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Erfolgreich Marktlücke genutzt

Treppenbauer Meyer & Grave
Erfolgreich Marktlücke genutzt

In ihrer Werkstatt auf dem platten Land in Visbek bei Oldenburg produziert das Team von Meyer & Grave pro Jahr rund 1000 Treppen. Das 1990 von Herbert Grave und Gregor Meyer gegründete Unternehmen hat sich im Laufe der Jahre voll voll auf dieses Marktsegment spezialisiert und lebt gut damit. Rund 75 Prozent der Kunden sind Schreiner, Tischler und Innenausbauer.

Gerade mal 23 und 24 Jahre jung waren Gregor Meyer und Herbert Grave, als sie sich 1990 selbstständig gemacht haben. Sie kannten sich aus ihrer gemeinsamen Ausbildungszeit in Visbek. Beide hatten inzwischen Erfahrungen in anderen Betrieben in der Region gesammelt und beschlossen nun, fortan gemeinsame Sache zu machen und ihre eigenen Chefs zu werden. Der Treppenbau war ein klares Ziel, aber anfangs weit weg. Als unbekannter 2-Mann-Betrieb führten die beiden Tischler alle möglichen Aufträge aus: von der Holzvertäfelung über Haustüren bis zum Möbelbau. Doch nach und nach konnten sie immer mehr Treppen-Aufträge akquirieren und investierten in die entsprechenden Maschinen. Sie entdeckten den Treppenbau als Marktlücke. Keine der anderen 13 Tischlereien in ihrer Kleinstadt Visbek und auch im weiteren Umkreis hatte sich auf diesem Gebiet spezialisiert. Anfangs warben die beiden jungen Tischler vor allem bei Holzhändlern für ihre Arbeit, später gingen sie gezielt auf andere Tischlerkollegen zu und boten ihre Lohnarbeit an. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda wuchs der Kundenstamm stetig.

Wir müssen flexibel sein und möglichst alle Kundenwünsche erfüllen, ist das Credo von Meyer & Grave. Flexibilität hat für die Treppenbau-Spezialisten mehrere Facetten: Dass sie maßgeschneiderte Lösungen für Büroräume, für Einfamilienhäuser, für Yachten, für öffentliche Gebäude und Einrichtungen herstellen, kann man als selbstverständlich ansehen.
Flexibilität ermöglicht weiteres Wachstum
Außergewöhnlich ist die hohe zeitliche Flexibilität: Meyer & Grave produziert in einem 2-Schicht-Betrieb. Von morgens um 6 Uhr bis abends 22 Uhr wird in der Werkstatt gearbeitet.
Der Schichtbetrieb wurde vor ein paar Jahren eingeführt, weil in der relativ kleinen Werkstatt kein Platz für weitere Maschinen war. Die bestehende Mannschaft konnte das Auftragsvolumen nicht mehr bewältigen und für die Werkstatt gab es keine Ausbaumöglichkeiten, also mussten sich Herbert Grave und Gregor Meyer etwas einfallen lassen. „Die Mitarbeiter waren anfangs überrascht, haben sich aber schnell an die wechselnden Schichten gewöhnt“, sagt Gregor Meyer. Besonders beliebt sei in diesem Zusammenhang die Frühschicht von 6 bis 14 Uhr.
Durch diese Neuorganisation konnte der Betrieb weiter wachsen: Die Belegschaft ist auf insgesamt 31 Angestellte angestiegen. Diese können heute täglich vier komplette Treppenanlagen produzieren. Die Kunden freuen sich nicht nur über kurze Lieferzeiten, sondern schätzen es, dass sie von 6 bis 22 Uhr ihre Ware auch selbst abholen können und einen Ansprechpartner vorfinden. Drei Viertel der Kundschaft sind Tischler-Kollegen; Privatkunden, Architekten und Baugesellschaften zählen zu den weiteren Auftraggebern.
Das Haupteinzugsgebiet des Treppenherstellers reicht von Münster/Osnabrück, Bremen, Hamburg bis zur Küste in Wilhelmshaven. Aber auch aus den Niederlanden kommen immer häufiger Aufträge. Kunden haben Meyer & Grave in ganz Deutschland, und selbst bis ins Baltikum liefern sie inzwischen die eine oder andere fertige Treppenanlage.
