1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Die Farbe macht den Unterschied – alles ist weiß!

Internationale Möbelmesse 2008
Die Farbe macht den Unterschied – alles ist weiß!

Die Messe selbst war relativ gut besucht. Den nicht so gut gefüllten Messehallen standen jedoch gut gefüllte Auftragsbücher gegenüber, so dass die meisten Aussteller sehr zufrieden sind und optimistisch in das neue Jahr gehen können.

Die Formensprache ist – wie in den Vorjahren – sehr schlicht und es dominierten liegende, rechteckige, oft sehr breite Möbel. Man hatte den Eindruck die Anbieter hätten sich abgesprochen, da sich nahezu alle gezeigten Erzeugnisse sehr ähnlich sind. Leider präsentierten sich nur sehr wenige Firmen mit wirklich neuen Ideen.

Vielerorts hatte man den Eindruck ein Déjà-vu zu erleben. Im Großen und Ganzen wurden die Konzepte des Vorjahres beibehalten und neu dekoriert. Das entspricht auch dem Bild der neuen Möbel, ja, es gibt fast keine.
Stoffe und Dekorationsmaterialien
Die auffälligsten Neuerungen gab es im Bereich der Dekorationsmaterialien und Bezugsstoffe. Sie bieten die Möglichkeit bewusst individuelle Akzente zu setzen oder „durchgestylten“ Räumen eine wohnliche Atmosphäre zu verschaffen. Verschwindend gering waren die, noch im letzten Jahr als Trend gefeierten floralen Ornamente. Diese wurden ersetzt durch opulente Ornamente im neoklassizistischem Stil sowie Retro-Barock-Muster. Getreu dem Motto „Erlaubt ist, was gefällt“, finden wir neben allen Nuancen Weiß, viele erdige Naturtöne und knallige Farben (z. B. Brombeere) in Kombination mit hochwertigen Prägungen oder Applikationen wie z. B. Strass. Die Oberflächenstrukturen im Polstermöbelbereich sind angenehm zurückhaltend und bieten dem Benutzer den Komfort, den er erwartet. Flachgewebe mit feinen Strukturen aber auch der Klassiker Leder kommen gut an.
Farben
Die (Nicht-)Farbe Weiß ist in diesem Jahr in allen Bereichen absolut Markt-beherrschend. An der Wand werden zusätzlich erdige Pastell- und Tabakfarben, Schokoladen-Braun, Grautöne und Schwarz verwendet. Eine Erinnerung an die 60- und 70er Jahre: Räume werden wieder dunkler. Die schrillen Farben der letzten Jahre, wie z. B. Pink, Lila oder Aubergine sind von der Wand verschwunden und werden nun vorrangig im Dekorationsbereich eingesetzt. Sie dienen dem Zweck, das ruhige Ambiente durch Akzente aufzulockern und nicht mehr wie in den Vorjahren zu bestimmen. Die technische Weiterentwicklung erlaubt es, sowohl an Tapeten, Bezugsstoffen und Möbelfronten Ton-in-Ton zu arbeiten. Durch verschiedenste Veredelungstechniken, wie z. B. Glanz- und Reflexionsgrad oder Oberflächenbeschaffenheiten eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten mit nur einer Farbe zu spielen.
Glas
Lackiertes Glas hat neben den Hochglanzflächen einen festen Stellenwert innerhalb der Möbelfronten und -oberflächen. In der Farbauswahl wird das Material Glas trendbewusst eingesetzt. Es ist weniger leuchtend bunt, sondern beweist auch in klarem Weiß/Schwarz und schlichten Naturtönen Understatement.
Licht
Überdimensionale Lichtobjekte und opulente Lampenschirme setzen sich 2008 gekonnt in Szene. Mit hochwertigen Materialien, Mustern und in vielen Farben ersetzen sie die klassischen Kronleuchter der letzten Jahre. Darüber hinaus sorgen flächige LED-Lichtdecken und Nischenbeleuchtungen sowie indirekt beleuchtete Wandflächen kunstvoll inszeniert für Atmosphäre.
Holz: „Back to the woods“
Wie zu erwarten setzen die heimischen Hölzer Nussbaum, Eiche und Buche ihren Siegeszug weiter fort. Neben diesen konnten noch Holzarten wie Wenge, Teak, Palisander und Olive Marktanteile behaupten. Vom Aussterben bedroht ist wohl die Kirsche. Schade eigentlich, aber wir haben sie wirklich auf der gesamten Messe nicht vorfinden können.
In den vergangenen Jahren, durch die Kernbuche bereits angekündigt, darf und soll Holz durchaus wieder rustikaler werden, so ist z. B. der Splintanteil kein störendes Element, sondern eine bewusste Betonung des ursprünglichen Charakters. Holz in seiner natürlichen Form verdrängt die künstliche Effekthascherei der vergangenen Jahre.
