Im Rahmen der Nürnberger Messe fensterbau/frontale hat EuroWindoor, der Europäische Fenster-, Fassaden- und Türenverband, neue Initiativen zur europäischen Normung vorgestellt. Eine Normprüfung für alle europäischen Länder soll die vielen Prüfungen in den einzelnen Ländern ersetzen und auf diese Weise die Betriebe entlasten.
Gegenwärtig verlangen die meisten europäischen Länder eigene Normprüfungen. So wird dasselbe Fenster beispielsweise von mehr als zehn Ländern geprüft, bevor es auf dem jeweiligen nationalen Markt zugelassen wird. „Diese Praxis ist kostspielig und behindert unsere exportorientierten Betriebe im Wettbewerb. Wir benötigen einen einheitlichen Markt für Fenster in Europa, aber kein einheitliches Fenster. Deshalb fordern wir eine Prüfung für ganz Europa“, so Karl Heinz Herbert, Geschäftsführer von EuroWindoor. „Wird ein Fenster- oder Fassadensystem in einem Land auf z. B. Einbruchhemmung geprüft, sollte diese Prüfung auch in den anderen europäischen Ländern anerkannt werden.“
EuroWindoor beteiligt sich an der Arbeit der Europäischen Normungskommission CEN in Brüssel und hat detaillierte Vorschläge zur Normung entwickelt. Die neuen europäischen Normen für Fenster und Türen sollen Handelshemmnisse innerhalb der EU abbauen und den freien Warenverkehr fördern. Ziel ist ein gleiches Prüfverfahren in Europa, das aber unterschiedliche Niveaus durch Klassifizierung ermöglicht. Das Anforderungsniveau soll jeder Mitgliedsstaat selbst festlegen. Insgesamt werden die Angebote vielfältiger und die Produkte in ihrer Leistungsfähigkeit vergleichbar. Auf das CE-Zeichen, so EuroWindoor, könnten sich Hersteller und Verbraucher aber nicht allein verlassen, da Qualitätsunterschiede bleiben.
Die Mitglieder von EuroWindoor vertreten nach Verbandsangaben rund die Hälfte des europäischen Fenster- und Fassadenmarktes. Der materialübergreifende Verband wurde 1999 von den europäischen Fenster- und Fassadenverbänden FAECF für Aluminium, FEMIB für Holz und EPW für Kunststoff gegründet. Seither haben sich drei weitere nationale Verbände und 71 führende Unternehmen der Branche dem Verband angeschlossen. EuroWindoor vertritt gegenwärtig 28 nationale Verbände, von denen 12 der FEMIB, 14 der FAECF und 2 der EPW angehören. o
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