Fachbücher, Multiple-Choice-Tests gedruckt oder am PC: Möglichkeiten der gezielten Vorbereitung auf die Gesellenprüfung gibt es viele – mit all ihren Vor- und Nachteilen.
Eine sehr kommunikative und teamorientierte Art der Vorbereitung haben die Auszubildenden mit ihrem Lehrer Wolfgang Sobolewski an der Berufsschule Technik 2 in Ludwigshafen entwickelt. In Form eines Projektes wurde ein Brettspiel entwickelt, das in spielerischer Form auf Teilbereiche der Gesellenprüfung vorbereitet.
Die Spielidee
Auf den von Sobolewski entwickelten und jederzeit erweiterbaren Lernkarten stehen jeweils drei Fragen aus dem Bereich Fachtechnologie und Fachzeichnen. Auf der Rückseite der Karten finden sich die dazugehörigen Antworten. Während des Spieles würfeln die Schüler und rücken entsprechend der Augenzahl auf farbig gestaltete Spielfelder vor.
Entsprechend der Farbe des Spielfeldes, auf dem ein Spieler nun ankommt sowie der Augenzahl des Würfels, stellen die Mitschüler eine Frage aus der Lernkarte. Die Lernkarten sind der Farbe der Spielfelder angepasst und damit auch thematisch unterteilt.
Beantwortet der Schüler die Frage richtig, erhält er die Lernkarte und kann weiterwürfeln. Um das Spiel zu gewinnen, muss der Schüler im gesamten Spiel mehrere Karten jeder einzelnen Farbe sammeln. Wolfgang Sobolewski sieht gravierende Unterschiede zum „isolierten“ Lernen mit Fachbüchern und PC-Programmen: „Man sollte die Schüler nicht nur zu Einzelkämpfen am PC motivieren, sondern auch die Gunst der Stunde nutzen und alle Mitschüler gleichzeitig als fragende, beantwortende und erklärende ‚Medien’ in den Lernprozess einbeziehen.“
Die Erfahrungen zeigen offenbar große Vorteile: Ein aufgelockerter Gruppenunterricht mit vielen pä-dagogischen Vorteilen findet statt. Während des Spiels sind die Schüler gezwungen, die anderen Teilnehmer mit richtigen Antworten zu überzeugen. Ein kritisches Nachfragen und Herauskitzeln der korrekten Antworten durch die Spielmitglieder regt zu einer tieferen Auseinandersetzung mit den Fragestellungen an. Oftmals wird nicht nur die eigentliche Fragestellung beantwortet, sondern der fachliche Gesamtzusammenhang ‚gemeinsam’ abgeklopft. Wenn im Spiel Schüler ihren Mitschülern etwas genauer erklären müssen, üben sie sich im Umgang mit dem Fachwissen.
Ein weiterer Vorteil: Nicht der Lehrer, sondern die Schüler stellen die Fragen. Manche die sich im Unterricht nicht so richtig trauen, blühen in diesem „lehrerfreien Raum” oftmals richtig auf.
Im Projektverlauf wurden nicht nur die Lernkarten – sprich Fachinhalte – thematisiert. Die Tischlerklasse entwickelte gleichzeitig ein Aufbewahrungskästchen für Lernkarten und Spielsteine. So wurden Entwürfe und Vorschläge für ein Vollholzkästchen für die handwerkliche Einzelfertigung und die maschinelle Serienfertigung ausgearbeitet. Diese konnten von den Schülern in ihren Betrieben selbst umgesetzt werden.
Interessenten am Konzept, am Kauf oder am Nachbau des Lernspiels wenden sich an:
Wolfgang Sobolewski
Pilgerstraße 7
67069 Ludwigshafen
Tel 06 21/65 14 59
Fax 01 21/25 10 73 00 24
E-Mail: sobolewski@email.de
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