1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Die passende Tür fürs Haus

Fassadenanalyse und Wirkungen von Farbe als Entscheidungshilfe zur Türauswahl
Die passende Tür fürs Haus

Haustüren verkaufen sich nicht wie Fensterelemente. Der Beratungsaufwand ist viel höher, denn bei der Haustür geht es um die Visitenkarte des eigenen Hauses. Schließlich kauft man den eigenen Anzug auch nicht im Supermarkt, sondern lässt sich gerne in dem Fachgeschäft beraten. Der Kunde bleibt bei dem Anbieter, der die schönste Tür anbietet und der einem im Beratungsgespräch die richtige Haustürlösung entwickelt. Dafür lassen sich aber deutlich höhere Margen mit dem Produkt erzielen, schließlich ist man auch viel weniger vergleichbar.

Für die richtige Entscheidung im Umgang mit Haustüren ist es wichtig, das Aussehen eines Hauses zu erfassen und zu analysieren. Der architektonische Stil eines Gebäudes wird durch unterschiedliche Einflüsse geprägt, wie beispielsweise die Bauzeit, die Region und die verwendeten Stilmittel. Zu diesen gehören die Dachform, die Materialien oder die Anordnung der Fenster auf der Fassade.

Mit einem Foto des Hauses kann man sich den architektonischen Aufbau eines Gebäudes bewusst machen. Alle prägenden Bauteile sollten als einzelne Formen wahrgenommen werden. Dadurch wird die Fassade schematisch aufgeteilt und die Proportionen und Gliederungen der einzelnen Elemente wie Dach, Fenster, Treppe usw. verdeutlicht.
Mit der Verwendung eines Transparentpapiers, das man über das Foto legt, lassen sich ganz einfach die einzelnen Grundelemente der Fassade nachzeichnen und man erhält so eine stilisierte Zeichnung des Hauses. Durch diesen Schritt vereinfacht man sich die Wahl einer entsprechenden Haustür, die formal und stilistisch zur Bauart des Hauses passt.
Bestandteile der Fassadenanalyse:
  • 1. Baustil, Wirkung des Gebäudes
  • 2. Proportion
  • 3. Fassadengliederung
  • 4. Bezugselemente.
Das Beispiel zeigt ein Einfamilienhaus aus den 60er oder 70er Jahren. Die Bauform wirkt sehr kompakt, was durch die einfache Grundform des Gebäudes und durch das flache Walmdach, das im Verhältnis zum Baukörper klein wirkt, zustande kommt. Die Fassade ist symmetrisch gegliedert; der Eingangsbereich befindet sich in der Mitte. Gebrochen wird die Symmetrie durch die asymmetrische Aufteilung des Fensters über der Haustür.
Die Haustür ist mit den zwei Seitenteilen und der anliegenden Treppe zentrales Element des Hauses und im Fokus des Betrachters. In diesem Fall sind die äußeren schlichten Fenster, das asymmetrische Fenster über dem Eingang und die Treppe als Bezugselement zu sehen.
Der Stil des Hauses wirkt durch die Bauform und die Darstellung des Eingangsbereiches villenhaft und repräsentativ.
Auswahl einer Haustür
Die Fassadenanalyse dient als Basis für zwei Gestaltungsansätze, die man für die Auswahl einer passenden Haustür nach formalen und architektonischen Gesichtspunkten anwendet.
Bei dem ersten Ansatz werden vorhandene Linien des Hauses verstärkt. Durch die Aufnahme und Wiederholung der Formen des Gebäudes im Dekor einer Haustür, verbindet sich diese harmonisch mit der Fassade. Dadurch wird die Tür Bestandteil der Gesamtarchitektur. Diese Wirkung kann durch die Aufnahme von Farbklängen und vorhandenen Materialien noch stärker betont werden.
Bei dem zuvor beschriebenen Hausbeispiel wird die Schlichtheit des Hauses durch die Wahl einer geschlossenen Haustür noch verstärkt. Die Tür nimmt mit den feinen Edelstahlintarsien dezent die Asymmetrie des oberen Fensters auf und fügt sich elegant in die Fassade ein. Die Farbe der Haustür betont den zentrierten, repräsentativen Eingang.
Bei dem zweiten Gestaltungsansatz werden die Formen des Gebäudes, durch die Schaffung eines weiteren Gestaltungselements, erweitert. Dieses kann den gesamten Eingangsbereich oder nur die Haustür betreffen. Die Tür wird hier als eigenständiges Element wahrgenommen, das zusätzlich durch farbliche Kontraste hervorgehoben werden kann.
Wirkung von Farbe
Für den gesamten Eindruck eines Gebäudes kommt der Farbe eine große Bedeutung zu. Sie kann Stimmungen erzeugen und die Anmutung eines Gebäudes verändern. Mit Farbe können Gebäudeteile betont und abgesetzt oder kontrastreich gestaltet werden. Die Haustür, die im Mittelpunkt eines Hauses steht, kann harmonisch an die vorhandenen Farben und Materialien des Hauses angepasst werden oder bewusst einen Kontrast zu den anderen Gestaltungselementen setzen.
Da Farbe aber immer unterschiedlich aussieht, je nach Beleuchtung und Umgebungsfarbigkeit, ist es ein Medium, das richtig besprochen werden muss, um Unsicherheiten vorzubeugen.
Die folgenden Beschreibungen von Farbphänomenen geben einen kleinen Einblick in die Wirkung von Farbe.
Fassaden wirken mit Farbe
