1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Existenzsicherung: oft fehlt das Frühwarnsystem

Hilfe zur Selbsthilfe: Erfahrungen, Tipps und Hinweise
Existenzsicherung: oft fehlt das Frühwarnsystem

Viele Betriebe schätzen die derzeitige Konjunkturlage durchaus gut ein. Dennoch geht es einzelnen Betrieben schlechter, als sie sich selbst eingestehen. Hoffnung auf Besserung hält sie oft am Leben. Die Existenz ihres Betriebes und die wirtschaftliche Basis der Familien sind oft bedroht. Ein Teil unserer Kollegen reagiert oft zu spät, weil das Frühwarnsystem fehlt. Das Gesetz des Handelns wird ihnen dann vom Finanzamt, den Krankenkassen, den Lieferanten und von den Banken aufgezwungen.

Ich selbst habe die gute Erfahrung gemacht, welche positiven Impulse von einer externen Beratung ausgehen können. Ich konnte die Entwicklung in meinem Betrieb umkehren. Mit höheren Umsätzen und Erträgen konnte ich die Schulden abbauen. Mit einer fundierten Unternehmensplanung für zwei Jahre, einschließlich gemeinsam erarbeiteten Zielen und Vorgaben sowie neuen Ideen, Impulsen und Kräften von außen, wurden systematisch neue Kunden gewonnen. Neue Produktentwicklungen stabilisieren heute die positiven Ergebnisse. Die entscheidenden Erfolgsfaktoren waren allerdings meine Familie und meine Mitarbeiter.

