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Design und Funktion– gelungene Symbiose

Internationale Möbelmesse, Köln 2007
Design und Funktion– gelungene Symbiose

Gutes Design ist in. Und heute setzen sich immer mehr Menschen mit dem Thema Wohnen auseinander. Nach Freunden und Freizeit rangiert die Wohnungseinrichtung auf Platz drei der persönlichen Wichtigkeit. Erst danach kommen Mode, Schmuck und Autos. Dieses überaus interessante Ergebnis einer repräsentativen Befragung vom Institut für Demoskopie Allensbach belegt den hohen Stellenwert des Wohnens.

Die positive Grundstimmung war unübersehbar. Bei Ausstellern, Einkäufern und Besuchern herrschte durchweg gut gelaunter Optimismus. Das macht Mut gleich zu Beginn des neuen Jahres.

Auffällig waren hingegen einige große Freiflächen in fast allen Hallen. Abgesehen vom Fernbleiben der Küchenindustrie zogen es auch einige namhafte Hersteller vor, dieses Jahr in Köln nicht auszustellen. Aber auch dies tat der Stimmung und einem regen Messetreiben keinen Abbruch.
Die formale Aussage der Möbel hat sich zu den Vorjahren nicht grundsätzlich geändert. Auffallend ist, dass die eigentliche Präsentation der Einzelmöbel immer mehr in den Vordergrund gerückt ist. Der größte Teil der Aussteller bot dem Besucher bei der Darstellung seiner Elemente eine Gesamtkonzeptlösung an.
Sehr geschmackvolle und ideenreiche Raumwelten wurden hier erschaffen, um mit Wand, Decke, Boden, Licht und viel Dekoration nicht nur ein Möbel, sondern vor allem Lifestyle zu verkaufen.
Grobmaschige Stoffe mit floralen Mustern
Großflächige, florale Muster haben bei den Stoffen der Polstermöbel wieder Hochkonjunktur – direkt als Polsterbezug oder aber als Kissenauflage zur Auflockerung der Sitzgarnitur. Generell sind die Bezugsstoffe der Sitzmöbel grobmaschiger geworden und erinnern an die Stoffe der 70er Jahre und so nimmt man vermehrt auf angenehm, griffigen Wollstoffen Platz. Die Bezugsstoffe sind aus Wolle, Wollfilz, Leinen, Baumwolle und Flachs. Die Muster sind allerdings viel moderner und in Form und Verlauf unregelmäßiger als früher. Und nicht zuletzt wird die optische Aussage der Muster durch die richtige Farbauswahl unterstrichen. Höchstens zwei- oder dreifarbige Konstellationen bilden einen harmonischen Hingucker. Aber auch die Bezugsstoffe sind oft in schwarzweiß gehalten. Neu im Trend sind metallfarbene Optiken in Silber und Gold.
Farblich deutlich abgesetzte Nähte – die Nähte erinnern an italienische Schuhhersteller – waren im Lederbereich zu sehen.
Glas als Gestaltungselement
Generell stellt man fest, dass vermehrt Glaselemente zur Auflockerung der Einzelmöbel eingesetzt werden. Schrille, farbige Glasflächen als Teile der Tischplatten, Schrankfronten oder Schiebetüren waren dieses Jahr die absoluten Trends. Auch ganze Glasfronten bei den Wohnmöbeln sollten die Ära „Holz“ dieses Jahr zumindest zum Teil ersetzen bzw. ergänzen. Dabei reichte das gesamte Farbspektrum von abgetönten Farben wie Grau, bis hin zu grellen, frechen Farben wie Lila oder Grün. Auffällig auch florale Fantasiemuster, die sehr oft in der Kombination der Farben Weiß und Schwarz gezeigt wurden.
Kronleuchter und Glaslüster sind wieder in
Dieses Jahr war geprägt durch außergewöhnliche Accessoires und Licht. Mal abgesehen davon, das Kronleuchter und Glaslüster ihr Comeback feierten, waren viele Leuchten sehr extravagant und beindruckten die Besucher.
Nussbaumholz dominiert
Anders als die letzten Jahre ist der Anteil an Holzoberflächen stark unter Druck gekommen. Sicherlich ist der Holzanteil weiterhin einer der größten, allerdings wird er sehr stark durch Uni-Oberflächen ersetzt.
