Nachkalkulation leider nicht üblich. Viele Betriebe arbeiten schlichtweg nach dem “Bankkonto”: Sie wissen nicht, ob Sie an dem Auftrag Gewinn oder Verlust gemacht haben und zum Teil auch nicht, wo die betrieblichen Stärken und Schwächen liegen.
Je enger die Unternehmenssituation ist, desto wichtiger sind Zahlen und Werte aus der Fertigung. Dies vor allem deshalb, weil nur so festgestellt werden kann, welche Wirkungen Änderungen der Prozesse im Unternehmen hinterlassen. Durch Aufbau von Kostenstellen und Einführung von Zeitwirtschaft auf manueller oder elektronischer Basis kann man sich hier einen guten und stets aktuellen Überblick verschaffen.
Montage
Im Bereich der Montage spielen die Bereiche Planung, AV und Fertigung wiederum zusammen. In einem typischen Tischlereibetrieb wird im Bereich Planung eine andere Informationsgruppierung gewählt als im Bereich Fertigung. In der Planung werden die Elemente, die eine entsprechende Raumsituation ergeben, zu einer Position zusammengefaßt. Diese Position ist in sich nochmals untergliedert und für jedes Teil einzigartig.
In der Fertigung ist es aber Ziel, Teile zusammenzufassen und sie in eigenen Vorgängen abzuwickeln. Deswegen werden in der Branchenlösung gleiche Teile zusammengefaßt. Unter dem Aspekt der Montage ist es aber wiederum wichtig, detailliert das einzelne Teil zu idenJPGizieren. Eine zweite wesentliche Hilfe ist das Ausdrucken der Pläne auf großen Plottern, wo das Papier als Aufbauanleitung verwendet werden kann. Es entfallen viele Detailrisse und Aufmaße.
Sowohl die eindeutige Kennzeichnung der Teile als auch das Nutzen der Risse auf Papierplänen kann zu erheblichen Senkungen der Montagekosten führen. Nicht zuletzt ist dadurch auch gewährleistet, daß deutlich seltener Teile nachproduziert werden müssen. n
*Der Autor ist Geschäftsführer der österreichischen CAD+T Consulting Ges.m.b.H.
Das Unternehmen bietet mit seinen 40 MitarbeiterInnen neben CAD- und Branchenlösungen auch Hilfe bei der Konzeption und betrieblichen Umsetzung an.
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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