Der individuelle Charakter des Holzes wird durch stark gebürstete Oberflächen hervorgehoben. Fühlbare Strukturen sind stark im Kommen und unterstreichen die Einzigartigkeit des Holzes. Auf die Spitze getrieben wird dies durch Tiefenfräsung im Massivholz. Im Materialmix mit Glas, Stein, Metall und Uni-Hochglanzflächen bilden sie reizvolle Kontraste.
Unübersehbar ist der weiter steigende Bedarf nach geölten oder gewachsten Oberflächen. Dieser Naturlook zieht sich durch den gesamten Massivholzbereich. Der Eindruck des unbehandelten Holzes wird durch die positiven Eigenschaften der Öle und Wachse gefördert.
Aus dem Lebensmittelbereich nicht mehr wegzudenken, gewinnt das Thema Nachhaltigkeit und Ökologie auch bei Möbeln an Stellenwert. Insbesonders hier sehen wir großes Potenzial für mittelständische Handwerksbetriebe mit transparenter Fertigung.
Ein horizontaler Furnierverlauf wurde bis dato nur bei Sideboards und liegenden Formaten verwendet. Von der Theken- bis zur Küchenfront stellen mehr und mehr Verarbeiter nun auch auf die horizontale Fladerung um. Das dies mehr als ein Trend ist, zeigen Reaktionen der Plattenindustrie, die in Teilen bereits auf liegende Formate umzustellen beginnt.
Insgesamt sinkt der Anteil an Holzfronten weiter. In Kombination mit lackierten Hochglanzflächen wird Holz oft nur noch als hochwertiger Eye-Catcher oder Akzentfläche eingesetzt.
In den letzten Jahren feierte die Tapete bereits ihr Comeback, dieses Jahr zog die gute alte Holzvertäfelung nach. Hochwertig verarbeitet und als Vollfläche eingesetzt vermittelt sie ein angenehmes Raumklima. Von der Edelversion ohne Fuge, über Kassettenformate bis hin zur rustikalen Rauspundwand mit groben Ästen bietet die Holzvertäfelung vielfache Gestaltungsmöglichkeiten. Auch hier ist unübersehbar: Die Holzrichtung ist nicht mehr stehend, sondern liegend.
Möbel
Individualität und Vielseitigkeit ist heute ein Anspruch, der an jedes Möbel gestellt wird. Der Kunde will mit seinem Möbel die größtmögliche gestalterische Freiheit haben. „Man kann es Drehen und Wenden wie man will“, war ursprünglich ein Ausspruch für Ausweglosigkeit. Im Bezug auf die Entwicklung von Möbelstücken ist er der Leitfaden für Gestalter und Entwickler. Einrichtungsgegenstände müssen praktisch anpassbar und jeder wohnlichen Veränderung gewachsen sein. Die Zeiten, in denen Räume museumsgleich mit exponatenhaften Möbelstücken bestückt wurden, sind vorbei. Auf der Suche nach einem wohnlichen Raumgefühl sucht der Kunde vermehrt nach natürlichen Materialien und individuellen Konzepten. Weniger ist mehr – die Möbel wirken durch Understatement und Materialehrlichkeit. Technische Feinheiten und elektrische Installationen werden nicht mehr gezeigt, sondern überzeugen schlicht durch ihre Funktionalität. Ob es sinnig ist den Couchtisch mit dem MP3-Player verbinden zu können ist und bleibt weiterhin fraglich.
Tische
Groß, größer, Tischplatten – durch offenere Wohnraumgestaltung wird der Tisch mehr und mehr zum Mittelpunkt und kommunikativen Zentrum. Dadurch werden sie von Haus aus größer und die Notwendigkeit einer Ausklappfunktion entfällt. Meist gezeigt wurden massive Tischplatten im Materialmix mit Chromuntergestellen.
Fazit
Das Zuhause wird mehr und mehr zum wohnlichen Rückzugsort. Dunklere Wandfarben machen den Raum intimer und sorgen für ein Höchstmaß an Behaglichkeit. Hochwertige Materialien und luxeriös ausgestattete Möbel in dezenten Farben bilden die Bühne für die individuelle Gestaltung des Wohnumfeldes. Exklusive Designerstücke werden nicht mehr inszeniert, sondern integrieren sich möglichst harmonisch und langlebig in die private Wohnlandschaft. Die Wohnung von morgen lebt durch austauschbare und vor allem kontrastreiche Dekorationen. ■
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de