Generell ist der ausdrucksstarke Nussbaum die dominierende Holzart – ob Europäisch oder Amerikanisch, war dieses Holz oft zu sehen. Gegen den übermächtigen Nussbaum versuchten sich Rotbuche bzw. Kernbuche und Eiche Marktanteile zu sichern. Einen kleinen, aber wachsenden Anteil davon besetzten Obsthölzer wie Birne, Apfel und Pflaume. Sie passen wegen ihrer lebendigen Art sehr gut zum aktuellen Zeitgeist. Wenig – ja, fast gar nicht – zu sehen war Kirschbaumholz.
„Wenn Holz, dann Vollholz“, könnte ein Motto der diesjährigen Messe sein. Sehr oft werden die Holzelemente als massives Trägerteil eingesetzt. Große, geradezu klobige Teile bilden das Fundament z. B. der Betten oder aber die Grundlage für filigrane Lack- oder Glasmöbel. Genau die Kombination der beiden Elemente ergibt ein stimmiges Bild. Hier möchte man den Werkstoff „Holz“ in seiner ganzen Lebendigkeit und natur belassen zeigen und bietet geölte oder gewachste Oberflächen.
Natürlich waren auch Exoten und tropische Hölzer vertreten, wie etwa Palisander, Teak oder Wengé – aber allen voran immer noch Zebrano.
Knallige Farben
Die dominierende Masse an Brauntönen ist zumindest von der Messe verschwunden. Und ähnlich wie in der Textilbranche waren Schwarz und Weiß vorherrschend – ja fast übermächtig. Wenn Farben eingesetzt wurden, dann waren sie sehr kräftig, knallige und mutige Töne, die für Akzente sorgen. Dabei erinnert das Spektrum an die späten Siebziger mit dunklem Grün, kräftigem Gelb, Pink und ganz besonders Lila bzw. Aubergine, das oft mit Anthrazit kombiniert wurde.
Die schon letztes und vorletztes Jahr vorhandene Fototapete hat sich endgültig etabliert. Großformatige Früchte, Landschaften, Menschen oder Ornamentmuster brachten vielen Ausstellern einen zusätzlichen Blickfang. Auch bei den Fototapeten sind florale Muster und Ornamentmotive sehr im Kommen.
TV-Technik prägt Wohnraum
In der Formensprache ist das liegende Rechteck weiterhin klar in der Führung. Es zieht sich durch alle Einrichtungsbereiche – von horizontal unterteilten Kommoden über Sideboards bis zum Wohnzimmerschrank. Das „neue“ Aussehen der Wohnzimmerschränke ist sehr stark durch die heutige TV-Technik geprägt. Die gesamte Optik ist filigraner und luftiger geworden, da das reduzierte Design der Plasma-Bildschirme fast nichts Anderes zulässt. Vergessen scheint die Zeit, bei der auf klobigen Sideboards der schwere Röhrenfernseher thronte. Heute ist alles zurückgenommener, feiner und schlanker – angenehmer für das Auge.
Für die Unterbringung der Multimediatechnik und der dazugehörigen Verkabelungen wurden ebenfalls viele Finessen vorgestellt. Sichtbare Kabelauslässe aus Aluminium – bündig eingelassen – waren eine der zahlreich präsentierten Lösungen.
Technik wo man hinsah. Mehrere Hersteller zeigten lackierte Glastüren – auch verglaste Schiebetürfronten – mit integriertem Bildschirm. Erst nach dem Einschalten des Fernsehers eröffnete sich dem Betrachter hinter der verspiegelten Front das kristallklare Fernsehbild.
Bei Sideboards und Bücherregalen findet man ebenfalls das liegende Rechteck. Dabei werden die Möbel immer edler, sind sehr oft grifflos und somit schlicht. Griffe sind generell sehr zurückhaltend, meistens im Rechteckformat und aus Materialien wie Edelstahl, Alu oder Chrom zu finden. Ebenso die Griffleisten, die meist als Linienbetonendes Gestaltungselement eingesetzt werden.