Konstruktions- und Gestaltungsvielfalt
Form und Funktion soll bei all’ ihren Treppen im Einklang stehen – von der Basistreppe aus massiver, keilgezinkter Buche über halb- und viertelgewendelte Treppen aus Ahorn bis zu modischen Metalltreppen oder zweifarbigen Treppen im mediterranem Stil. Da jeder Raum individuell ist, bietet der Visbeker Treppenspezialist neben den verschiedensten Treppenausführungen auch diverse Geländervariationen, Brüstungen, Stäbe und Pfostenköpfe an. Im eigenen Holzlager werden die unterschiedlichsten Sorten wie Eiche, Nussbaum, Kirschbaum, Erle, Ahorn, Esche, Akazie klimatisiert aufbewahrt, ehe sie in der Werkstatt verarbeitet oder an Tischlerkollegen verkauft werden.
„Wir versuchen, alle Kundenwünsche zu erfüllen. Bei uns kann der Tischler auch nur eine Bohle Holz oder einen Spezialkleber kaufen. Wir schneiden ihm Massivholz; wir übernehmen die gesamte Planung; wir geben unser Know-how weiter und schicken auch unsere Monteure mit zur Baustelle; wir liefern komplett fertige Treppen aus – wir machen alles für den Kunden“, zählt Gregor Meyer auf. Dieser umfassende Service sei wahrscheinlich ein Hauptgrund, warum gut 300 Tischlereien seit Jahren die Treppen von Meyer & Grave beziehen.
Die Treppenspezialisten sind sehr froh über diese Kooperation, denn während sie den Tischlern viel Service und qualitativ gute Ware liefern, übernehmen die Tischlerkollegen sozusagen den Außendienst. „Wir könnten sonst nicht so hohe Stückzahlen verkaufen. Wir müssten Personal im Vertrieb einstellen und auch das Aufmaß würde ich nicht mehr alleine schaffen“, gibt Herbert Grave zu, der die kaufmännische Seite des Unternehmens verantwortet.
Zum Erfolg des Unternehmens hat auch die klare Arbeitsteilung beigetragen, die im Betrieb herrscht. Das fängt ganz oben an: Die beiden Geschäftsführer haben ihre Zuständigkeiten aufgeteilt. Während sich Herbert Grave hauptsächlich um die Kundenbetreuung kümmert, Verkaufsgespräche führt, Angebote erstellt, die Montageleitung übernimmt und das Rechnungswesen kontrolliert, ist Kompagnon Gregor Meyer für die technische Leitung verantwortlich. Er leitet die Werkstatt, managt den Materialeinkauf, macht CAD-Planungen und kümmert sich um die Internet- und CNC-Kundenbetreuung. Zwar können sich die beiden während des Urlaubs gegenseitig vertreten, aber während der 41-jährige Herbert nicht mehr alle Feinheiten der CAD-Programme beherrscht, kümmert sich der 42-jährige Gregor nicht um alle Details im Rechnungswesen.
Ein fachkundiges und motiviertes Team
Verlassen können sich die beiden Geschäftsführer aufeinander, aber auch auf ihr gutes Team, das einen gesunden Altersmix von Anfang 20 bis Ende 50 vorweist. Einige Mitarbeiter sind schon 15 Jahre dabei, haben als Auszubildende angefangen und sind jetzt als Spezialisten im Team. Berufserfahrene Tischler wurden hausintern fortgebildet und sind jetzt ebenfalls Experten im Treppenbau. Wenn Herbert Grave sagt: „Wir hatten noch nie Angst vor komplizierten Treppen“, und Gregor Meyer ergänzt: „Wir machen alles möglich“, dann sorgen unter anderem Tischlermeister Jürgen Lampe und sein Kollege Thomas Warnke dafür, dass das stimmt. Beide unterstützen Gregor Meyer bei der CAD-Planung. Langweilig ist es ihnen bei der Arbeit nie: „Jede Treppe ist doch anders“, erzählt Thomas Warnke. Meister Jürgen Lampe kann das bestätigen, zumal er derzeit mit einem ganz komplizierten Fall beschäftigt ist. Es geht um eine Treppe für eine Nobelyacht, mehr darf er nicht verraten. Die Kundschaft mag es verschwiegen. Und sie stellt besonders hohe Qualitätsansprüche. Auch die Kollegen in der Werkstatt wissen das – jede Stufe, jeder Stab, das Geländer, alles muss perfekt gesägt, gefräst, geschliffen und mehrfach lackiert werden. Da alle Mitarbeiter auf einen bestimmten Arbeitsgang spezialisiert sind, müssen sich die Chefs keine großen Sorgen machen. Durch die Arbeitsteilung geht die Produktion außerdem fix.