Nicht zuletzt mit einer engagierten Beratung ist es mir gelungen, alle, meine Frau, meinen Sohn und die Mitarbeiter in eine ganz neue Führungsphilosophie einzubeziehen und neue Motivationen zu schaffen. Die Mitarbeiter verzichteten zunächst auf Gratifikationen und Lohnerhöhung und steigerten die Leistung bei gleichbleibend hoher Qualität und Verlässlichkeit. Heute haben sie Anteil am Erfolg.
Unternehmen sichern – Zukunft gestalten
Nicht nur jeder Betrieb selbst, sondern auch auf Innungsebene werden und müssen wir die Themen “Unternehmenssicherung” und “Die Zukunft gestalten” aktiv angehen. Mit der Abteilung Wirtschaftsförderung der Stadt Stuttgart wurden bereits Gespräche geführt. Auch OB Dr. Schuster hat sich anlässlich des Besuches der Kreishandwerkerschaft Stuttgart in meinem Betrieb sehr interessiert gezeigt. Es ist nicht daran gedacht, unseren Betrieben in größerem Umfang verlorene Zuschüsse zu gewähren. Die Vorstellungen tendieren dazu, einen Topf zu öffnen, der es unseren Betrieben, die sich in einer festgestellten, kritischen Situation befinden, finanziell ermöglicht, eine Fremdberatung in Anspruch nehmen zu können. Betrieben, die sich in Schwierigkeiten befinden – zunächst nach eigener Einschätzung – soll Gelegenheit gegeben werden, vertraulich mit einer neutralen Stelle Kontakt aufzunehmen. Als nächster Schritt ist ein unverbindliches Informationsgespräch mit einem qualifizierten Berater geplant, um an Hand der wirtschaftlichen Daten und Zusammenhänge die Möglichkeiten und Notwendigkeit sowie die Voraussetzungen für eine externe Beratung zu klären. Letztlich geht es darum, kontrolliert aus der kritischen Lage herauszukommen und mit neuem Schwung das Unternehmen und seine Zukunft zu sichern.
Nur wenn möglichst viele Betriebe erfolg- und ertragreich am Markt operieren, kann es uns dauerhaft gut gehen. Die Innung ist gefordert, wir alle sind gefordert. Es muss uns gelingen, Hilfe zu leisten. Die beste Hilfe ist die Hilfe zur Selbsthilfe.
Die jetzt von der Innung angebotene Seminarreihe Unternehmensführung und Verkaufstraining, die wir weiterführen werden, wäre ein erster Schritt in diese Richtung. Auch diejenigen, deren Betriebe noch keine konkreten Probleme zeigen, erhalten gute Anregungen, noch erfolgreicher zu sein. o
Schreinermeister Alfred Kiess spricht aus Erfahrung: Von 1980 bis 1988 wurde sein Unternehmen zwar einem hohen, selbstgesetzten Qualitätsanspruch gerecht, aber die Erträge gerieten in eine deutliche Schieflage. Dies ging so weit, dass einige verlustreiche Jahre verkraftet werden mussten. Geringe Margen, harter Preiskampf im Objektgeschäft und schlechte Zahlungsmoral führten letztlich zu Liquiditätsengpässen und zum Verlust des Eigenkapitals.
Die Notwendigkeit einer externen Beratung, wurde, wie Kiess ganz offen betont, nicht gleich erkannt. Ein Weiteres kam hinzu: sollte man sich in einer ohnehin finanziell kritischen Situation auch noch einen teuren Berater leisten?
Aber der Druck der Banken wuchs und nach langem Zögern entschloss sich der Schreinermeister doch zu einschneidenden, rückblickend betrachtet aber sehr heilsamen Maßnahmen.
Gut beraten
Mit dem Einsatz eines qualifizierten Beraters mit mittelständischer Führungspraxis konnte die negative Entwicklung im September 1996 gestoppt werden.
Die Basis für die Wende war eine intensive, betriebswirtschaftliche Analyse: “Uns wurde schonungslos der Spiegel vorgehalten und dabei die Schwächen aufgedeckt.” Dabei wurde rasch klar, dass es besonders an der betriebswirtschaftlichen Transparenz sowie an der Kosten- und Erfolgskontrolle mangelte.
Gemeinsam mit dem kompetenten und sehr engagierten Berater wurden schließlich Strategien und Maßnahmen für die Zukunft entwickelt. Wesentliche Bestandteile waren eine gezielte 2-Jahres-Unternehmensplanung und der Aufbau einer modernen und stets aktuellen Betriebswirtschaft.
Eingeführt wurde dabei u. a. ein konsequenter Soll/Ist-Vergleich von Umsatz, Erträgen, Kosten und auch der Liquidität im wöchentlichen und monatlichen Rhythmus.
In einer weiteren Stufe wurde ein professionelles Controlling, ein besseres Finanz- und Rechnungswesen sowie eine aktuelle Liquiditätsplanung und -kontrolle etabliert. Gewährleistet und abgesichert wurden diese Maßnahmen auch auf der personellen Seite durch die Einstellung einer erfahrenen Dipl.-Kauffrau.
Die Konzepte und Maßnahmen zeigten Wirkung: Die Außenstände bei Kunden und Lieferanten konnten konsequent und pragmatisch abgebaut werden. Durch Verbesserung der gesamten Betriebsorganisation konnten Durchlaufzeiten verkürzt und Termine noch zuverlässiger eingehalten werden. Der Einsatz moderner Betriebsdatenerfassung und Informationsverarbeitung wurde in Qualität und Quantität konsequent gefördert. Jeder Schreinergeselle und jeder Auszubildende bedient heute selbst den PC, um tagesaktuelle Leistungs- und Kostenstrukturen zu erhalten. Dadurch entsteht eine hohe Transparenz für Material- und Personalkosten. Dazu Alfred Kiess: “Jede, auch noch so fundierte “Schätzung”, wurde durch die PC-gestützte Datenermittlung ersetzt.”
Ein weiteres wesentliches Element der neuen Organisation ist die exakte Zuordnung von Verantwortungsbereichen. Verbessert und intensiviert wurde in diesem Rahmen auch das Marketing und der Verkauf. Erfolgversprechende Kundengruppen werden heute aktiv bearbeitet und gezielt beraten. Alfred Kiess: “In die Maxime, professionell und kundengerecht zu handeln, ist jeder einzelne Mitarbeiter verantwortungsvoll eingebunden.” Um dies zu erreichen sei auch ein neuer kooperativer Führungsstil erforderlich.
Neue Impulse
Neue Wege wurden auch in Sachen Leistungsspektrum und Arbeitsfelder eingeschlagen. Nach intensiven Recherchen und der Beantwortung der Frage “Wo liegen unsere Stärken?” entstanden ein neues Leistungsprofil und die Ideen für neue Produkte. Heute werden neben hochwertigem Innenausbau Ausstattungselemente für Aufzüge und ein selbst entwickeltes Litfass-Display-System hergestellt. Fahrzeugausstattungen im obersten Qualitätslevel ist ein weiteres, ausbaufähiges Arbeitsfeld der Stuttgarter Schreinerei.
Alfred Kiess stellt rückblickend vor allem die motivierende Wirkung der neu eingeschlagenen Wege heraus: “Neue Impulse und die bei mir, meiner Familie und meinen Mitarbeitern erzeugte Aufbruchstimmung, brachten den Durchbruch.” o
Tradition und Fortschritt
Gegründet wurde die Firma von Alfred Kiess im Jahre 1938 als „Mechanische Bau- und Möbelschreinerei“ in Stuttgart-Möhringen. Die Geschäftsräume hatte er zuvor von seinem Lehrherrn übernommen. 1966 übertrug der Firmengründer seinem Sohn Alfred Martin Kiess, (Jahrgang 1941) die Verantwortung für den Betrieb. Der damals erst 25-jährige Schreinermeister startete mit vier Mitarbeitern auf einer Fläche von 200 m². Neben den damals üblichen Aufträgen der Bau- und Möbelschreinerei entdeckte Alfred M. Kiess schon bald sein Interesse am hochwertigen Innenausbau bis hin zum Restaurieren antiker Möbel. Kiess ist heute einer der wenigen Betriebe, die gemeinsam mit Partnern aufwendige Intarsien-Aufträge abwickeln.
Die dynamische Entwicklung des auf hohe Qualität ausgerichteten Betriebes, führte in eine expansive Phase. Die inzwischen auf gut zwanzig Mitarbeiter angewachsene Belegschaft und der größere Platzbedarf machten eine Aussiedlung aus dem Ortskern Möhringen ins Gewerbegebiet Fasanenhof erforderlich. 1982 wurde ein neuer Betrieb in der Heigelinstraße 5 bezogen.
1995 trat Sohn Tilo Kiess, in die Firma ein. Mit dem Eintritt des Sohnes, gelernter Schreiner und in Rosenheim diplomierter Holzingenieur, veränderte sich auch die Führung des Unternehmens. Der von Erfahrungswerten geprägte Ansatz wurde durch analytisch ermittelte Werte, neue Technologien und Verfahrenstechniken ergänzt.
Das Unternehmen Kiess Innenausbau GmbH beschäftigt heute ca. 32 Mitarbeiter. Der hochwertige Innenausbau im Objekt- und Wohnbereich stellt den Schwerpunkt der Aktivitäten. Etwa ein Drittel des Umsatzes wird mit zum Teil selbst entwickelten Spezialprodukten erzielt.
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de