1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Der Ölbaum oder Olivenbaum

Schreinerwissen: die Baumarten
Der Ölbaum oder Olivenbaum

Der Ölbaum oder Olivenbaum gehört zweifellos zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Im übrigen ist er immer noch der charakteristischste Baum der Mittelmeerländer und des Vorderen Orients. Auf dem Holzmarkt spielt Olivenholz aber praktisch keine Rolle, außer für Schnitzerei und Drechslerarbeiten.

Merkmale und Eigenschaften
Der Öl- oder Olivenbaum führt die botanische Bezeichnung Olea europaea und gehört zur Familie der Ölbaumgewächse. Von der Gattung olea gibt es etwa 20 verschiedene Arten und zwar in Afrika, Asien und Ozeanien, wobei es sich um immergrüne, z. T. dornenbewehrte Bäume oder Sträucher mit gegenständigen, ledrigen Blättern handelt. In Europa kommt aber nur die Art Olea europaea vor, ein kleiner, langsam wachsender Baum, der selten höher als 15 m wird, oder auch nur als Strauch in den Ländern des Mittelmeeres wächst. Es ist ein trägwüchsiger Laubbaum mit einem in der Regel kurzen Stamm, der sich dicht über dem Boden verzweigt, im Alter ziemlich stark werden kann und meistens sehr bizarre, knorrige Stammformen entwickelt. Die Kronen sind meistens breit und haben unregelmäßig verlaufende, starke Äste. Ölbäume können bis 1000 Jahre und noch älter werden.
Die Blätter des Olivenbaumes sind schmal elliptisch bis lanzettlich geformt, 4 – 8 cm lang, haben leicht eingebogene Ränder, sind oberseits dunkel bis graugrün und unterseits silbrig behaart. Die Blüten erscheinen im April/Juli, sind weiß, zwittrig und klein. Die Früchte sind im September/Oktober voll entwickelt, es sind kugelige oder pflaumenförmige, bis 4 cm große Steinfrüchte, die sog. Oliven, die ein ölhaltiges, essbares Fruchtfleisch haben. Es ist anfangs grün, im Reifezustand meistens schwarz, allerdings gibt es auch Sorten mit anderen Farben.
Der Ölbaum ist dendrologisch betrachtet eine domestizierte Pflanze. Ihre Abstammung geht auf den wilden Ölbaum zurück, wie er auch gegenwärtig noch in den Regionen der sog. Küstenmacchie von Südspanien, Nordafrika bis Palästina und Syrien in dieser wilden Form vorkommt. Wahrscheinlich begann die Domestizierung oder Kultivierung des wilden Ölbaumes bereits zu Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. und zwar im östlichen Teil seines natürlichen Verbreitungsgebietes, etwa im Süden Vorderasiens, westlich vom Nildelta und auf der Insel Kreta, also vor mindestens 5000 Jahren.
Wirtschaftliche Bedeutung
Insbesondere die Kulturform des europäischen Ölbaumes, botanisch Olea europaea subspecies (Unterart) europaea, ist von hoher wirtschaftlicher Bedeutung und zwar aufgrund ihrer Früchte, die man entweder als Oliven direkt als Nahrungsmittel verwendet oder die zu dem bekannten Olivenöl ausgepresst werden, das zu den wertvollsten Speiseölen gehört. Wir werden hierauf noch näher zurückkommen. Die Kulturform des Olivenbaumes ist aber nicht nur in allen Ländern des Mittelmeerraumes systematisch angebaut worden, sondern inzwischen auch in klimatisch ähnlich gelagerten Ländern wie Argentinien, Brasilien, Mexico, Kalifornien, Südafrika oder Südostasien (Japan, Pakistan).
Der Ölbaum ist eine typische Lichtbaumart, die trockene, warme Standorte bevorzugt und auch gegen Dürre resistent ist. Sie können länger anhaltende Trockenzeiten ebenso ertragen wie Jahresniederschläge von 250 mm. Allerdings gehen die Erträge durch Wassermangel in den Sommermonaten stärker zurück. Zu den Risikofaktoren des Anbaus gehören die Winterkälte und natürlich auch Fröste, wenn sie im Frühjahr auftreten. Bei der Anlage von Ölbaum-Plantagen, die besser bekannt sind unter dem Namen “Olivenhaine”, sollten möglichst tiefgründigere und nährstoffreichere Böden ausgewählt werden. Der Ölbaum braucht mehrere Jahrzehnte bis er ausgewachsen ist und vollen Ertrag bringt.
Olivenöl – das hochwertigste Speiseöl