Ein Industriebetrieb ist Meyer & Grave dennoch nicht. Trotz Einsatz modernster Technik, wie zum Beispiel einem CNC-Bearbeitungszentrum, ist noch viel Handarbeit im Spiel. Nicht nur in der Drechselei müssen die Tischler auch das traditionelle Handwerk beherrschen. In der Urlaubszeit oder als Krankheitsvertretung müssen ohnehin alle auch in anderen Arbeitsbereichen aushelfen. Herbert Grave weist nicht ohne Stolz auf das gute Betriebsklima hin und sagt: „Bei uns hat noch nie jemand gekündigt.“ Höchstens sei mal eine Gesellin ausgeschieden, um sich der Familie zu widmen.
Ideal ins Team passen auch die Ehefrauen der beiden Geschäftsführer. Annette Meyer ist gelernte Bankkauffrau, Marlies Grave ist Steuerfachgehilfin, so dass sich beide kompetent um die Buchführung, das Lohnwesen und die Zeiterfassung kümmern können. Die dritte Frau im Bunde ist Katharina Marischen, die im Betrieb erst eine Tischlerlehre gemacht und später eine Ausbildung zur Bürokauffrau angeschlossen hat. „Diese Kombination ist für uns hervorragend“, meint Herbert Grave, denn Katharina kann nicht nur Angebote und Rechnungen erstellen, sondern mich auch in der Kundenberatung unterstützen.“
Erfolgsfaktor Kundenberatung
Seit Mai 2005 spielt die Kundenberatung eine noch größere Rolle, denn seitdem präsentiert Tischlerei Meyer & Grave ihre Treppen sozusagen lebensgroß in einem eigenen Treppenstudio am Ortseingang von Visbek. In dem modernen Neubau kommen die 18 verschiedenen Geschosstreppen gut zur Geltung und können von dem Kunden auch richtig erprobt werden. Man kann auf 400 Quadratmetern und über zwei Ebenen die verschiedensten Treppen auf- und absteigen, über Handläufe streichen, Glaspodeste auf sich wirken lassen, Treppen mit eingebauter LED-Beleuchtung testen, sich über verschiedene Hölzer informieren, diverse Pfostenausführungen sehen sowie Stäbe und Geländer begutachten. Früher konnte Herbert Grave den Kunden nur kleine Modelle und CAD-Zeichnungen in der Werkstatt zeigen. Bei vielen Privatkunden reichte das räumliche Vorstellungsvermögen aber nicht, um sich die Treppen im eigenen Haus vorstellen zu können. Meyer & Grave haben das Treppenstudio aber nicht nur für ihre direkten Privatkunden geöffnet, viele Tischlerkollegen nutzen das Treppenstudio, um wiederum ihren Kunden die verschiedensten Treppenvarianten vorzuführen.
„Die Kunden werden immer anspruchsvoller. Sie wollen sehen, was sie für ihr Geld bekommen“, begründet Herbert Grave den Bau des Treppenstudios. Die Möbel- und Bauhäuser präsentieren ihre Waren schließlich auch immer aufwändiger. Die Investition hat sich bisher gelohnt, meinen die Inhaber. „Die Ausstellung erleichtert den Verkauf und ist eine gute Werbung“, sagt Gregor Meyer. Und noch einen Vorteil hat die Ausstellung: Die Tischlerei Meyer & Grave ist jetzt selbst samstags vormittags persönlich für ihre Kunden da. Die Kunden wissen das zu schätzen.
Auch das Internet ist für die Treppenbau-Spezialisten ein wichtiger Informations- und Vertriebskanal. Auf der eigenen Website gibt es einen speziellen Händlerbereich, der intensiv genutzt wird. Hier können Interessenten den umfassenden Leistungskatalog einsehen und ihre Treppen selbst kalkulieren. Neben der eigenen Website hat sich die Präsenz auf speziellen Internetplattformen ebenfalls als erfolgreich erwiesen.
Gregor Meyer und Herbert Grave blicken optimistisch in die Zukunft und hoffen, dass alles so gut weiterläuft wie bisher. Ihr Betrieb ist langsam aber stetig gewachsen und für ihre innovativen Konzepte und ihre hochwertigen Produkte wurden sie 2003 vom Tischlerverband Niedersachsen-Bremen als Tischlerei des Jahres ausgezeichnet. Das nächste Zukunftsprojekt ist schon anvisiert: Mittelfristig soll eine größere Werkstatt gleich neben dem Treppenstudio gebaut werden. Doch überstürzen wollen sie nichts. Ihre Devise ist: Immer schön auf dem Boden bleiben. ■
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