Eine weiße Haustür erscheint auf der Backsteinfassade größer als eine dunkle Tür. Sie tritt auch stärker aus der Fassade hervor, während das dunkle Element stärker in die Fassade eingebunden ist. Die Helligkeit der Haustürfarbe beeinflusst im Zusammenspiel mit der Fassade die Wirkung des Hauses.
Simultane Wirkungen von Farbe: Wenn zwei Farbflächen aneinander stoßen, erscheint der Unterschied zwischen den beiden Farben meistens größer als er ist. Das Auge ist bestrebt, Unterschiede deutlich zu machen und steigert deshalb den Kontrast, um die Umrisse und damit die Form der Flächen zu verdeutlichen. Die Folge davon ist, dass eine Farbe in unterschiedlicher Umgebung verschieden aussehen kann. Diese Wirkung bezeichnet man als Simultankontrast, da sich die Farben gleichzeitig gegenseitig beeinflussen.
Das Beispiel mit den grünen Quadraten zeigt die Wirkung des Simultankontrastes. Stoßen die Flächen direkt aneinander, lassen sich die feinen Farbnuancen voneinander unterscheiden. Sobald ein Freiraum zwischen den Flächen entsteht, kann das menschliche Auge kaum noch Farbunterschiede feststellen. Deshalb muss man Farben immer direkt aneinanderlegen, um sie richtig abmustern zu können. Auch bei der Bestimmung der Haustürfarbe ist es hilfreich, diese direkt an die angrenzenden Materialien der Fassade zu halten.
Veränderung der Farbhelligkeit: Dieselbe Farbe erscheint auf einem helleren Hintergrund dunkler als auf einem dunkleren. Die drei Quadrate in Weiß, Grau und Schwarz mit den innen liegenden beigen Quadraten verdeutlichen, wie unterschiedlich ein beiger Farbton je nach Untergrund wirken kann. Das gleiche Phänomen tritt bei der Haustür und der Fassade auf. Eine beige oder hellgraue Haustür wirkt auf einer dunklen Fassade viel heller als auf einer weißen Fassade.
Veränderung der Sättigung: Eine etwas getrübte Farbe wirkt auf einem vergrauten Hintergrund bunter, auf einem gesättigten dagegen noch getrübter. Das vereinfachte Beispiel mit den zwei Rechtecken und den Streifen zeigt dieses Phänomen. Die rotbraune Farbe der dünnen Streifen ist identisch. Die Farben der dahinter liegenden Flächen verändern jedoch die Farben der Streifen.
Dies bedeutet für die Praxis, dass der Farbton einer Haustür anders wirken kann als zuvor im Farbfächer bestimmt. Die beiden roten Haustüren auf der vorigen Seite sind im gleichen RAL-Ton lackiert. In der Umgebungsfarbigkeit der jeweiligen Eingangsbereiche wirken sie jedoch unterschiedlich.
Einsatz von Farbe
Farbzusammenstellungen werden dann vom Betrachter als harmonisch angesehen, wenn zwischen den Farbnuancen Beziehungen vorhanden sind. Bei der Auswahl einer Haustürfarbe bedeutet dies, Farbtöne, die bei der Fassade vorhanden sind, aufzugreifen. Man kann vorhandene Töne aufhellen bzw. abdunkeln, um eine Farbübereinstimmung zu erzielen. Vorhandene Farbtöne können aber auch mit kontrastierenden Farbtönen kombiniert werden, um Gegensätze zu erzeugen.
Unabhängig von der jeweiligen Gestaltungsrichtung, ob harmonisch oder akzentreich, ist eine Farbanalyse des Hauses empfehlenswert, die natürlich auch alle Materialien mit einschließt. Backstein und Klinker weisen beispielsweise eine Eigenfarbigkeit auf. Putz, Hölzer oder Kunststoffe werden eingefärbt oder beschichtet. Bei der Auswahl einer Haustürfarbigkeit muss man auf alle sichtbaren Farben und Materialien eingehen, um eine stimmige Kombination zu erhalten. Die Fotobeispiele zeigen Kombinationsmöglichkeiten, die das Zusammenspiel von nuancenreichen Materialien mit einfarbigen Haustürfarben verbindet.
Ton-in-Ton-Harmonie: Modulation einer Basisfarbe in der Helligkeit und Sättigung (Beispielfoto: Weiß zu hellem Klinker).
Hell-Dunkel-Kontrast: Kombination von hellen und dunklen Farben (Beispielfoto: Weiß zu dunklem Klinker).
Bunt-Unbunt-Kontrast: Kombination einer bunten Grundfarbe mit Farben, die einen hohen Unbuntanteil haben (Beispielfoto: Gelb zu Anthrazit).
Komplementärkontrast: Kombination von Farben, die sich im Farbkreis gegenüber stehen, wie Gelb-Blau, Rot-Grün, etc. (ohne Beispielfoto).
Farbtrends
Weiß ist bei Haustürfüllungen die einfallsloseste aber auch meist verkaufteste Farbe. Eine Haustür ist nach wie vor kein modisches Accessoire, das man alle paar Jahre austauscht. Sie soll zeitlos sein aber dennoch zeitgemäß. Das heißt, man möchte mit der Farbe der Haustür viele Jahre leben können, ohne dass man diese satt gesehen hat.
Als Zusatzfarben zum neutralen Weiß sind bei Haustüren derzeit warme, natürliche Grautöne, die durch neue Beschichtungsmethoden metallische Effekte aufweisen, Trend. Dadurch entstehen interessante Oberflächen, die hochwertig, satt und materialhaftig wirken und zudem extrem kratz- und schlagfest sind. Die klassische RAL-Farbpalette wird im Türfüllungsbereich durch diese neuen Pulverfarbigkeiten vielfältig ergänzt. ■
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de