„1998 war ein erfolgreiches Jahr für unser Unternehmen.“ Wolfgang Wilmsen, Vorstandsvorsitzender der Weinig AG, Tauberbischofsheim, verkündete bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt den höchsten Gruppenumsatz in der Firmengeschichte: Fast 529 Mio. DM bedeuteten eine Steigerung von 5,6 % gegenüber dem Vorjahr. Allerdings verhehlte Wilmsen keineswegs, daß nicht alle gesteckten Ziele erreicht wurden.
Der bereits für 1998 anvisierte Gesamtumsatz von 550 Mio. DM wird erst für 1999 erwartet. Getroffen wurde Weinig vor allem von den Wirtschaftskrisen in Asien und Rußland. Allein der Auftragseingang aus Asien schrumpfte im vergangenen Jahr von 12 auf 4 %.
Trotzdem blickt das Unternehmen mit Optimismus in die Zukunft: „Im November“, so Wilmsen, „stehen bei Weinig spektakuläre Innovationen an.“ Die Katze wollte er jedoch noch nicht ganz aus dem Sack lassen. Bei einer der Neuentwicklungen, soviel wurde bekannt, handelt es sich um kompakte Keilzinkenanlagen.
Innovation sei immer ein Thema bei Weinig, denn: „Wir haben die Köpfe voller guter Ideen.“ Bereits auf der Ligna präsentierte Weinig eine neue Hochleistungsmaschine, von der man sich positive Impulse erhofft. Insgesamt habe die Ligna für den Kehlmaschinenhersteller einen zufriedenstellenden Verlauf genommen: Aufträge für insgesamt 30 Mio. DM wurden dort unter Dach und Fach gebracht.
In einem äußerst schwierigen wirtschaftlichen Umfeld sei es Weinig 1998 gelungen, die Umsatzausfälle in Krisenregionen wie Asien und Rußland durch Zuwächse in anderen Märkten einigermaßen auszugleichen. Erstmals in der Geschichte der Weinig-Gruppe wurde das Geschäft im Heimatmarkt durch die in den USA getätigten Umsätze übertroffen. Die Exportquote stieg auf 82,5 %.
Der Auftragseingang blieb hinter den Erwartungen zurück. Sowohl bei der Weinig AG mit 350 Mio. DM (Vorjahr 427) als auch in der Gruppe mit 547 Mio. DM (559) wurden die 97er Werte verfehlt.
Der konsolidierte Umsatz in der Gruppe erreichte 1998 insgesamt 528,7 Mio. DM. Die Steigerung von 5,6 % im Vergleich zu 1997 resultiert im wesentlichen aus der neuformierten GreCon Dimter-Gruppe. Wilmsen verschwieg allerdings nicht, daß GreCon Dimter in ihrem ersten Geschäftsjahr die Erwartungen nicht erfüllt habe. Bei einem Umsatz von 75 Mio. DM stehen dort 14,5 Mio. DM Verlust zu Buche.
Im April 1999 habe GreCon Dimter aber erstmals ein Plus von einer halben Mio. DM erzielt.
Der Jahresüberschuß der AG liegt mit 40,6 Mio. DM auch unter Berücksichtigung der im Vorjahr enthaltenen Verschmelzungseffekte von 16,6 Mio. DM erheblich über dem Vorjahreswert von 7,7 Mio. DM. Insgesamt schaffte die Weinig-Gruppe einen Jahresüberschuß von 19 Mio. DM, was vor dem Hintergrund schwieriger Märkte sehr bemerkenswert sei.
Wolfgang Wilmsen: „1999 wird ein sehr schwieriges Jahr.“ Dies habe man schon im ersten Quartal zu spüren bekommen. Trotzdem gebe es Tendenzen, daß sich die Weltwirtschaft etwas erhole und speziell Asien langsam aber sicher wieder auf die Beine komme. Dies zeige sich auch in einem kräftigen Anstieg der Auftragseingänge zu Beginn des zweiten Quartals. n
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