Das Kleingerät ist die erste fächerübergreifende Projektarbeit, die der Meisterschüler während seiner eineinhalbjährigen Ausbildungszeit an der Meisterschule für Schreiner in München absolviert. Die zweite Arbeit dieser Art bildet – allerdings in wesentlich größerem Umfang – das Kleinmöbel im 2. und 3. Semester. Die Krönung der Reihe stellt das Meisterstück dar, das im 3. Semester entworfen und geplant und nach Ende der Schulzeit und abgelegter Meisterprüfung außerhalb der Schule gefertigt wird. Eine Auswahl von Kleingeräten, die in der Zeit von Februar 1998 bis Februar 1999 an der Meisterschule für Schreiner in München unter der Leitung von Fachlehrer Gerd Bitterer entworfen, geplant und gebaut wurden, stellen wir auf diesen Seiten vor . .
Das Kleingerät
Die Projektarbeit beginnt bei einer Idee für ein Stück und führt über den Entwurf und die Gestaltung zur konstruktiven Planung. Am Ende des ersten Semesters sind der Werkplan, eine Perspektive des Stückes und die Vorbereitungsarbeiten für Kalkulation und Marketing fertiggestellt.
Im zweiten Semester wird das Kleingerät in cirka 60 Schulstunden in der Schulwerkstatt angefertigt.
Den Abschluß stellt die Präsentation der fertigen Stücke vor Publikum in der Aula der Schule dar.
Das Thema lautet: „Entwerfen Sie ein Kleingerät“
Folgende Kriterien sind dabei von den Schülern zu beachten:
• Grundfläche nicht größer als ein Din-A3-Blatt
• eine Formverleimung sollte enthalten sein
• die Fertigung sollte unter Verwendung der in jeder normalen Schreinerei vorhandenen Kleinmaschinen durchführbar sein
• der Aspekt der rationellen Fertigung ist zu beachten; dh., das Stück sollte trotz seiner Exklusivität in Serie herstellbar und verkaufbar sein.
• während der Fertigung ist ganz besonderes Augenmerk auf den Vorrichtungsbau zu lenken
• die Verwendung von Beschlägen ist auf ein Minimum zu beschränken.
Lernziele sind dabei:
• Umsetzung einer Idee in verständliche Freihandskizzen
• Konstruktive Umsetzung und detaillierte Planung eines Entwurfes
• Anfertigung einer kompletten Werkzeichnung nach DIN 919
• Fertigung der Eckperspektive eines Werkstückes
• Durchführung der für Kalkulation und Marketing notwendigen Vorarbeiten
• Kenntnisse über die zur Fertigung notwendigen Werkstoffe
• Kenntnisse der verschiedenen Techniken der Formverleimung
• Beherrschen der diversen Techniken des Vorrichtungsbaus
• Kenntnisse der speziellen Verwendungsmöglichkeiten der gebräuchlichsten Kleinmaschinen, speziell der Oberfräsen
• Kenntnisse der Verfahren der Oberflächenbehandlung, speziell der biologischen
• Fertigkeiten in Kalkulation und Marketing
• Fähigkeit, sich vor Publikum zu präsentieren.
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