Was ist zu tun, wenn schwere Lasten in Altbauwänden oder Hohlblocksteinen verankert werden sollen? Ein “normaler” Dübel kann in diesen Fällen kaum noch für den richtigen Halt sorgen. Die in dieser letzten Folge unserer Reihe “Fit mit Dübel und Schraube” vorgestellte Lösung ist die Injektionsbefestigung: Das System besteht aus einer Ankerhülse und einem Zweikomponenten-Kunstharz-Mörtel.
Die Injektionsverankerung zeichnet sich durch ihre individuelle Einsatzmöglichkeit aus und erzielt größtmögliche Haltewerte in allen vermeintlichen “Problem”-Baustoffen, in Baustoffen also von geringer Druckfestigkeit und großen Lochungen: Gewindebolzen, Innengewin-dehülsen, Betonstahl oder ähnliches können formschlüssig in Gitterziegeln, Altbaumauerwerk oder Hohlblocksteinen eingesetzt werden.
Ein Montage-Beispiel
Soll beispielsweise ein Hängeschrank angebracht werden, wird nach Anzeichnen der Befestigungspunkte das erforderliche Loch im Drehgang in der angegebenen Tiefe gebohrt. Anschließend wird der Netzanker eingesetzt und leicht angeklopft. Nun aktiviert man durch Pumpen mit einem Mischstab den Kunstharzmörtel in der mitgelieferten Kartusche und injiziert ihn mit einer handelsüblichen Auspreßpistole solange, bis der Mörtel aus den Kontrollöffnungen des Ankers austritt. Danach wird die Stockschraube in der benötigten Tiefe eingesetzt. Die Position der Schraube läßt sich nach Aushärten des Mörtels nicht mehr verändern. Der Dübel kann erst nach der Aushärtezeit belastet werden (bei 20° etwa 80 Minuten).
Auch in Vollbaustoffen
Das System eignet sich auch zur Befestigung in Vollbaustoffen. Dabei ist darauf zu achten, daß das Bohrloch gründlich gereinigt wird und trocken ist, da sonst die Tragfähigkeit reduziert werden kann.
Kombinierte Befestigung
Ein neues Produkt auf dem Befestigungsmarkt ist die sogenannte vorbefestigte Injektionsbefestigung. Dieser Dübel kombiniert die hohen Haltewerte von Kunstharzbefestigungen mit der sofortigen Belastbarkeit eines Spreizdübels.
Dieser Spezialdübel besteht aus einer Netzsiebhülse für Injektionssysteme und einem integrierten Spreizteil, der sich beim Eindrehen der Schraube auseinanderdrückt und im Untergrund verankert. In Kombination mit Stockschrauben hält das System je nach Baustoff schon vor der Aushärtezeit des Injektionsgemisches eine vorbefestigte Last von bis zu 150 kg. Die Netzsiebhülse begrenzt den Mörtelausfluß im Baustoff und ermöglicht sparsames Arbeiten. Ein Kunststoffsegment an der Dübelöffnung dient als Verdrehsicherung und ist für die problemlose Montage an Fliesen optimiert, so daß der Dübel besonders im Sanitärbereich einsetzbar ist.
Wer Fragen zur Befestigungstechnik hat, kann die kostenlose Broschüre “Der Baustoff und sein Dübel” anfordern bei: fischerwerke, 72176 Waldachtal; im Internet gibt es Dübelberatung unter: http://www.fischerwerke.de. n
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