Das Gesellenstück von Daniel Straller, das beim Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form“ auf Bundesebene eine Belobigung erhielt und in BM EXTRA Karriere auf Seite 27 veröffentlicht wurde, überzeugt nicht nur formal. Auch nette, konstruktive Details, die mit viel handwerklichem Fingerspitzengefühl erstellt wurden, sind an diesem Gesellenstück zu finden.
Schubsäule nannte Daniel Straller sein Gesellenstück, das eine elliptische Grundform hat und aus Birke und Zwetschge hergestellt wurde. Der Korpus – zwischen zwei massiven Birkenstämmchen eingefasst – besteht aus Zwetschgenholz und hat neben vielen Schubkästen eine kleine Tür.
Für den Verschluss und das Türband wollte der Lehrling keine gekauften Bänder, Magnet oder Schnäpper auf Metall und Kunststoff einsetzen.
So ist die Tür mit einem hölzernen Band angeschlagen und hat als Verschluss einen Kugelschnäpper aus Holz, den er selbst entwarf und mit viel Fingerspitzengefühl drehte. „Einen genauen Plan für den Schnäpper gab es eigentlich nicht“, erläuterte Daniel Straller. „Es sollte ein Schnäpper werden, der nicht wuchtig wirkt. Das Schnäpperteil an der Tür sollte ungefähr so aussehen wie eine kleine „Mensch-ärgere-dich-nicht-Figur“. Mit diesen Gedanken stellte ich mich dann an die Drechselbank und fing an zu drechseln.“ Nach einigen Versuchen hatte er irgendwann zwei Teile gedreht, die er sich so vorgestellt hat und die auch funktionstüchtig waren.
Ein weiteres nettes Detail – wenn auch nicht absolut neu – sind die Knöpfe für die Tür und Schubkästen: Hier wurden Pinselköpfe eingeleimt. Sie übernehmen die Funktion eines Knopfes einerseits – aber vom haptischen Eindruck zeugen sie vom Feingefühl des jungen Handwerkers. wp
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