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Fachhochschule Lippe, Lemgo
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Der Mittelpunkt der deutschen Möbelindustrie liegt bekanntlich in Ostwestfalen-Lippe (OWL). Möbelhersteller als auch -zulieferer haben hier traditionell ihr Zuhause. Was lag da näher, als den Ingenieur-Nachwuchs für die Holzindustrie in OWL auszubilden. Überfällig ist das gewesen, könnte man meinen. Die Fachhochschule Lippe, kräftig aufgefordert und unterstützt durch die Industrie vor Ort, hat die Initiative ergriffen. Der Diplom-Studiengang „Holztechnik“ wurde ein-gerichtet. Ein Volltreffer, wie sich nach drei Semestern und angesichts der erstaunlich hohen Nachfrage seitens junger Studierwilliger sagen lässt.

Der Studiengang ist mit knapp 80 Studierenden „voll bis unters Dach“. Erfreulich auch der Frauenanteil in dieser Ingenieurdisziplin: er liegt mit rund 10 % recht hoch.

Über 90 % der Studierenden haben eine praktische Ausbildung vor Studienbeginn abgeschlossen. Viele sind gelernte Tischler mit einigen Jahren Berufserfahrung. Prof. Wolfgang Lohmann, jüngst berufener erster Lehrstuhlinhaber einer „Holz-Professur“, kann also mit Kommilitonen rechnen, die den Werkstoff genau kennen und für die es darum geht, insbesondere produktionstechnisches Wissen vermittelt zu bekommen. Anders als die wenigen Hochschulen mit Holzingenieur-Ausbildung setzen die Lipper auf die Schwerpunkte Montage-Spezialisierung und Robotertechnik. Sie verquicken sozusagen den Holzbereich mit der Produktionstechnik und zudem der Logistik.
Künftig sollen auch Abiturienten gezielt für die Holztechnik gewonnen werden. Die können ihr Studium – ohne Lehre – nach 13 Wochen Grundpraktikum und 13 Wochen Fachpraktikum aufnehmen bzw. weiterführen. „Da kommt der Praxisanteil natürlich ein bisschen zu kurz, deshalb sollten sie auf jeden Fall ein Praxissemester während des Studiums absolvieren“, meint Prof. Lohmann. Grundsätzlich gilt für alle Interessierten, was die Hochschule in ihrer Internet-Präsentation (www.fh-lippe.de) zum Studiengang recht neutral formuliert hat: „Es sollte ein entsprechendes Interesse an Holz und Holzwerkstoffen vorhanden sein, ebenso das Grundwissen zur handwerklichen Holzverarbeitung.“
Vorgesehen ist, dass das dreisemestrige Grundstudium die Basis für den sachgemäßen Umgang mit der industriellen Weiterverarbeitung des Holzes und des Holzwerkstoffes zu Möbeln und Bauelementen legt. Naturwissenschaften und Mathematik müssen dann ebenso gepaukt werden wie im dreisemestrigen Hauptstudium unter anderem die Betriebswirtschaft, die Produktionstechnik Holz und Kunststoff, die Produktionsinformatik und Betriebsorganisation, die Handhabungs- und Montagetechnik sowie die Holzbearbeitung und der Möbelbau. Prof. Lohmann: „Unsere Absolventen werden auch in punkto Einkauf, Verkauf und Vertrieb absolut fit sein.“ Dass Probleme rund um den Transport des Warengutes „Holz“ vom Holzingenieur gelöst werden können, versteht sich von selbst.
Prof. Lohmann will in der Aufbauphase des Studiengangs sein Hauptaugenmerk zunächst auf den Ausbau intensiver Kontakte zur Industrie und anderen Ausbildungsstätten legen: „Gemeinsam mit den Betrieben aus der Region wollen wir wachsen.“ Zugute kommt dem „Holz-Professor“, dass er wegen seiner langjährigen Arbeit als Fachleiter an der Fachschule für Holztechnik in Detmold ausgezeichnete Kontakte zur Industrie aufbauen konnte. Seine Studierenden werden davon profitieren. Gesucht werden schon jetzt, auch über die OWL-Grenzen hinaus, Unternehmen, die den Studierenden im 4. und 5. Semester das obligatorische Praxissemester ermöglichen.
Neben der Aneignung soliden Ingenieurwissens soll die Kreativität während der Ausbildung nicht zu kurz kommen. Vorgesehen ist, dass die Kenntnisse und Fertigkeiten der Möbel-Gestalter, die an der FH Lippe in Detmold im Studiengang Innenarchitektur lehren, mit in den Studienverlaufsplan integriert werden.
Zunächst setzen die Lemgoer Holzingenieure auf eine enge, vertraglich abgesegnete Kooperation im apparativen Bereich mit der Fachschule für Holztechnik im 12 km entfernten Detmold. Mitte kommenden Jahres werden die FH-Holztechniker ihr eigenes Labor voll ausgestattet haben. Das Investitionsvolumen umfasst mehrere hunderttausend Mark. Wenn alles gut klappt, können Drittmittel in unbekannter Höhe die Ausstattungsqualität weiter steigern. Die Startbedingungen jedenfalls sind günstig.
Vielleicht ungewöhnlich für andere, für die Ausbildung an der FH Lippe aber Routine: Neben dem Erwerb der Fachkompetenz wird Wert auf Sozial- und Methodenkompetenz sowie interdisziplinäre Qualifikationen gelegt. Die Studierenden erhalten die Chance, in speziellen Kursen ihre rhetorischen Fähigkeiten zu schulen, im Team zu arbeiten, ihre Sprachkenntnisse aufzufrischen oder ganz einfach: sich und ihren zukünftigen, potentiellen Arbeitgeber multimedial im Internet und anderswo professionell zu präsentieren. So wird der Holzingenieur zu einem „Rundum-Versorgungspaket“, das den Einstieg ins Berufsleben unproblematisch erscheinen lässt.
„Die Holzingenieure der FH Lippe haben die Ärmel hoch gekrempelt“, so Professor Lohmann, „es gibt noch viel zu tun. Die Intensivierung der Industriekontakte stehen, wie gesagt, auf der Agenda ganz weit oben. Ein erstes größeres Entwicklungs- und Forschungsprojekt in Kooperation mit der heimischen Möbelindustrie sowie deren Zulieferern ist angestoßen worden.“ Man werde künftig regelmäßig auf allen großen Holz- und Möbel-Messen vertreten sein. Das gelte für die Internationale Möbelmesse in Köln ebenso wie für die Ligna in Hannover. „Wir haben die große Chance, einen außergewöhnlichen Studiengang mit Leben zu füllen. Wir werden sie nutzen“, ist Prof. Lohmann überzeugt. o
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