Tische werden große Tafeln
Lang gezogene Wohnzimmer- und Esstische mit möglichst wenig oder sehr filigranem Unterbau sind weitere Designmerkmale für heutige Inneneinrichtungen. So zeichnen Tischplatten, schwebend abgesetzt und mit dünner Schmalkante die Tische der Stunde aus. Tischbeine werden immer filigraner – einige Hersteller verzichten aus optischen Gründen sogar auf einen Konstruktionsrahmen, zu Lasten der Stabilität. Aufgefallen ist, dass der Esstisch den Übergang zu großen, lang gezogenen Tischtafeln gefunden hat.
Überraschend auch, dass die Sitzbank in diesem Jahr wieder unsere Wohn- und Esszimmer zurückerobert hat. Am Tisch sitzt man wieder auf der Bank. Eine Vielzahl an geschmackvollen Designs aus Massivholz und ansprechendem Materialmix aus Chrom und Leder, der meist sehr leicht wirkenden Bänke, machten Lust dort Platz zu nehmen.
Angepasste Sitzmöbel
Einen sehr bequemen Eindruck hinterließen auch die Sofas. Absolut „Out“ sind starre Zweisitzer. Multifunktionen sind kein neues Thema, sondern bestätigen den Wunsch des Kunden nach Mehrzweck und Flexibilität. Bis ins Detail personalisiert ist das Sofa der heutigen Zeit. Von ausklappbaren Lehnen bis hin zur fein justierbaren Kopfstütze lässt sich alles und auf den jeweiligen Nutzer anpassen. Dieser kann sich seinen Sitz- oder Liegeposition so bequem wie noch nie selbst definieren. Hier ist die Funktion in den Vordergrund gerückt. Spielmöglichkeiten wie Einschübe für die Fernbedienung oder immer neuen Stellmöglichkeiten der einmal erworbenen Couch, sind neben Bequemlichkeit, das Nonplusultra.
Pfiffige Lösung für den Schlafraum und die Ankleide
Weiterhin voll im Trend zeigt sich der begehbare Kleiderschrank. Viele Anbieter boten pfiffige Lösungen, angelehnt an Ladenbausystem. Nicht nur bei den begehbaren Ankleideräumen stand die Schiebetür im Vordergrund. Sie ersetzten vielerorts die Flügeltüren, da sie vor allem bei Über-Eck-Lösung einen Platzvorteil bieten.
Die Inneneinteilung der Schränke oder der begehbaren Schränke ist generell strukturierter geworden, viele Aussteller erweiterten ihre Zubehörpalette, um Kunden noch direkter ansprechen und bedienen zu können. Ausgefeilte Schubkästeneinteilungen – von Sockeneinsätzen bis Handyladestation – lassen keine Wünsche offen.
Interlübke mit ihrem neuen S7 Schranksystem hat wohl die meisten Innovationen im Breich Schranksysteme gezeigt. Sie boten gleich eine Vielfalt Neuerungen an. So verfrachtete Interlübke den in der Küche so beliebten Apothekerschrank in die Ankleide. Bestückt mit unterschiedlichen Fachböden für Wäsche, Accessoires oder Schuhen ist er auch dort ein Multitalent. Auch für das versteckte Belüftungssystem im Kleiderschrank mit eigenem Durftreservoir werden sich Käufer finden. Natürlich kann auch hier der versteckt integrierte TV hinter einer elektrischen Hebewand zum Vorschein gebracht werden.
Mit einem sehr fein gehaltenen Beschlag beeindruckt die neue Eckschrankschwingtür des S7. Kinderleicht lassen sich die großformatigen Türen zur Seite bewegen und ermöglichen so zum Beispiel als Ecklösung den gesamten Inhalt griffbereit vor sich zu haben.
Fazit
Der schlichte Minimalismus mit klaren Linien bleibt auch 2007 Trend. Das liegende Rechteck ist nach wie vor das bestimmende Format der meisten Möbel. Glas, Edelstahl und Chrom ergänzen edle Hölzer und werden gerne mit floralen Mustern kombiniert. Voll gestopft mit Funktionen und wunderschön ausgearbeiteten Details wecken Aussteller die Kauflust der Kunden. Die moderne deutsche Wohnung wird künftig schlichter, edler und deutlich funktioneller sein. ■
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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