Schon lange lässt sich Holz biegen, als Bugholz oder dreidimensionales Sperrholz (Michael Thonet, Alvar Aalto, Charles Eames). Heute formt der Dresdner Professor Peer Haller Holzplatten und Bretter zu Rohren, Ringen oder geschwungenen Reliefs. Holz lässt sich verflüssigen (Kunststoffersatz) oder durch Hitzebehandlung festigen (dimensionsstabiles Thermoholz). Spezialsperrhölzer sind schußsicher (Panzerholz für Bankschalter oder Luxushotels) oder dienen als Unterboden für Formel 1-Rennwagen (auch Michael Schumacher fuhr „auf Buche“ zum WM-Titel).
Massivholzmöbler setzen inzwischen Computertomografen für perfekte Holzkompositionen ein. Das israelische Designduo Reddish belegt MDF-Platten mit digital tätowierten Furnieren und fertigt daraus Trendmöbel. Im Zusammenspiel mit neuen computergesteuerten Entwurfstechniken und Verarbeitungstechnologien erprobt Achim Menges, Professor in Stuttgart und London, revolutionäre Anwendungen (computergesteuerte Morphogenese), zum Beispiel bewegliche Hochleistungsfaserverbundwerkstoffe, die ähnlich wie sich öffnende und schließende Pinienzapfen keine Materialermüdung zeigen.
Wenn Wissenschaftler, Holzwirtschaft, Maschinenbauer, Designer und Marketingleute noch stärker aufeinander zugehen werden, dann wird Holz auch in Hightech-Bereichen und technikbegeisterten Lifestyles weitere Marktanteile gewinnen.
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