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Es ist wirklich Fünf vor Zwölf

Leserbrief zum Editorial in BM 9/2000
Es ist wirklich Fünf vor Zwölf

Sehr geehrter Herr Nagel,

unsere langjährige persönliche Beziehung nehme ich zum Anlass, Ihrem Editorial “Mitgliedschaft quo vadis?” aus Verbundenheit zum Holzhandwerk einige persönliche Gedanken und Anmerkungen beizusteuern.
Was meines Erachtens nicht deutlich genug zum Ausdruck kommt ist die Tatsache, dass der HKH-Verband die festgestellte Misere wegen schwindender Mitgliedszahlen in erster Linie selbst zu verantworten hat. Es blieb in der Vergangenheit und bleibt auch heute den Handwerksmeistern vor Ort nicht verborgen, wie sich die Verbandsverantwortlichen lieber um sich selbst und um ihre Privilegien kümmern, als um die eigentlichen Aufgaben. Wie sonst sind alle Querelen von Landesverbänden, Aus- und Eintritte vom Bundesverband etc. zu verstehen? Ebenso als jüngstes Beispiel: Die Geschehnisse im Vorsitz des Bundesverbandes! Sollen solche Vorfälle die Mitglieder mit ihren Beiträgen (die sie erst mal mit Arbeit verdienen müssen) finanzieren und unterstützen?
Vielleicht spielt die vokale Nähe des Wortes “Verband” mit “Amt” eine sicher unbeabsichtigte Rolle. Solange Bundes- und Landesverbände von Akademikern oder gar Egozentrikern anstelle von Praktikern geleitet werden – die vor allem ausschließlich nach Leistungsstandards entlohnt werden – fühlen sich Mitgliedsbetriebe mit ihren marktwirtschaftlichen Problemen alleine gelassen. Das fängt bei den (veralteten) Ausbildungskonzepten für Schreinermeister an, die noch immer fingergezinkte Schubladen, anstelle moderner Betriebsführungs- sowie Marketingstrategien als Befähigungsnachweis vorzeigen müssen – und hört damit auf, dass den Betrieben zur Kundenakquisition im Prinzip nicht mehr geboten wird, als der jährlich zentral initiierte und in dieser Form nutzlose “Tag der offenen Tür”.
Wenn Sie zwischen den Zeilen in den Antworten von Herrn Dieter RoxIau lesen, finden Sie meine Einwendungen bestätigt. Beispielsweise würde in der freien Wirtschaft kein Vertriebs- oder Marketingverantwortlicher auf die Idee kommen, deshalb ein viertes Mailing zu versenden, weil die vorangegangenen drei Mailings nicht den gewünschten Erfolg erbracht hatten. Wahrscheinlich würde eher darüber nachgedacht werden, ob der Initiator dieser Aktion mit der ihm übertragenen Aufgabenstellung ,Mitgliederwerbung’ überfordert war.
Es ist wirklich “Fünf vor Zwölf’ – leider jedoch nicht nur für die HKH-Organisationen, sondern gerade für das meisterliche Holzhandwerk insgesamt sowie dessen Existenz in einer sich ständig immer rascher veränderten Wirtschaftslandschaft.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Rudolf Bartl
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