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Die erste Idee loslassen

Entwurfsgeschichte(n) II
Die erste Idee loslassen

Tobias Specht ist ein Schreiner, wie alle – mit viel Herzblut fürs Holz. Meint Gudrun H. Hölzer. Als kleiner Junge sei er öfters an jenem Baum vorbeispaziert, der später sein Meisterstück zieren sollte – ein Feldahorn. Noch vor Beginn der Meisterschule stand das Thema des Stückes unumstößlich fest.

Der persönliche Bezug zu Omas Küchen-Buffet war so stark, dass dieses Möbel sein Entwurfsthema werden sollte. Ein Retro-Design also. Kann das gut gehen? fragte sich Gudrun H. Hölzer und rief zur umfassenden Auseinandersetzung mit dem Thema und der Idee auf.

Am Anfang standen dabei Fragen, die zu klären versuchen, was das Besondere dieses Möbels ist. Was inspiriert und ist letztlich Anlass, sich damit zu beschäftigen? Die erste Fragerunde thematisierte: Was verbindet Sie mit diesem Möbel? Warum empfinden Sie dieses als schön? Was weiß das Möbel zu erzählen? Wo entdecken Sie Gebrauchsspuren? Welche gestalterische Sprache spricht es? Welche Zeitepoche spiegelt es?
Die zweite Fragerunde beschäftigte sich anschließend mit dem Bezug zum Hier und Jetzt: In welcher Zeit leben wir, leben Sie? Welchen Wandel hat sich in unserem Umfeld vollzogen? Ist ein schweres Einzelmöbel zeitgerecht? Gilt Mobilität auch für Sie? Ist das geplante Thema ein Beitrag zum Thema Schreinerhandwerk der Zukunft?
Nach dem Bearbeiten dieser Frage-stellungen gab es drei Erkenntnisse:
  • 1. Das Möbel ist mit einer Emotionalität belegt, die es liebenswert und „schön“ macht.
  • 2. Es ist kein Beitrag zum Thema Zukunft des Schreinerhandwerks, das Möbel ist nicht zeitgemäß.
  • 3. Bei einem Küchenmöbel heute muss grundsätzlich neu angesetzt werden.
Was nun? Nach dieser offenen Frage entstand eine kleine Bandbreite neuer Ideen. Die Anregung, sich mir einem Quader als Basiskörper, zu beschäftigen wurde aufgegriffen, Gliederung und Proportionen untersucht. Die Beschäftigung mit kleineren Kubusgrößen, mit dem Einsatz von Beleuchtung führte letztendlich erneut zu einem Aufbewahrungsmöbel. Das Thema war nun: „Aufbewahren, was für mich wertvoll ist.“ Etwas aufbewahren, sortieren, schützen – etwas Persönliches, etwas Schönes.
Aus dem Küchenbord der Oma mit all den alten Sammeltassen und Erinnerungsstücken entwickelte sich ein Schubladenkasten. Aus dem Schubladenkasten wiederum ein Präsentations- und Sammlermöbel. Klein, fein, schön und pfiffig. Für Federn, für Steine, für Liebgewonnenes. Doch nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern ebenso ein Präsentationsmöbel, einsetzbar im Schmuck- und Accessoire-Bereich.
Die Auszüge sind setzkastenartig unterteilt. Kostbarkeiten können auf dem Möbel platziert und durch eine ausfahrbare Leuchte optimal ins Licht gesetzt werden.
Für die Griffausbildung, die Leuchtenabdeckung und die Ausgestaltung des Innenraums kam dann doch der Feld-Ahorn zu Ehren. Die Kombination mit schlichtem Ahorn ist sehr dezent und schön.
Durch feine Detaillierung entstand ein in sich stimmiges Kleinmöbel, genannt „Findus“, das der ursprünglichen Idee, etwas Liebevolles zu schaffen, auf beste Weise Rechnung trägt.
Das Loslassen der ersten Idee sei eine echte Leistung gewesen, davon ist Gudrun H. Hölzer überzeugt. Dieser Prozess und die Erfahrung des Entwerfens werden den Schüler immer mit seinem Meisterstück verbinden.
Tobias Specht selbst ist auch sehr zufrieden. Er war Meisterschüler in Schwäbisch Hall im Jahr 2003/ 2004. (ra)
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