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Einfallsreiche Jugend

"Die Gute Form - Tischler gestalten ihr Gesellenstück"
Einfallsreiche Jugend

Mit einer Rekordbeteiligung wartete im vergangenen Jahr der Gestaltungswettbewerb “Die Gute Form – Tischler gestalten ihr Gesellenstück” auf. 55 Gesellinnen und Gesellen aus 52 Innungen bewiesen, dass die Veranstaltung aus dem nordrhein-westfälischen Tischlerhandwerk nicht mehr weg-zudenken ist. Das breite Echo belege den “großen Elan und die unerhörte Begeisterung, die der Gestaltungsgedanke unter jungen Tischlern auslöst”, meinte Alfred Jacobi, Landesvorsitzender, anlässlich der Preisverleihung und Ausstellungseröffnung.

In seiner Eröffnungsrede räumte der Verbandsvorsitzende Alfred Jacobi ein, dass über viele Jahre hinweg sowohl der Sinn für Gestaltung als auch die Zahl der Handwerker, die fähig sind, ein Werkstück oder Projekt von der Idee bis zur Fertigstellung eigenständig und ästhetisch zufriedenstellend auszuführen, im Vergleich zum Industriedesign abgenommen hätten. Dabei sei die “Synthese von handwerklich hochwertiger Ausführung und ästhetischer Qualität des Entwurfs” über Jahrhunderte das Monopol des Tischlerhandwerks gewesen, erinnerte Alfred Jacobi. Erst im Laufe der achtziger Jahre habe das Tischlerhandwerk durch vielfältige Initiativen dieses Feld wieder mit Erfolg besetzt.

Den Wettbewerb “Die Gute Form”, den der Fachverband bereits zum 14. Mal landesweit durchführte, bezeichnete der Verbandsvorsitzende als “eminent wichtigen Baustein” auf dem Weg, zeitgemäßes Design wieder fest im Tischlerhandwerk zu verankern. Überaus erfreulich sei, dass im Laufe der Jahre die Ausstellung nicht nur an Umfang und Bedeutung zugenommen habe, sondern im Zuge der wachsenden Beteiligung ganz eindeutig die Formqualität in erheblichem Maße gestiegen ist. Er lobte die teilnehmenden Nachwuchstischler für den “Ideenreichtum”, der ihre Auseinandersetzung mit der Form in erfreulicher Vielfalt dokumentiere.
Möbel für Mußestunden
Von den Wettbewerbsteilnehmern bewies vor allem Sebastian Hüwel aus Beckum Phantasie und Formempfinden. Die Jury zeichnete sein Gesellenstück – einen Teeschrank in Birnbaum – mit dem 1. Preis aus. Sein “eigenständiges Möbel für Mußestunden” sei von “hohem ästhetischen Reiz und perfekten Details”. Die Zeremonie des Teetrinkens drücke sich in der gut durchdachten Funktion und der Ästhetik des Möbels bildhaft aus. Bemerkenswert fanden die Gestaltungsexperten die spielerische Anlehnung der Formen an einen Kanonenofen mit Teekanne. Der Sieger hatte den Teeschrank zum Abschluss seiner Lehre in der Tischlerei M. Sommerkamp & A. Huesmann in Ahlen gefertigt.
Belohnt wurden die monatelangen Überlegungen und Planungen sowie die sorgfältigen Arbeiten des Nachwuchstischlers. “Eineinhalb Jahre vor der Prüfung habe ich mit den ersten Skizzen und Entwürfen für mein Gesellenstück begonnen, Lacke ausprobiert und Modelle angefertigt”, erzählt Hüwel.
Zu Gute gekommen ist ihm dabei die Unterstützung des Lehrbetriebes und durch zwei Berufsschullehrer vom Berufskolleg Beckum. “Die beiden Lehrer haben mir in Designfragen unheimlich viel beigebracht und mit Tipps und Hinweisen bei der Gestaltung des Teeschranks geholfen.” Mit weitreichenden Folgen – denn Sebastian Hüwel hat sich jetzt zum Berufsziel gesetzt, nach Absolvierung des Fachabiturs und entsprechendem Studium selber Berufsschullehrer im Bereich Holztechnik zu werden.
Ausdrucksstarke Formensprache
Dem Sieger an gestalterischem Vermögen kaum nach stand Tobias Plugge aus Emsdetten. Als Gesellenstück recht ungewöhnlich hatte er eine Bank aus Zeder entworfen und gefertigt. Die Jury lobte die “konsequente und ausdrucksstarke Formensprache” des Objektmöbels. Es lasse sich “funktional nicht festlegen”, sondern “diene eher der Definition seines architektonischen Umfeldes”. Gute Details und ein sensibler Materialeinsatz bestimmten die Ästhetik. Ausbildungsbetrieb war die Tischlerei Klemens Brinkmann, Emsdetten.
Den dritten Preis erhielt Stephan Tohermers aus Oelde. Die Idee zu seinem Gewürzschrank in Birnbaum entspreche dem Zeitgeist, meinte die Jury. “Essen wird zum genussvollen Ereignis, wird nicht eingenommen, sondern zelebriert. Hochwertige Materialien und feinsinnige Details lassen bei diesem Möbel auch das Auge teilhaben.” Das Möbel mache Spaß. Seine Lehre absolvierte Tohermers bei der Schreinerei Erich Eustergerling, Beckum.
Neben den Urkunden erhielten die drei Preisträger Geldpreise in Höhe von 1500, 1200 und 1000 DM und dürfen kostenlos an einem sechstägigen Gestaltungsseminar “Skizzieren und Entwerfen” des HKH-Fachverbandes Nordrhein-Westfalen (Wert: 1830 DM) teilnehmen.
Eine Belobigung sprachen die Juroren außerdem Heiner Rolf Kiel zu, der bei der Hunke & Bullmann GmbH in Gütersloh seine Ausbildung absolvierte. Ihm war ein graziler Geigenschrank in Birnbaum gelungen, der zur “Aufbewahrung eines schönen Musikinstruments im wahrsten Sinne dient”. o
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