Das goldgelb aussehende Olivenöl setzt sich hauptsächlich aus Triglyceriden und Fettsäuren (97 – 99 %) zusammen. In geringen Mengen beigemischt sind Kohlenwasserstoffe, Wachse, Alkohol, Pigmente, Vitamine, Polyphenole sowie Geruchs- und Geschmacksstoffe. Ferner haben ungesättigte Fettsäuren einen Anteil von 70-80 Prozent, wovon Olein-säure die wichtigste ist. Schließlich haben Linol- und Palmitinsäure noch geringere Anteile am Olivenöl. Beim Einkauf von Olivenöl sollte möglichst auf das Gütezeichen “kalt gepresst” geachtet werden, weil durch kalte Pressung viele Bestandteile mit spezifischen, gesundheitsförderlichen Wirkstoffen erhalten bleiben.
Es steht inzwischen außer Frage, dass das Olivenöl aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften die Nr. 1 unter den Speiseölen der Welt geworden ist. Es rangiert weit vor allen anderen Speiseöllieferanten, wie z. B. Leinsamen, Sojabohnen, Raps, Kokosnuss, Walnuss, Erdnuss oder Sonnenblumen.
Im übrigen war und ist die Olive und das daraus gewonnene Öl nicht allein ein hochwertiges Nahrungsmittel, sondern ist auch zur Hautpflege geeignet und es besitzt heilende Kräfte.
Die Produktion von Olivenöl in Europa in den Jahren 1999/2000 wird auf etwa zwei Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt; hieran hatte Spanien (vor allem in Andalusien) sicherlich einen Anteil von 50 Prozent. Jeweils 400 000 Tonnen dürften auf Italien und Griechenland entfallen sein, die restlichen Mengen auf Portugal und Frankreich. Aufgrund der steigenden Nachfrage, vor allem aus den bevölkerungsreicheren Ländern Mitteleuropas, dürfte sich die Einfuhr von Oliven-öl in naher Zukunft weiter erhöhen.
Das Holz hat gute Eigenschaften, aber . . .
Was das Holz des Ölbaums betrifft, handelt es sich hier um ein hartes, sehr festes und schweres Holz mit einer hohen natürlichen Dauerhaftigkeit und interessanter Maserung (lebhaft gezeichnet). Es kann gut für Parkettböden und Wandpaneele verwendet werden, aber auch für Schnitzerei und Drechslereiarbeiten. Auf dem Holzmarkt spielt Olivenholz aber praktisch keine Rolle, da geeignete Stämme nur selten anfallen. In früheren Jahrhunderten durfte das heilige Holz des Öl- oder Olivenbaumes überhaupt nicht genutzt und verarbeitet werden.
Schon in alten Zeiten
Im Altertum kam der “Kultivierte Ölbaum” nachweislich schon im gesamten Mittelmeergebiet vor und wurde später auch in den meisten subtropischen Ländern angebaut. Bereits im Alten und Neuen Testament werden die wertvollen Ölbäume, die Früchte (Oliven) und das Öl mehrfach erwähnt. Olivenöl wurde damals nicht nur für die Ernährung und für Brennzwecke verwendet, sondern war auch ein Zahlungs- und Tauschmittel. Ferner wurde es zum Opfern und Salben als Weihe- und Heilöl eingesetzt.
Der Ölbaum war in der Antike der Baum des Reichtums und der Religion. Schon in der Antike galt es als Zeichen von Wohlstand und Glück, einen Ölbaum im eigenen Garten gepflanzt zu haben und wachsen zu lassen. Der verstärkte Anbau von Ölbäumen in Palästina ist den Königen David und Salomon zu verdanken.
Viel später, im alten Griechenland, hat der Sage nach die griechische Göttin Athene den Wettstreit um den Rang des Schutzgottes und Namenpatrons der Stadt Athen gegen ihren Rivalen Poseidon dadurch gewonnen, dass sie den Athenern einen Ölbaum als heiliges Geschenk übergab. Unabhängig von dieser Sage stand in der Tat auf der Akropolis von Athen ein heiliger, der Athene geweihter Ölbaum, der “mehrere Jahrhunderte” alt geworden ist. Der römische Schriftsteller Columella bezeichnete den Ölbaum als den ersten oder wertvollsten aller Bäume, wenn er feststellt: “Olea prima omnium arborum est”.
Darüber hinaus wurde der Ölbaum auch zum Symbol für Sieg und Frieden erkoren. Nach dem Alten Testament kehrte die von Noah entsandte Taube mit einem Ölbaumzweig zurück und kündigte damit ein Zeitalter des Friedens nach der großen Sintflut an.
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de